Pressemitteilung -
„Es ziehen wirklich alle an einem Strang“ | Lange Schreibnacht an der Universität Vechta lockt mit erweitertem Angebot
Was für das wissenschaftliche Arbeiten unerlässlich ist, will zunächst gelernt und geübt werden – und gemeinschaftlich gelingt es oft am besten. Aus diesem Grund haben an der Universität Vechta die ZSB Lernwerkstatt als Teil der Zentralen Studienberatung, die Schreibberatung sowie die Universitätsbibliothek eine Schreibwoche veranstaltet. Höhepunkt war die Lange Schreibnacht, die erstmals – durch eine Kooperation mit der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen und dem Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg – um ein virtuelles Angebot erweitert wurde.
Sie sitzen in der Bibliothek, sprechen unter anderem über ihre Haus- und Abschlussarbeiten, nehmen an Workshops und Schreibberatungen vor Ort oder am entsprechenden Onlineangebot teil – Verpflegung durch die Fachräte Designpädagogik und Soziale Arbeit ist dabei inklusive. „Hier arbeite ich einfach konzentrierter“, sagt eine der Studierenden; und wenn sie während der Lange Schreibacht auch gleich noch die Möglichkeit habe, sich beraten zu lassen, sei das sehr hilfreich. Zusammen mit einer Kommilitonin sitzt sie gerade über einer Arbeit im Fach Soziale Arbeit.
Eine derjenigen, welche an der Universität Vechta unterstützt, ist Dr.in Juliane Schöneich. Sie ist die Koordinatorin der Schreibberatung im Sprachenzentrum und bietet während der Langen Schreibnacht entsprechende Workshops an. „Die Schreibberatung hilft Studierenden, Promovierenden und Mitarbeitenden der Uni im Schreibprozess – und zwar von Anfang an“, sagt sie. Dabei würden sie nicht auf die fachlichen Inhalte der Arbeit eingehen, sondern beim Schreibprozess unterstützen. Diejenigen, die das Angebot in Anspruch nehmen, hätten beispielsweise Fragen dazu, welche Anforderungen bestimmte Textsorten hätten. Anderen helfe es, wenn sie über ihr Thema einfach reden könnten. „Dann gibt es auch Studierende, die kommen ein- oder zweimal wöchentlich, um mit uns kleine Arbeitspakete zu identifizieren, die sie dann jeweils zum nächsten Termin in Angriff nehmen.“ Andere wiederum kämen in die Beratung, „weil sie wahnsinnig viele Gedanken im Kopf haben, aber nichts aufs Papier oder ins Dokument bringen – das geht dann in Richtung Schreibblockade und hier probieren wir Techniken aus, um den Schreibfluss in Gang zu setzen“, erläutert Schöneich nur einen Teil der Anfragen – Angebote für Lehrende, das Schulen von Tutoren und Tutorinnen oder die Unterstützung in der Lehre, sind hier noch nicht einmal miteingerechnet. „Und natürlich gibt es inzwischen immer mehr Anfragen zur reflektierten Nutzung von KI: Was darf ich überhaupt verwenden, wo macht es Sinn, wie gebe ich es an und noch mehr.“ Da sich beim wissenschaftlichen Arbeiten viele Bereiche überschneiden würden, „arbeiten wir vor allem ganz eng mit der Bibliothek, der KI-Gruppe und der ZSB Lernwerkstatt zusammen.“
Letztgenannte wird in der Zentralen Studienberatung von Karolin Wallmeyer koordiniert. „Wir möchten die Studierenden in ihrem Lernprozess und bei der Prüfungsvorbereitung im Verlauf ihres Studiums unterstützen. Zu unseren Angeboten gehört die studentische Lernberatung, das Lerncoaching und verschiedene Online- oder Präsenzworkshops – unter anderem zum wissenschaftlichen Arbeiten oder der Motivation“, erklärt sie während eines Workshops zum studentischen Zeitmanagement. Dadurch, dass in diesem Semester eine ganze Schreibwoche angeboten werde, könnten alle Interessierten noch zielgerichteter in die Lange Schreibnacht gehen und die langen Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek noch effizienter zum Recherchieren sowie Schreiben nutzen. Und hier sei genau der richtige Raum dafür, ist sich Dr. Christopher Folkens sicher. Neben dem direkten Zugang zu gedruckten und elektronischen Medien bietet die Universitätsbibliothek Einzelarbeitsplätze an, um etwa Vorlesungen oder Seminare vor- und nachzubereiten, fasst es der Leiter der Abteilung Lernraum und Services in der Universitätsbibliothek Vechta zusammen. Hinzu kommen separate Einzelarbeitsräume. „Neuerdings haben wir das Lernraumangebot überdies um Gruppenarbeitsbereiche erweitert, die bereits großen Anklang unter den Studierenden gefunden haben“, so Folkens. Hier könnten sich Gruppen austauschen oder auf Präsentationen vorbereiten – inklusive entsprechender Technik.
„Perspektivisch möchten wir den Lernraum Universitätsbibliothek allerdings noch weiterentwickeln. Unser Ziel ist es, mehr Gruppen- und Kommunikationsbereiche zu schaffen, um als zentraler Lern- und Begegnungsraum auf dem Campus zu fungieren“, kündigt Folkens an. „Dazu sollen insbesondere die Bedürfnisse und Wünsche der Studierenden und Forschenden erfasst werden, um den Lernraum nutzendenzentriert zu gestalten.“
Um ein ganzheitliches Paket bei der Langen Schreibnacht präsentieren zu können, wurde diese um ein Online-Angebot erweitert: „Schreiben im Norden“ heißt die digitale Aktion, die erstmalig durch eine Kooperation mit der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen und dem Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg umgesetzt wird, erklärt Folkens. Zusätzlich zu einem digitalen Schreibraum, der unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ zum konzentrierten Schreiben einlud, sowie individuellen Schreibberatungsangeboten, gebe es Einführungen in die gängigen Literaturverwaltungsprogramme und spannende Coffee Lectures, erklärt er.
„Ich finde es prima, wenn alle, deren Unterstützungsangebote sowieso eng verknüpft sind, auch tatsächlich Veranstaltungen gemeinsam gestalten“, äußert Schreibberaterin Schöneich. „Das macht nicht nur auf persönlicher Ebene Spaß, sondern zeigt auch nach außen, dass wir uns zusammen für Studierende einsetzen, ihnen zur Seite stehen, für sie da sind.“ Die Universitätsbibliothek habe wahnsinnig viel Arbeit und Ressourcen in die Präsenzangebote der Langen Schreibnacht gesteckt; „die virtuelle Kooperation hat den Rahmen noch mal erweitert; die Teams von ZSB, KI-Gruppe und Schreibberatung halten Workshops und Beratungen; das studentische Gesundheitsmanagement und die Fachräte Designpädagogik und Soziale Arbeit kümmern sich toll um die Verpflegung. Es ziehen wirklich alle an einem Strang – das ist schön zu sehen und es ist wunderbar, dabei mitmachen zu dürfen.“ Die anwesenden Studierenden freuen sich jedenfalls über das Angebot der Langen Schreibnacht, kommen mit ihren Arbeiten gut voran und genießen die Gemeinschaft.
Karolin Wallmayer aus der ZSB Lernwerkstatt spricht in einem Workshop über das studentische Zeitmanagement.
Dr.in Juliane Schöneich während eines Workshops zum kreativen Schreiben.