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Dr. Martin Kühling (UGV), Dr. Josef Lange (Hochschulrat), Prof.in Dr.in Verena Pietzner, Björn Thümler (Minister), Dr.in Marion Rieken (Vizepräsidentin)
Dr. Martin Kühling (UGV), Dr. Josef Lange (Hochschulrat), Prof.in Dr.in Verena Pietzner, Björn Thümler (Minister), Dr.in Marion Rieken (Vizepräsidentin)

Pressemitteilung -

Festakt | Amtseinführung der Universitätspräsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner

Seit dem 1. Januar 2022 ist sie die Präsidentin der Universität Vechta. Nach etlichen Antrittsbesuchen und Gesprächen, vielen neuen Ideen sowie ersten Umsetzungen hat die Hochschule bei einem Festakt die offizielle Amtseinführung von Prof.in Dr.in Verena Pietzner gefeiert. Neben Grußworten – unter anderem vom Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler – sprach die neue Universitätspräsidentin vor den rund 100 geladenen Gästen in der Aula der Hochschule zu ihren Plänen für den Hochschulstandort. Weitere Interessierte verfolgten die Veranstaltung per Livestream.

Dr.in Marion Rieken, Vizepräsidentin der Universität Vechta begrüßte die Anwesenden. Sie sei froh über die gute Einbettung der Hochschule und dankte Region, Wirtschaft, Politik und der Katholischen Kirche für ihr Engagement. „Mit Prof. Pietzner gewinnt die Universität eine Präsidentin, die langjährige Erfahrung in Lehre und Forschung sowie dem Hochschulmanagement mitbringt“, sagte Björn Thümler. „Sie hat eine diskussionsfreudige Universität mit Potenzial übernommen, eine Hochschule, die in der Region felsenfest verankert ist“, so der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur. Dieses Pfund habe sie schnell erkannt und pflege bereits den direkten Draht zu den entsprechenden Partnerinnen und Partnern. „Bodenständig, geradlinig und verlässlich“, fasste es Björn Thümler zusammen. Wenn es der Universität Vechta gelinge neben dem Hauptstandbein, der Lehrkräftebildung, handfeste Zukunftskonzepte für den ländlichen Raum auch außerhalb des Oldenburger Münsterlandes in Zusammenarbeit insbesondere mit den Kommunen zu entwickeln, werde dies die Position der Hochschule nachhaltig stärken. Er sei sich sicher, dass Prof.in Dr.in Verena Pietzner diesen Weg erfolgreich weiter beschreiten werde.



Dem schloss sich Dr. Martin Kühling an. „Sie übernehmen eine attraktive Einrichtung, die sich in den vergangenen Jahren einen sehr guten Namen in der Bildungslandschaft erarbeitet hat“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Universitätsgesellschaft Vechta zu der Präsidentin. „Aber wer Sie kennt, weiß, dass Sie sich darauf nicht ausruhen werden.“ Die Uni Vechta müsse sich dauerhaft auf hohem Niveau stabilisieren – sowohl was die Zahl der Studierenden als auch das Studienangebot anbelange. „Das heißt konkret: Wir brauchen attraktive Studiengänge sowie die entsprechende bauliche Infrastruktur; zum Beispiel eine moderne Bibliothek“, sagte Martin Kühling. „Wir wissen, dass Sie das ebenfalls so sehen, und ich bin mir sicher, dass Sie für die Verwirklichung schon Verbündete suchen oder bereits gefunden haben. Die Uni-Gesellschaft steht auf jeden Fall an Ihrer Seite.“

