Feierstunde | Universität Vechta vergibt 53 Landesstipendien

53 Mal 500 Euro hat die Universität Vechta in Form von „Landesstipendien 2023“ vergeben. Die Förderungen werden jährlich vom Land Niedersachsen zur Verfügung gestellt. Studierende mit guten Studienleistungen, die sich darüber hinaus auch gesellschaftlich engagieren, konnten sich für die Einmalförderung bewerben. Die Auswahlkommission berücksichtigte außerdem den persönlichen Werdegang und den sozialen Hintergrund der Stipendiat*innen. Bei einer Feierstunde haben 28 der Stipendiat*innen ihre Urkunden entgegengenommen.

Der Vizepräsident für Lehre und Studium, Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla-Dimitrov, zeigte sich beeindruckt von dem vielfältigen, oft auch mehrfachen Engagement der Studierenden. Zusammen mit Gerold Memmen, verantwortlich für den Prozess der Vergabe der Stipendien, führte er durch den Nachmittag, bei dem alle Stipendiat*innen in Anwesenheit von rund 50 Eltern, Geschwistern und Freund*innen ihre Projekte vorgestellt und über ihr Studium gesprochen haben.

Ein Beispiel dafür ist Elisabeth Grote, die eine Familientradition fortsetzt. Wie schon ihre Mutter und weitere nahe Verwandte studiert sie an der Universität Vechta Katholische Theologie auf Lehramt. Dafür hat sie andere Unizusagen ausgeschlagen. Neben dem entsprechenden Fachrat, Einrichtungen und Initiativen der Katholischen Kirche sowie einem Kinder- und Jugendchor engagiert sich Elisabeth Grote für die Kinderherzhilfe Vechta. Dort könne sie nicht nur den betroffenen Kindern, sondern auch der gesamten Familie helfen, beschreibt sie ihre Motivation für das Ehrenamt. Beispielsweise könne der Verein finanziell unterstützen, wenn ein Kind in einer anderen Stadt am Herzen operiert wird, die Eltern dabei sein wollen und deswegen Verdienstausfälle in Kauf nehmen müssen. Den erkrankten jungen Menschen selbst könne sie durch ihre Arbeit „ein Gesicht geben“, sagt Grote. Dank medizinischer Fortschritte hätten die Kinder die Aussicht auf ein langes und glückliches Leben.

Janan Mahma engagiert sich im Verein „Frauen helfen Frauen Beckum“. Dieser wendet sich mit verschiedenen Aktionen und Informationen gegen Gewalt an Frauen und Benachteiligungen. Janan Mahma hat viele positive Erinnerungen an ihr Ehrenamt. Dabei zu unterstützen, dass Frauen zu ihrer individuellen Stärke finden, hebt die Studentin der Germanistik und des Sachunterrichts für ihr Engagement hervor. Dabei ist unter anderem auch ein Märchenbuch entstanden. Es sei ein „Herzensprojekt des Frauen- und Mädchen-Treffpunkts ,Courage', welcher 2016 von ,Frauen helfen Frauen Beckum‘ gegründet wurde.“ Die Märchen stammen von dreizehn Beckumerinnen, deren Wurzeln in unterschiedlichen Ländern liegen. Dabei sind die Erzählerinnen selbst couragierte Frauen. Sie haben eine spannende Lebensgeschichte und viele Hürden auf ihrem Weg gemeistert. Neben den Geschichten gibt es Audio-Dateien, bei welchen die Erzählerinnen ihr jeweiliges Märchen in ihrer Muttersprache aufgenommen haben.

Maurice Ehlers studiert Mathe und Sachunterricht. Er ist im Fachrat und in unterschiedlichen studentischen Initiativen, wie der Cafeteria oder der Studierendenzeitung „DattBlatt“, aktiv. Im Landkreis Diepholz engagiert er sich bereits seit seiner Jugend bei der Freiwilligen Feuerwehr. Toll sei, dass sowohl Mädchen als auch Jungen in unterschiedlichen Altersgruppen in einer gleichberechtigten Gemeinschaft daran teilnehmen könnten, findet der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart. Später sei er auch der aktiven Feuerwehr beigetreten. Die direkte Hilfe für Menschen in Not sporne ihn an. Das Landesstipendium würde seine ehrenamtliche Arbeit würdigen und ihm darüber hinaus die Möglichkeit geben, die entsprechenden Fahrtkosten von Vechta zu seiner Feuerwehrtruppe in der Heimat zu kompensieren.

Es sei begeisternd, was die Studierenden neben einem guten Studium in ihrer Freizeit leisten würden, schließt Prof. Dr. Sabla-Dimitrov. Er freue sich bereits jetzt auf die Bewerbungen für die kommende Ausschreibung zum Landesstipendium an der Universität Vechta, um damit weitere positive Projekte von engagierten Studierenden kennenzulernen.