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Bei der Urkundenübergabe: Tanja Jürgens, Geschäftsführerin Fakultät I, Prof. Dr. Andrea Teti, und Präsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner.
Bei der Urkundenübergabe: Tanja Jürgens, Geschäftsführerin Fakultät I, Prof. Dr. Andrea Teti, und Präsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner.

Pressemitteilung -

Professur verstetigt | Prof. Dr. Andrea Teti ist W2-Professor für Gerontologie an der Universität Vechta

Erst mit 30 Jahren startete er seine wissenschaftliche Laufbahn: „Nach 15 Jahren Berufspraxis, zwei Studienabschlüssen, die Promotion, ein Postdoc und die sechs Jahre der Juniorprofessur habe ich gerade den Eindruck, die Früchte meines Engagements für meine Lehr- und Forschungsthemen ernten zu dürfen“, so Prof. Dr. Andrea Teti. Seine Professur für Gerontologie an der Universität Vechta wurde verstetigt. Er fühle sich angekommen.

Zu den drei wichtigsten Forschungsfelder seiner Arbeit zählt Teti „Wohnen und Gesundheit im Alter“, „Technologieeinsatz im Alter“ und das Konzept der „pflegenden Gemeinschaften". „Ich bin vergleichsweise spät zur Wissenschaft gekommen“ beginnt er die Erklärung für seine Motivation an diesen Themen. „Mein erstes Studium habe ich mit 30 angefangen. Damals hatte ich schon 12 Jahre Arbeitserfahrung in einem Gesundheitsfachberuf und war als MTA sehr nah am Krankheitsgeschehen, sozusagen ,am Bett‘ der Patientinnen und Patienten.“ Während des Studiums der Soziologie und der Gesundheitswissenschaften, habe er sich entschieden, diese berufspraktischen und wissenschaftlichen Expertisen in einer akademischen Karriere zu vereinen, so der Direktor des Instituts für Gerontologie an der Universität Vechta.

„Bei meiner spezifischen Arbeit, geht es um das Konzept des gesunden und aktiven Alterns, insbesondere aus der Perspektive der Soziologie und der Gesundheitswissenschaften.“ Dabei sei sowohl die medizinische und pflegerische Versorgung des Alterns gemeint; aber auch die Epidemiologie – die Verteilung und Häufigkeit von bestimmten Merkmalen auf Bevölkerungsebene – als auch die Prävention von chronischen Erkrankungen im Alter, so das Mitglied der 9. Alterskommission der Bundesregierung.

Teti untersucht beispielsweise die Zusammenhänge zwischen Gesundheit und objektiven Wohnbedingungen sowie subjektives Wohnerleben im Alter. „Dabei frage ich unter anderem danach, welche innovativen Wohnformen die Gesundheit und die soziale Teilhabe im Altern fördern können.“ Demgegenüber finde er das „bloße Thema Technologie-Einsatz im Alter teilweise überbewertet und wenig inklusiv“, so Teti. „Zwar profitieren viele Ältere Menschen im Alltag und in der Kommunikation davon, viele andere werden dadurch jedoch noch mehr an den Rand der Gesellschaft gedrückt.“ Gerade diese Menschen würden sich mehr Ansprechpersonen wünschen als beispielsweise mehr Handyapplikationen und Online-Formulare.

Die „Caring Communities“ – die „pflegenden Gemeinschaften“ – seinen für die Zukunft ein vielversprechender Ansatz, meint Teti. „,Caring Communities‘ wie zum Beispiel inklusive Quartiersarbeit zielen auf den Aufbau sozialer Unterstützungsnetzwerke in der Gemeinwesenarbeit. Altersgerechte Quartiersarbeit muss an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf den Potenzialen und Herausforderungen urbaner und ländlicher Räume für ein gesundes Altern vor Ort.“

Die Universität in Vechta habe ihm auf seinem Weg geholfen und er sie als besonders innovativ erlebt: „Hier werden Inklusion und Partizipation großgeschrieben“. Darüber hinaus nimmt die Hochschule die Themen der Sozialen Innovation und Transformation – insbesondere im ländlichen Raum – in den Fokus. „Die Region ist wirtschaftlich solide, offen für Impulse aus der Wissenschaft“, so Teti. Der Wissenschaftler hat aber sogleich weitere Anregungen: „Dem Oldenburger Münsterland würde ich zum Beispiel im Bereich des Wohnens im Alter empfehlen, sich an die innovativen Wohnkonzepte der benachbarten Niederlande zu orientieren. Dort sind auch in ländlichen Räumen innovative Konzepte in der Umsetzung, wie zum Beispiel Demenzbauernhöfe oder Siedlungsgemeinschaften.

Er freue sich in diesen Themenfeldern weiter arbeiten zu können – „an der Universität Vechta, in der Region und International. Ja, die Verstetigung ist ein unbezahlbares Gefühl des ,Angekommen seins‘. Es ist ein schönes Gefühl!“

Auszug aus dem Werdegang von Prof. Dr. Andrea Teti

  • Seit Oktober 2023 Ordentliche Professur (W2) für Gerontologie an der Uni Vechta
  • Seit 2022 Berufenes Mitglied der 9. Alterskommission der Bundesregierung
  • Seit 2020 Vorstandvorsitz der Sekt. III der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie DGGG
  • Seit 2020 Direktor des Instituts für Gerontologie an der Uni Vechta
  • Seit 2017 Juniorprofessor für Gerontologie an der Uni Vechta
  • 2016-17 PostDoc am Robert Koch Institut RKI, Berlin in der Gesundheitsberichterstattung
  • 2016 Promotion am Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité – Universitätsmedizin, Berlin
  • 2010-2014 Studium der Gesundheitswissenschaften (Master in Public Health) an der Berlin School of Public Health der Charité – Universitätsmedizin, Berlin
  • 2000-2008 Studium der Soziologie an der Universitá degli Studi di Trento (I) und TU-Dresden
  • 1993 – 2008 15 Jahre praktische Erfahrung im Gesundheitssystem: MTA im Krankenhaus

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