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Beim Online-Vortrag: Lehrer Florian Graefe Aguado, Dr.in Anna-Theresia Decker, Geschäftsführung Zentrum für Lehrer*innenbildung, und Vera Willgosch, Koordination Internationalisierung der Lehrer*innenbildung an der Universität Vechta
Beim Online-Vortrag: Lehrer Florian Graefe Aguado, Dr.in Anna-Theresia Decker, Geschäftsführung Zentrum für Lehrer*innenbildung, und Vera Willgosch, Koordination Internationalisierung der Lehrer*innenbildung an der Universität Vechta

Pressemitteilung -

Computerspiele im Unterricht | Lehrer aus dem Partnerschulnetzwerk der Universität Vechta gibt Einblicke in digitales Unterrichtskonzept in Spanien

Über den Einsatz digitaler Medien sowie Spiele im Schulunterricht hat nun Florian Graefe Aguado bei einem Onlinevortrag im Zuge der Internationalen Woche 2023 der Universität Vechta gesprochen. Der Erdkunde- und Geschichtslehrer der Deutschen Schule San Sebastián in Spanien zeigte dabei das stark digitalisierte Konzept der Institution auf, an welcher Lehramtsstudierende der Universität Vechta durch das entsprechende Partnerschulnetzwerk ein Auslandspraktikum machen können.

Die Gesamtschule sei auf drei Säulen aufgebaut, erklärte Graefe Aguado: Sprache, Inklusion und digitale Medien. Die drei Themenfelder würden sich gegenseitig bedingen – den Schwerpunkt des Vortrags legt der Lehrer auf den letztgenannten Punkt. Damit digital gelehrt als auch gelernt werden konnte, hätte es zunächst einiger Voraussetzungen bedurft: Eine digitale Schulplattform musste angeschafft, alle Schüler*innen mit den entsprechenden Endgeräten ausgestattet und digitale Lehrwerke organisiert werden. Die Schule setzt auf die Lernplattform „Google-Classroom“, Chromebooks und frei zugängliche als auch durch die Schule erworbene Lizenz-Programme. „Uns ist bewusst, dass wir uns damit in eine technische Abhängigkeit von Google begeben haben“, sagte Graefe Aguado. Ebenso zählt er die Nutzer*innen-Daten als auch die Markenbindung als Kritikpunkte auf. Doch die Vorteile wie technische Stabilität, direkter Support und überschaubare Kosten würden für Schule und Schüler*innen überwiegen. Durch teilweise kostenfreie digitale Lehrwerke könnten die Familien darüber hinaus Geld sparen und müssten nicht die Schulbücher, wie es in Spanien üblich ist, kaufen. Darüber hinaus steht die Benutzerfreundlichkeit im Fokus: Sowohl Schüler*innen als auch Lehrkräfte, welche sich vorher nicht sonderlich gut mit digitalen Medien ausgekannt hätten, würden nun mit der Lehrplattform als auch den Geräten umgehen können. Aber auch die Infrastruktur des Landes sei ausschlaggebend gewesen: „Selbst auf dem Land gibt es in fast ganz Spanien eine gute Internetverbindung“, sagte der Lehrer. Durch die genannten Voraussetzungen und später aufgestellte Verhaltensregeln, wie mit den Geräten umzugehen sei, könnten alle Schülerinnen und Schüler an dem Unterricht teilnehmen. So hätte man dementsprechend gut auf die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Beschränkungen reagieren können – auch wenn es für alle dennoch herausfordernd gewesen sei.

Ebenso andere Konzepte des Lernens habe die Umsetzung ermöglicht. Während seines Unterrichts setzt Graefe Aguado auf eine Mischung aus digitalen Lehrmethoden sowie analogen Arbeitsblättern als auch Mappenführung – letztgenanntes unter anderem, um den Schüler*innen ein entsprechendes Ablagesystem beizubringen, welches wiederum für das digitale Arbeiten notwendig sei. Aber auch Computerspiele setzt der Erdkunde- und Geschichtslehrer unter pädagogischen, fachlichen und technischen Kriterien ein. Beispielsweise galt es in einem rundenbasierten historischen Strategiespiel durch die Geschichte des prädynastischen Ägyptens zu führen. Die Unterrichtseinheit setzte Graefe Aguado in sechs Stunden um. Vor dem eigentlichen Spielen vertiefte die Klasse das Thema. Darauf folgten die Erklärung und das Ausprobieren des Spiels. In weiteren Stunden stand das Spielen mit Zielvorgaben und als Hausaufgabe das entsprechende Führen eines Spieltagebuchs im Mittelpunkt, in welchen die Schüler*innen ihre Erfahrungen notieren sollten. Hierbei hätten sie unter anderem realisiert, dass es gar nicht so einfach sei, diplomatisch zu agieren oder ausgewogen – unter anderem zwischen Entdecken, Nahrungssuche und -erzeugung, Handel oder Bauen – eine gut wachsende Zivilisation aufzustellen, fasste der Lehrer zusammen. Abschließend wurde der Erlebte nachbesprochen. Seine Erfahrungen: Die Schüler*innen waren motivierter, verstanden Inhalte tiefgründiger, agierten im Team und steigerten Kreativität sowie Problemlösungsvermögen.

Internationales Partnerschulnetzwerk der Universität Vechta
Die Deutsche Schule San Sebastián ist eine von 18 Partnerschulen im internationalen Partnerschulnetzwerk des Zentrums für Lehrer*innenbildung. An den Partnerschulen wird den Studierenden z. B. eine Absolvierung des Allgemeinen Schulpraktikums im Bachelor Combined Studies sowie extra-curriculare Praktika während und nach Abschluss des Master of Education ermöglicht.

https://www.uni-vechta.de/auslandspraktika

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