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Dr.in Lina Franken ist neue Professorin für „Digital Humanities“

Pressemitteilung -

Dr.in Lina Franken ist neue Professorin für „Digital Humanities“

Der Forschungsbereich arbeitet an der Schnittstelle zwischen Geisteswissenschaften und Informatik und verbindet deren Arbeitsweisen sowie Methoden. Seit dem 1. Dezember 2022 hat Dr.in Lina Franken die Professur für „Digital Humanities“ an der Universität Vechta inne. Präsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner übergab ihr die entsprechende Urkunde.

„Die Digital Humanities sind in der Forschungslandschaft zunehmend wichtig. In den Kulturwissenschaften sind sie aber noch zu wenig etabliert“, erklärt Franken. „Genau diese Kombination werde ich in Vechta als neuen Schwerpunkt in Forschung und Lehre aufbauen. Dadurch machen wir zeitgleich innovative Forschung und vermitteln unseren Studierenden Kompetenzen, die ihnen wichtige Chancen in Beruf und Forschung eröffnen. Wir etablieren ein Profil, das es so in Deutschland kein zweites Mal gibt.“

In unterschiedlichen Schwerpunkten wolle sie das Vorhaben vorantreiben. Dazu zähle sie beispielsweise den Auf- und Ausbau „von digitalen Methoden für kulturwissenschaftliche Forschung“ sowie die Erforschung von digitalem Kulturerbe und Forschungsdaten. Um digitale Methoden kulturwissenschaftlich anzuwenden, sei dabei die Verbindung von Theorien und Methoden in Reflexionsperspektiven – also das Nachdenken darüber, wie sich Forschung, aber auch Alltagskultur durch Digitalisierung und Daten verändert – unabdingbar.

Konkret werde sie an der Universität Vechta unter anderem den Wandel von Arbeitsbedingungen im 20. Jahrhundert erforschen. Grundlage dafür seien digital vorliegende Interviewmaterialien. Auch digitalisierte Umfragen, historische Kochbücher und Fotos will sie in den Fokus nehmen: Durch eine digitale Untersuchung sei die Rekonstruktion vergangener Nahrungskulturen anders als bisher möglich. „In der Analyse dessen, wie und warum Menschen zusammenleben, können wir digital aufbereitete Quellen aus vergangenen Zeiten nutzen“, sagt Franken. „Wenn wir digitale Methoden anwenden, können wir eine große Menge Quellen in kurzer Zeit durchsehen und schnell die finden, die uns für eine detaillierte Analyse besonders interessieren. Aber dann bleibt es natürlich nicht aus, dass wir uns wieder selbst mit Quellen im Detail beschäftigen“. Darüber hinaus befände sich ihr Einführungsbuch „Digitale Methoden für qualitative Forschung“ im Druck, das Grundlagen für Studierende und Promovierende aufbereitet. „Ich werde auch weiterhin ganz praktische Best-Practice-Beispiele und Handreichungen erarbeiten und diese kombinieren mit einer Sammlung von digitalen Verfahren, Skripten und Tools für kulturwissenschaftliche Forschung und Lehre“, führt die Wissenschaftlerin aus.

Das Profil und die Schwerpunktsetzung der Universität Vechta würden hervorragend zu Ihrer Forschungsbiographie passen: „Ich habe enge Bezugspunkte zu den Kulturwissenschaften sowie zur Digitalisierung, bringe aber auch Schnittmengen zur Lehrkräftebildung, zum Bereich Agrar & Ernährung sowie zur Nachhaltigkeit mit“, sagt die Wissenschaftlerin. Damit bestünden „optimale Voraussetzungen für eine vernetzte Etablierung der Digital Humanities vor Ort“. Aber auch die Internationalisierung hat sie im Blick: Beispielsweise ist sie beteiligt am Ausbau einer Plattform für digitale ethnografische Methoden und Datensätze mit Kolleg*innen aus den USA, die mittelfristig auch in Vechta eingesetzt werden soll; auch führt sie derzeit Gespräche über die Verstetigung einer bestehenden Kooperation mit der Tokio University in Tokio (Japan). Zudem bestehen enge Kontakte zum Digital Age Research Center der Universität Klagenfurt (Österreich).

„Die Gegenwart ist ohne digital durchdrungene Alltage gar nicht zu verstehen. Mit der Übernahme informatischer Methoden, wie das in den Digital Humanities üblich ist, ergeben sich enorme Potentiale für die Forschung“, ist sich Franken sicher. „Durch die gelebte Interdisziplinarität in den Kulturwissenschaften und die kurzen Wege an der Uni Vechta ist es besonders spannend, gemeinsame Perspektiven weiterzudenken.“

Bei der Urkundenübergabe: Universitätspräsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner und Prof.in Dr.in Lina Franken

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