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Die Teilnehmenden der Klima-Tour
Die Teilnehmenden der Klima-Tour

Pressemitteilung -

Klima-Tour durch Vechta bietet Wissen für ein aktives Klima-Engagement im persönlichen Alltag

Was ist eigentlich klimaangepasstes Handeln? Was kann ich konkret in meinem Umfeld tun? Mit diesen Leitfragen starteten 17 Bürgerinnen und Bürger auf Einladung des TeRRIFICA-Projektteams der Universität Vechta und der trafo:agrar am 22. Juni 2022 per Fahrrad zu einer Klima-Tour durch Vechta. TeRRIFICA ist ein vierjähriges, von der Europäischen Union gefördertes Projekt, in dem Wissenschaftler*innen in sechs verschiedenen Regionen Europas gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung konkrete Möglichkeiten für Klimaschutz und Klimaanpassungsmaßnahmen erarbeiten.

Insgesamt neun Klimastationen fuhren die Teilnehmenden der Klima-Tour dabei an. Informiert wurden sie vom TeRRIFICA-Team Hannah Hoff, Katrin Hedemann und Beata Punte selbst und von Experten aus Wirtschaft und Gesellschaft, die an verschiedenen Haltepunkten tiefere Einblicke in bestimmte Themen gaben und für Fragen zur Verfügung standen. Die Stationen informierten unter anderem über klimaangepasste Gartengestaltung, Regenwasserspeicherung und -nutzung auf Privatgrundstücken, aber auch auf öffentlichen Flächen, über Hochwasserschutz sowie nachhaltiges Wohnen und Bauen.

Kay Schönfeld, Regionalleiter des Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband im Landkreis Vechta, erläuterte an der ersten Station im Zitadellenpark, dass in den vergangenen Jahren die Wasserabnahme ab ca. 16 Uhr bis in den Abend hinein sprunghaft ansteigt. Das könne vermutlich auf eine vermehrte Bewässerung von Rasenflächen und einer Zunahme von privaten Pools zurückgeführt werden. Daher fehle dann das Wasser für andere wichtige Bereiche. In Punkto Bewässerung ließe sich im Garten einiges verbessern, so Katrin Hedemann: Das Anpflanzen standortgerechter Pflanzen, das Installieren von Regenwasserspeichern, die Bewässerung mit Regenwasser entweder früh morgens oder spät abends und das Bewässern direkt an den Wurzeln anstelle von Beregnung im hohen Bogen sind nur einige Beispiele, um im Garten sparsamer mit der Ressource Trink-wasser umzugehen.

Hinter den Kulissen eines großen Holzfachhandels führte Fritz Rietkötter der Firma Ahmerkamp die Gruppe in das Thema nachhaltiges Bauen ein, das aktuell eine große Nachfrage erlebt. Als nachwachsende Ressource bietet das Naturmaterial Holz beim Haus- und Möbelbau wertvolle Vorteile gegenüber anderen Materialien. Dämmmaterial aus Holzfasern ist beispielsweise diffusionsoffen und trägt somit zu einer guten Feuchtigkeitsregulierung bei.

Auch eine Verbesserung des Hochwasserschutzes wurde an der Station am Moorbach thematisiert. Aus den Erfahrungen mit dem Projekt „Renaturierung der Schlochter Bäke“ betonte Beata Punte die Relevanz der Zusammenarbeit für Ziele der Klimaanpassung und des Naturschutzes und die intensive Abstimmung mit allen Anliegern und Betroffenen.

Anhand eines Gründachs am Haupteingang der Universität Vechta wurden die Vor- und Nachteile diskutiert. Alexander Kunz, Klimaschutzmanager der Stadt Vechta, wies darauf hin, dass es von Seiten der Städte und Kommunen verschiedene Fördermittel für Zisternen, Gründächer, Fassa-denbegrünung und Blühstreifen für Privatpersonen gibt. Dazu zähle auch ein Nachlass auf das Nie-derschlagswasserentgelt, wenn eine Dachbegrünung, Regenwassernutzungsanlage oder Versicke-rungsanlage nachgewiesen werde. Interessierte können sich für weitere Informationen an den Klimaschutzmanager der Stadt Vechta wenden.

Im Welper Wald demonstrierten der Waldbesitzer Clemens August Graf von Merveldt, sein Sohn Sebastian und der Förster Michael Rohling auf einer leergeräumten Fläche eindrucksvoll, dass der Klimawandel auch in Vechta ganz real angekommen ist. Durch die Trockenheit seien in den vergangenen Jahren massive Schäden an vielen Bäumen entstanden, die dadurch anfälliger für Windwurf und Borkenkäfer wurden. Besonders betroffen seien insbesondere Fichten und teilweise auch schon Lärchen. Bei der Aufforstung des Mischwaldes setze man nun u.a. auf klima-angepasste Baumarten wie die Edelkastanie und Douglasie.

In der Abschlussrunde mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tour wurde deutlich, dass jeder einzelne sein eigenes Konsumverhalten insgesamt hinterfragen muss. Dr.in Barbara Grabkowsky, Leiterin des Verbunds trafo:agrar, fasste zusammen: „Klima-orientiertes Handeln kann nur dann passieren, wenn das Wissen dazu vorhanden ist. Das Wissen muss dabei so aufbereitet sein, dass die Menschen es auf das eigene Lebensumfeld übertragen können. In diesem Kontext bieten Klima-Touren vor Ort eine gute Möglichkeit, um sich über persönliche Erfahrungen auszutauschen und um über Klimaveränderungen und Anpassungsmaßnahmen ins Gespräch zu kommen.“

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