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Bei der Urkundenübergabe (v.l.): Tanja Jürgens, Geschäftsführerin der Fakultät I, Prof. Dr. Frerich Frerichs und Universitätspräsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner
Bei der Urkundenübergabe (v.l.): Tanja Jürgens, Geschäftsführerin der Fakultät I, Prof. Dr. Frerich Frerichs und Universitätspräsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner

Pressemitteilung -

Prof. Dr. Frerich Frerichs geht in den Ruhestand

Nach fast 18-jähriger Tätigkeit beendet Prof. Dr. Frerich Frerichs mit Wirkung zum 01.04.2024 seine Hochschullehrertätigkeit. Er wurde im April 2006 zum ersten und bisher einzigen Professor mit der Denomination „Altern und Arbeit“ an die damalige Hochschule Vechta berufen. Im Zuge des gleichzeitig vollzogenen Neuaufbaus der Gerontologie hat er zusammen mit sechs anderen Kolleginnen und Kollegen seitdem die Alternswissenschaften in Forschung und Lehre vertreten.

Schwerpunkt seiner arbeitsbezogenen, gerontologischen Forschung ist die betriebliche Ebene gewesen. Die Leitlinie bildete hier für ihn der Wahlspruch seines Mentors, Prof. Dr. Gerd Naegele: „Die Zukunft der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird in den Betrieben entschieden“. In zahlreichen anwendungsbezogenen, nationalen und internationalen Forschungsprojekten wurde insbesondere der Frage nachgegangen, welche Beschäftigungschancen und -risiken ältere Arbeitskräfte aufweisen und wie ihre Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit verbessert werden kann. In branchen- und betriebsbezogenen Analysen – z.B. im Handwerk und in der Pflege – wurden eine Fülle von Studienergebnissen, Handlungsleitfäden und Zertifizierungsverfahren generiert und in die Fachdiskussion und die betriebliche Beratungsarbeit eingebracht.

Auf nationaler Ebene sei die Federführung im BMBF-geförderten Verbundprojekt „Kompetenzbasierte Laufbahngestaltung in der Pflege“ (KoLaGe) hervorzuheben, so Frerichs. „In Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen aus der Gerontologie und betrieblichen Einrichtungen in der Altenpflege wurde modellhaft eine kompetenzbasierte und altersdifferenzierte Personalentwicklung implementiert und damit ein Beitrag zur horizontalen, lebensspannen-übergreifenden Laufbahnplanung geleistet.“

Auf internationaler Ebene ist die Mitarbeit im internationalen Forschungskonsortium EIWO (Exclusion and inequality in Late Working Life: Evidence for Policy Innovation Towards In-clusive Extended Work and Sustainable Working Conditions) mit Forschenden aus Schweden, Polen, dem Vereinigten Königreich und Deutschland hervorzuheben. Vor dem Hintergrund der in vielen europäischen Ländern vollzogenen Anhebung der Altersgrenzen für den Übergang in den Ruhestand werden die daraus hervorgehenden sozialen Risiken und Ungleichheiten in der Spätphase des Erwerbslebens international vergleichend analysiert.

Zukünftig werde „das Thema Digitalisierung und Arbeit 4.0 auch in der gerontologischen Arbeitsforschung immer mehr an Bedeutung gewinnen“, so die Auffassung des Wissen-schaftlers. „Umso mehr freut es mich, dass nach Abschluss ihrer einschlägigen Promotion im Fachgebiet ,Altern und Arbeit‘ Dr.in Laura Naegele die Nachwuchsgruppenleitung ,Betriebliches Kompetenzmanagement älterer Beschäftigter in digitalisierten Lernumwelten (BeKomIng Digital)‘ beim Bundesinstitut für Berufsbildung aufnehmen konnte und ihre Berufung zur diesbezüglichen Junior-Professorin an der TU Dortmund kurz bevorsteht.“

Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit hat Frerich Frerichs sein Fachgebiet sowohl im Bachelor als auch im Master Gerontologie - vor allem in den Seminaren „Älterwerden im Betrieb“, „Altern, Arbeitsmarkt und Altersgrenzen“ sowie „Altern, Bildung, Lebenslauf“ - vertreten. „Diese Seminarthemen sind bei den Studierenden immer wieder auf großes Interesse gestoßen und haben zu zahlreichen themenbezogenen Abschlussarbeiten geführt“, fasst es Frerich Frerichs zusammen. „Mir hat es immer wieder viel Freude bereitet, die Studierenden für diese Themen zu sensibilisieren und ihre eigenen Fragen und Anregungen aufzu-nehmen - zumal sie selbst in ihrer zukünftigen Tätigkeit mit den arbeitsbezogenen gerontologischen Herausforderungen konfrontiert sein werden.“

Die Angelegenheiten des Faches Gerontologie wurden vor der Gründung der Fakultäten an der Universität Vechta im eigenständigen Institut für Gerontologie geregelt. Frerich Frerichs hatte hier im Zeitraum von 2011 bis 2013 die Funktion des geschäftsführenden Institutsdirektors inne. Im Zug der Neugründung von Forschungsinstituten wurde er erneut für den Zeitraum von 2015 bis 2020 in diese Funktion gewählt. Parallel hierzu hat er von 2018 bis 2020 die Funktion des Studienfachsprechers im Fach Gerontologie übernommen.

Er blickt für diesen Zeitraum auf eine sehr konstruktive Zusammenarbeit im Kreis der Kolleginnen und Kollegen zurück. Dies betrifft zum einen die Planung und Durchführung der Studienangebote und hier insbesondere die bereits zweimal erfolgreich durchgeführte Akkreditierung der gerontologischen Studiengänge. Zum anderen die gemeinsamen Forschungs-, Tagungs- und Promotionsprojekte, die u.a. in die Einführung und kontinuierliche Weiterentwicklung der Schriftenreihe „Vechtaer Beiträge zur Gerontologie“ mündeten.

Zu seinen weiteren Plänen äußert Frerich Frerichs: „Der Vorteil als Gerontologe ist ja, dass man früher oder später zu seinem eigenen Forschungsgegenstand werden kann. Insbesondere der Übergang in den Ruhestand ist da ein klassisches gerontologisches Thema. Sofern es meine Gesundheit noch zulässt werde ich dieses Thema bestimmt einige Zeit verfolgen“.

WERDEGANG

  • Zwischen 2011 und 2013 sowie 2015 und 2020: Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Vechta
  • 2008: Habilitation an der Technischen Universität Dortmund, Venia legendi: Soziale Gerontologie
  • 2006: Professur für "Altern und Arbeit" an der Universität Vechta
  • 1999 – 2006: Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Gerontologie der Forschungsgesellschaft für Gerontologie, Dortmund
  • 1999 – 2006: Wissenschaftlicher Leiter der Geschäftsstelle "Seniorenwirtschaft" der Forschungsgesellschaft für Gerontologie, Dortmund (in Kooperation mit dem Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen)
  • 1997: Promotion zum Dr. phil. an der Universität Dortmund
  • 1994 – 2006: Wissenschaftlicher Abteilungsleiter "Demografischer Wandel und Arbeitswelt", Institut für Gerontologie der Forschungsgesellschaft für Gerontologie, Dortmund
  • 1991 – 1994: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Gerontologie der Forschungsgesellschaft für Gerontologie, Dortmund
  • 1990 – 1991: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Angewandte Gerontologie, Berlin
  • 1980 – 1989: Studium der Soziologie (Abschluss: Dipl.-Soz.) und Psychologie (Abschluss: Dipl.-Psych.) an der Freien Universität Berlin

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