Pressemitteilung -
„Macht und Machtmissbrauch im Sport - Wem kann man noch trauen?“| Maike Backhaus zu Gast bei der „vechtaer trust lecture no. 9“
Abseits von Ruhm, Glamour und Millionenverträgen prägen intransparente Machtstrukturen, Konkurrenzdruck sowie physische und psychische Gewalt die Welt des Profisports. Die Autorin und Investigativjournalistin Maike Backhaus macht in ihren Recherchen auf genau diese gewaltfördernden Strukturen aufmerksam. Sie arbeitet unter anderem für CORRECTIV, die Süddeutsche Zeitung und den Spiegel.
Im Rahmen der neunten vechtaer trust lecture des Zentrums für Vertrauensforschung gab Maike Backhaus facettenreiche Einblicke in ihre Arbeit zu Themen des Machtmissbrauchs. Vor allem zeigte sie die Dringlichkeit auf, über den Einzelfall hinaus die bestehenden systemischen Strukturen im Profisport kritisch zu hinterfragen. So werde das Thema des Machtmissbrauchs inzwischen zwar stärker thematisiert, aber eine offene Auseinandersetzung etwa in Verbänden und Vereinen sowie entsprechende Schutzmaßnahmen müssten deutlich stärker erfolgen.
Moderiert wurde die Veranstaltung vom Initiator der vechtaer trust lectures und Leiter des Zentrums für Vertrauensforschung, Univ.-Prof. Dr. Martin K.W. Schweer. Er resümierte: „Die verschiedenen Akteure im Profisport müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen und zusammenarbeiten, um Machtmissbrauch effektiv aufzudecken und zu verhindern. Insbesondere Trainerinnen und Trainer sollten für das Thema sensibilisiert werden, um frühzeitig Warnsignale zu erkennen.“
Maike Backhaus
Geboren 1990 in Königswinter. Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln, danach Volontariat als Wirtschaftsjournalistin. Backhaus arbeitet als Autorin und freie Investigativjournalistin für CORRECTIV, die Süddeutsche Zeitung, den Deutschlandfunk und den SPIEGEL. Maike Backhaus hat mit ihren Recherchen zu struktureller Gewalt viel Aufmerksamkeit erregt, zuletzt griff sie im Spiegel-Podcast „NDA: Die Akte Kasia Lenhardt“ das Thema Verschwiegenheitsverpflichtungen und Beziehungsgewalt auf. Zuvor deckte sie mit Recherchen zu Til Schweiger, Rammstein und Machtmissbrauch im Profi-Fußball weitgehenden Machtmissbrauch und Gewaltvorwürfe auf.
„vechtaer trust lectures“
Mit der im Sommersemester 2019 gestarteten Vortragsreihe „vechtaer trust lectures“ sucht das Zentrum für Vertrauensforschung der Universität Vechta gezielt den Dialog mit der breiten Öffentlichkeit, um den so wichtigen Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis voranzutreiben. Im Rahmen der Veranstaltung werden die Phänomene „Vertrauen“ und „Misstrauen“ aus diversen Blickwinkeln ausgewiesener Persönlichkeiten betrachtet.
- no. 8 Sozialpsychologin Prof. Dr. Beate Küpper: „Zur Bedeutung von Vertrauen für erfolgreiche Integrationsprozesse und im Kampf gegen Rechtsextremismus“
- no. 7 Autorin und Unternehmerin Stephanie zu Guttenberg: „Vertrauen und Misstrauen im Kontext der Digitalisierung“
- no. 6 Extremismusforscher Prof. Dr. Matthias Quent: „Vertrauen - Kitt unserer Gesellschaft“
- no. 5 Bundesminister des Inneren a.D. und DRK-Ehrenpräsident Dr. rer. pol. h.c. Rudolf Seiters: „Vertrauen und Misstrauen in die Politik“
- no. 4 Journalist und Mediziner Dr. Bernhard Albrecht: „Vertrauen und Misstrauen im Gesundheitssystem“
- no. 3 Charlotte Knobloch und Vanessa Eisenhardt: „Vertrauen und Misstrauen im Kontext von Antisemitismus“
- no. 2 Bürgermeister a. D. Dr. Henning Scherf: „Vertrauen im Kontext einer alternden Gesellschaft“
- no. 1 Weihbischof Wilfried Theising: „Gottvertrauen - Herausforderung für Kirche und Gesellschaft“
Univ.-Prof. Dr. Martin K.W. Schweer ist Initiator der „vechtaer trust lectures“; seit 1998 wiss. Leiter des AB Pädagogische Psychologie und des Zentrums für Vertrauensforschung (ZfV) an der Universität Vechta, europaweit ausgewiesener Experte für Phänomene des Vertrauens und Misstrauens in den diversen gesellschaftlichen Kontexten