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Vorlesung am Kanazawa Institute of Technology. Foto: Born
Vorlesung am Kanazawa Institute of Technology. Foto: Born

Pressemitteilung -

Entwicklung ländlicher Räume und Dörfer | Forschungs- und Lehrreise in Japan

Prof. Dr. Karl Martin Born (Direktor des Vechta Institute of Sustainability Transformation in Rural Areas - VISTRA) verbrachte Ende November zehn Tage in Japan, um mit unterschiedlichen Forschergruppen Fragen der Transformation in ländlichen Räumen zu diskutieren. Höhepunkt war das Symposium "The Interrelationship between Community Regeneration and Self-Governance Revitalisation of "Local Narratives" from the perspective of public sphere, landscape, and governance" an der Keizai University in Tokyo. Das Symposium stellte die Arbeit der japanischen Forschergruppe um Profs. Hagai (Keizai University), Nishi (Tokyo Medical University), Fujikura (Waseda University) und Yamada (Kanazawa Institute of Technology) in Vorträgen vor. Besonders bemerkenswert ist der vergleichende Ansatz der Suche nach Parallelen in der Dorfentwicklung von Kaida (Japan, Präfektur Nagano), Lyons-la-Fôret (Frankreich, Département Eure) und Colnrade (Deutschland, LK Oldenburg). Prof. Born erläuterte vor diesem Hintergrund in seiner Keynote Präsentation die wesentlichen gegenwärtigen Herausforderungen für Dörfer in Deutschland.

Darüber hinaus konnte Prof. Born seine Erkenntnisse zur Rolle der sog. Neuen Dorfvereine in der Dorf- und Regionalentwicklung in Anwendung auf das Dorf Tsumago einbringen. Das Dorf entdeckte bereits in den 1950er Jahren den Wert seiner Geschichte als Poststation auf dem historischen Fernhandelsweg von Nagoya nach Nagano. Im Austausch mit den Verantwortlichen der Gesellschaft zur Erhaltung von Tsumago sowie dem Bürgermeister diskutierte Prof. Born die Übertragbarkeit seiner Beobachtungen auf die ländlichen Räume Japans kritisch.

In dem von starken Bevölkerungsverlust und hoher touristischer Abhängigkeit geprägtem Dorf Kaida nahm Prof. Born an einer Sitzung von Gemeindevertretern teil, in der die Herausforderungen des Dorfes beschrieben und neue Wege und Handlungsmöglichkeiten gesucht wurden. Er trug hierbei einige Erkenntnisse aus dem Promotionsprogramm "Dörfer in Verantwortung" vor und erläuterte, dass die Bewältigung der Transformation und der Aufbau von Resilienz nur durch das Zusammenwirken aller Akteure aus Politik, Verwaltung, Unternehmen und Gesellschaft möglich sei.

Ihren Abschluss fand die Reise in einer Vorlesung vor Studierenden des Studiengangs Architektur zu Fragen von Planung, Politik und Raumentwicklung sowie in der Teilnahme an einem Seminar des Masterstudiengangs "Landscape theory" am Kanazawa Institute of Technology.

Insgesamt wurde deutlich, dass zahlreiche Herausforderungen in beiden Ländern vergleichbar sind und unabhängig voneinander zu ähnlichen Lösungsansätzen geführt haben. Es besteht jedoch noch weiterer Forschungsbedarf, um die jeweiligen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozessregler identifizieren zu können. Vor diesem Hintergrund soll die Zusammenarbeit zwischen der Forschergruppe in Japan und dem VISTRA zukünftig vertieft werden, um einen regelmäßigen Austausch zu Fragen der Transformation ländlicher Räume zu ermöglichen.

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