„Die Universität lebt – wie alle Universitäten – in Spannungsfeldern. Sie lebt in der Spannung zwischen individueller und institutioneller Freiheit und Verantwortung der Wissenschaft und für die Wissenschaft“, sagte der Vorsitzende des Hochschulrats des Universität Vechta, Dr. Josef Lange. Nur mit guten und nachvollziehbaren Argumenten könne die Prioritätensetzung für Wissenschaft in den öffentlichen Haushalten gelingen. Dafür sei die Unterstützung der Region für die Universität Vechta vorbildlich – manche Hochschulen in Deutschland würden die Universität um diese regionale Unterstützung beneiden, die sich beispielhaft in der großen Zahl von Stiftungsprofessuren zeige. „Dafür danke ich namens des Hochschulrats der Region und ihren Repräsentantinnen und Repräsentanten sehr herzlich: Sie reden nicht nur über Prioritätensetzung, sondern Sie setzen die Prioritäten auch“, sagte Dr. Josef Lange. „Ich bin zuversichtlich, dass es trotz aller absehbaren finanziellen Engpässe – die Folgen der Pandemie, des Ukrainekriegs und der demografischen Entwicklung müssen bezahlt werden – für neue Ideen immer noch Mittel geben wird.“ Aber: Die Probleme ergäben sich nicht innerhalb der Wissenschaftsdisziplinen, sondern sie seien komplex und könnten nur in Kooperation gelöst werden. „Schon daraus lässt sich ableiten, dass die künftige Universitätsentwicklung nicht nur vom Geld, sondern von der Haltung der Mitglieder der Universität abhängt; dem Grundsatz folgen: Gemeinsinn geht vor Eigennutz. Das wünsche ich der Universität und Ihnen, Frau Präsidentin, für Ihre Amtszeit.“

„Alle Mitglieder unserer Universität tragen eine Verantwortung dafür, wie sie ihre Rollen innerhalb unserer Gemeinschaft ausfüllen“, sagte Prof.in Dr.in Verena Pietzner. „Wir alle wissen, dass diese Rollen sehr unterschiedlich sind – von der Professorin bis zum Studenten, vom Hausmeister zur Personalreferentin.“ Damit das Gesamtunternehmen Universität Vechta gelinge, müssen alle auf Augenhöhe zusammenarbeiten, unterschiedlichen Stärken und Schwächen berücksichtigen und die individuelle Expertise einbringen – Verantwortung übernehmen und Verantwortung leben für das tägliche Miteinander.

Auch wenn alle Themen miteinander zusammenhängen und ineinandergreifen würden, stellte Prof.in Dr.in Verena Pietzner drei inhaltliche Aspekte während ihrer Rede in den Fokus: die Lehrkräftebildung, die Weiterbildung sowie Transformationsprozesse in ländlichen Räumen. „Transformation ist schon jetzt das thematische Dach, unter dem wir die vier Schwerpunkte Lehrkräftebildung, Agrar und Ernährung, Kulturwissenschaften und Soziale Dienstleistungen miteinander verbinden“, führte die 49-Jährige aus. Es gelte jetzt, dieses Dach zu verstärken, das Gebälk gründlich zu untersuchen und, wo nötig, Querstreben einzuziehen, Material auszubessern. Das gesamte Haus solle in diesem Sinne langfristig strategisch ausgerichtet werden.

„Was uns und so viele Menschen überall auf der Welt beschäftigt, das stellt ein wichtiges, ein zukunftsweisendes Forschungsfeld dar“, sagte die Universitätspräsidentin und zielte damit auf das agrarische Intensivgebiet im Oldenburger Münsterland ab. Für die Untersuchung und die Erschließung dieses Forschungsfelds gebe es in Deutschland nur wenig Standorte, die bessere Voraussetzungen mitbrächten als die Universität Vechta. „Das, was von außen mitunter als Standortschwäche wahrgenommen wird: dass wir eben nicht in einer der Metropolen liegen, darin liegt in Wahrheit unsere besondere Stärke. Nicht von ungefähr haben wir vier entsprechende Stiftungsprofessuren gemeinsam mit der Region auf den Weg gebracht und sind in der Amtszeit von Burghart Schmidt Lead-Partner im großen Verbundprojekt ,4N: Nordwest Niedersachsen Nachhaltig Neu‘ geworden“, sagte Prof.in Dr.in Verena Pietzner.



