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Die Teilnehmenden des Treffens mit Kammerdirektor Dr. Bernd von Garmissen (mitte).
Die Teilnehmenden des Treffens mit Kammerdirektor Dr. Bernd von Garmissen (mitte).

Pressemitteilung -

Kammerdirektor Dr. Bernd von Garmissen zu Besuch im Oldenburger Münsterland

Die Agrar- und Ernährungsbranche des Oldenburger Münsterlandes stellt sich vor – Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten im Transformationsprozess eng zusammen.

Um den Wirtschaftsraum Oldenburger Münsterland sowie über die Bedeutung und Herausforderungen der regionalen Agrar- und Ernährungswirtschaft zu diskutieren, hat auf Initiative des Verbundes Transformationsforschung Niedersachsen (trafo:agrar) der Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsens, Dr. Bernd von Garmissen, die Region besucht. Gastgeber der Veranstaltung war das Unternehmen Big Dutchman in Calveslage.

Dazu eingeladen hatte trafo:agrar gemeinsam mit dem Agrar- und Ernährungsforum Oldenburger Münsterland hochrangige Unternehmensvertreter der PHW-Gruppe, Miavit GmbH, EW-Group GmbH, Big Dutchman AG, der Goldschmaus Gruppe sowie der Wirtschaftsförderung des Landkreises Vechta. Der Vorsitzende des Fachbeirats von trafo:agrar, Hans-Joachim Harms, begrüßte Dr. von Garmissen herzlich in der Region. Diese sei „für die hohe Nutztierdichte aber auch für die innovativen Unternehmen und Betriebe der vor- und nachgelagerten Bereiche der AuE bekannt, die welt- und europaweit führend im Bereich Tierhaltung sind. Der Transformationsprozess stellt alle Akteure gleichsam vor die Herausforderung, sich diesem Wandel mit klugen Produkten, Lösungen und Angeboten zu stellen. Die Landwirtschaftskammer ist wichtiger Partner, landwirtschaftliche Betrieben mit umsichtiger Beratung anschlussfähig an diese Entwicklung zu machen“, so Dr.in Barbara Grabkowsky, Leiterin von trafo agrar. „Die Landwirtschaftskammer und trafo:agrar arbeiten mit der gemeinsamen Mission ,Zukunft Niedersachen‘ eng zusammen, um mit allen Akteuren Leuchttürme im Wandel zu erarbeiten.“

Die Präsidentin der Universität Vechta, Prof. Dr. Verena Pietzner, erläuterte die Aufgaben des 2022 an der Universität Vechta etablierten Forschungsclusters „Nachhaltigkeitsorientierte Transformationsforschung in ländlichen Räumen“. Ziel des Clusters ist der Aufbau, Ausbau und die Förderung der inter- und transdisziplinären Forschung an der Universität Vechta mit den Akteuren der Region.

Bernd Meerpohl, Vorstandsvorsitzender der Big Dutchman AG präsentierte die zahlreichen innovativen Tätigkeitsfelder des weltweit agierenden Unternehmens und stellte heraus, dass trotz der geringen Bedeutung Deutschlands für den achtstelligen Umsatz des Unternehmens die heimische Region und das Land eine Art Testfeld für die weltweit steigenden gesellschaftlichen Anforderungen darstellen würden. Eines sei klar „ein Zurück zum Alten werde es nirgendwo geben“, machte Meerpohl deutlich, nur das Tempo im Rest der Welt unterscheide sich stark vom Alleingang Deutschlands, auf das die Welt in diesem Transformationsprozess intensiv blicke.

Peter Wesjohann Vorstandsvorsitzender der PHW-Gruppe, sowie Dr. André Vielstädte, Sprecher der EW-Group GmbH, unterstrichen die Strategien zur Erreichung von mehr Nachhaltigkeit und Tierwohl in der Wertschöpfungskette Geflügel. Das Engagement der Unternehmen in diesem Bereich sei ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der globalen Ernährungssicherheit und zur Förderung einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Wirtschaft. Lukas Middendorf, Geschäftsführer der MIAVIT GmbH, skizzierte die Aktivitäten aus Sicht eines Futtermittelherstellers. Miavit ist ein führender Hersteller von Zusatzstoffen, Mineralstoffen und Vitaminen in der Futter- und Nahrungsmittelwirtschaft.

Was genau der überregionale Absatz bzw. der Export für einzelne Unternehmen bedeute, stellte Dr. Gerald Otto anhand des Fallbeispiels der Goldschmaus Gruppe vor. So leitete Dr. Otto die weitreichenden wirtschaftlichen Effekte beim Ausbleiben dieser Absatzwege nicht nur für sein Unternehmen, sondern darüber hinaus für die regionale Wertschöpfungskette ab.

Über die Herausforderungen der gesamten Branche, insbesondere aber über den Umbau der Nutztierhaltung in der Region, informierte Sven Guericke, Vorstandsvorsitzender des Agrar- Ernährungsforums Oldenburger Münsterland (AEF). Fehlende agrarpolitische Rahmenbedingungen und mangelnde Perspektiven für die Tierhalter führten zu Betriebsaufgaben und demnach zu einem deutlichen Strukturbruch in der Region. „Ich fordere die Politik auf, sich endlich zur deutschen Nutztierhaltung zu bekennen. Wir laufen Gefahr, dass große Teile der Tierhaltung ins Ausland abwandern, wo das Fleisch unter wesentlich geringeren Tierwohlaspekten produziert wird“, so Guericke. Zu dem AEF zählen über 100 Mitgliedsunternehmen des Agribusiness-Clusters; es gilt als daspolitische Sprachrohr der Branche. Die im Jahr 2022 veröffentlichten Ergebnisse des Projektes TRAIN zeigen deutlich, so Guericke, welche negativen Einflüsse der Strukturbruch im Nordwesten Niedersachsens für den gesamten ländlichen Raum zur Folge haben wird.

Dr. von Garmissen zeigte sich von der Vielseitigkeit und der Innovationsstärke der Region beeindruckt. Die Nachhaltigkeitsansätze der Unternehmen zeigten eindrücklich, dass sich diese intensiv mit den wesentlichen Fragen der Zukunft, insbesondere mit den Themen Fußabdruck in der Wertschöpfungskette, Klimaanpassung und Klimawandel, auseinandersetzen. All diese Themen seien auch bei der Landwirtschaftskammer in Form von Projekten und Beratung hoch angesiedelt. Er verwies zudem auf die hohe Bedeutung der Zusammenarbeit und des Austauschs in diesem Transformationsprozess, auch über den Verbund trafo:agrar hinweg. „Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen steht für innovative Beratung und Begleitung, um neue Transformationspfade für die landwirtschaftlichen Betriebe aufzuzeigen. Landwirtschaft muss immer mit den vor- und nachgelagerten Sektoren gemeinsam gedacht werden, da Urproduktion, Produktion und Konsum eng miteinander verwoben sind. Daher ist der Erhalt der Niedersächsischen Betriebe durch das Aufzeigen von neuen Handlungsfeldern enorm wichtig – hier setzt die Kammer gezielt Akzente“, so der Kammerdirektor.

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