Mit der strategischen Weiterentwicklung des Professurentableaus und einer professionellen Berufungspraxis gehe auch die Weiterentwicklung der Studiengänge einher, äußerte die Präsidentin. „Sie sind unser Aushängeschild, um die Universität attraktiv für Studierende zu machen. Im Zuge der weiteren Profilierung der Universität wird sich dieses Schild umgestalten, und es gehört zu den Aufgaben des Präsidiums sowie der Fakultäten, es ordentlich zu polieren und weithin sichtbar zu machen.“

Wie alle Einrichtungen des Bildungswesens sei die Universität ein System, das sich nicht isoliert von anderen Systemen – wie Schule und Beruf – sehen dürfe. „Es ist eminent wichtig, dass wir uns darüber im Klaren sind, in welches Anschluss-System wir unsere Studierenden begleiten und welche Verantwortung sie dort tragen.“ Das öffentliche Bildungswesen sei „die Grundlage schlechthin für den Fortschritt und den gesellschaftlichen Wohlstand in unserem Land“. Darum stünden die Absolventinnen und Absolventen in den Lehramtsstudiengängen „in ihrem späteren Berufsleben in besonderer, in höchster Verantwortung“. Um diese Verantwortung auch tragen zu können, bedarf es eines inneren Kompasses, der gewährleistet, „dass unsere Studierenden im zukünftigen Beruf die ihnen übertragene, enorme Verantwortung meistern können, dass sie fachlich am Ball bleiben, dass sie sich fort- oder auch weiterbilden, dass sie sich kritisch in ihrem Tun reflektieren und aktiv den Austausch mit anderen suchen.“ Um dies zu schaffen sei es von enormer Bedeutung, mit der Berufswelt, in welche die Absolventinnen und Absolventen gehen werden, in Kontakt zu treten und zu bleiben – sich zu vernetzen. Das werde schon von vielen und vielfältig betrieben, unter anderem durch die Fortbildungsangebote für Lehrkräfte, die außerschulischen Lernorte der Universität oder die Veranstaltungen des Medienkompetenzzentrums; „das alles sollten wir intensivieren“. Der Austausch ermögliche es, „dass wir unsere Studiengänge an neue Entwicklungen und Erkenntnisse zielführend anpassen können – immer auf einer wissenschaftlichen Grundlage, nicht einem schnelllebigen Trend folgend“. Das betreffe nicht nur die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer. „Es betrifft genauso Absolventinnen und Absolventen der Sozialen Arbeit, der Gerontologie, der Kulturwissenschaften und allen anderen Fachrichtungen.“

Eine solche Anforderung an Bildung verlange aber besondere Angebote. „Zum einen müssen unsere Studiengänge flächendeckend ein entsprechendes Berufsethos transportieren. Zum anderen müssen wir aber die Möglichkeit schaffen, dass Menschen bei uns auch lebenslanges Lernen umsetzen können.“ Dazu gehöre unter anderem auch die Öffnung von Modulen für Gasthörende und schließlich die Schaffung von Weiterbildungsangeboten im Sinne von Zertifikatsprogrammen. „Wir könnten Menschen wieder an die Universität holen, die sich neben dem Beruf weiterbilden und entsprechende Zertifikate erwerben möchten; als langfristiges Ziel könnten daraus auch berufsbegleitende Studiengänge entstehen.“



„Ich habe gelernt, dass, Hochschule in Verantwortung‘ in Vechta vor allem bedeutet, die regionale Verwurzelung und die vielfältigen Kooperationen mit Gesellschaft und Wirtschaft bewusst zu pflegen“, sagte Prof.in Dr.in Verena Pietzner. Die Universität habe hier in den vergangenen Jahren – von den Stiftungsprofessuren bis zu dem Verbund „trafo:agrar“ – deutliche Weiterentwicklungen vollziehen können. „Aber in der Forschung können wir in den Bereichen außerhalb des Agrarsektors noch mehr in den Austausch gehen und gemeinsam Projekte – gerne auch mit Drittmitteln unterstützt – auf den Weg bringen.“ Bestehende Strukturen müssten wir noch konsequenter nutzen. Dazu könnte etwa ein regional abgestimmtes Weiterbildungsportfolio zählen, bei dem die verschiedenen Angebote in Zusammenarbeit mit unseren regionalen Partnern geschickt miteinander koordiniert und verzahnt werden, führte die Präsidentin aus.

Sie wünsche sich, dass die Universität Vechta ihre Mission – „Hochschule in Verantwortung“ – in Zukunft noch überzeugter in allen Bereichen in die Anwendung bringe: in Forschung und Transfer, in Studium und Lehre, aber auch in der Verwaltung, im Diskurs und im Wettstreit der Ideen in den universitären Gremien. „Das ist meine Hoffnung, und das ist meine Vorstellung für unsere Universität.“

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