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Eine der beteiligten Studierendengruppen.
Eine der beteiligten Studierendengruppen.

Pressemitteilung -

Projektseminare für Masterstudierende in der Inklusiven Bildung

Inklusion nicht nur als theoretisches Konzept, sondern auch praktisch zu erfahren und zu reflektieren, war Ziel der Studierenden, die die Projektseminare Gestaltungsmöglichkeiten von Inklusion in der Migrationsgesellschaft im Wintersemester wählten. Dies wurde durch eine Kooperation von Dr. René Breiwe aus den Erziehungswissenschaften und Dr.in Kirsten Rusert vom Projekt „Netword“ im Zentrum für Lehrer*innenbildung der Universität Vechta ermöglicht. In der hybriden Veranstaltung legte René Breiwe die theoretischen Grundlagen und begleitete erste Projektplanungen, während Kirsten Rusert die Kontakte zu den Kooperationsschulen herstellte und die Studierenden vor Ort bei der Planung, Durchführung und unmittelbarer Reflexion ihrer Praxisprojekte an den Schulen begleitete. Die abschließende Reflexion war wieder eingebettet in die Lehrveranstaltung.

Für den Grundschulbereich konnten die Kinder der Nachmittagsbetreuung in der Overbergschule zwischen den bewegten, kreativen und spielerischen Angeboten der Studierenden wählen und wirkten begeistert mit. Die Studierenden waren über die vielfach sehr guten Deutschkenntnisse sowie die mehrsprachigen Kompetenzen der Schüler*innen überrascht und meldeten als besondere Erfahrung zurück, ihre Angebote ohne genaue Kenntnis der heterogenen Schüler*innengruppen planen zu lernen.

Die Studierenden für das Lehramt an der Haupt- und Realschule führten ihre Projekte in Sprach- und Berufseinstiegsschulklassen der Justus-von-Liebig-Schule durch. Die Lerngruppen zeichnen sich durch Heterogenität besonders hinsichtlich der Vielfalt der Familiensprachen und die unterschiedlich kurze Aufenthaltsdauer aus, wodurch die Deutschkenntnisse stark differieren. Hinzu kam, dass sich durch erkrankte und neu hinzukommende Schüler*innen die Gruppenzusammensetzung mehrfach veränderte. In der Reflexion mit den Schulsozialarbeiterinnen zeigte sich, dass dies den Lernalltag auszeichnet und Angebotsplanungen Veränderungen flexibel einbeziehen müssen.

Die Studierenden boten kreative Angebote an, bei denen das Sprachlernen beispielsweise mit Einsatz von YouTube-Anleitungen unterstützt wurde oder bei denen die religiös-kulturelle Vielfalt in der Migrationsgesellschaft im Mittelpunkt stand. Viel Spaß hatten Schüler*innen auch mit der Erarbeitung eines gemeinsamen Padlets und beim gemeinsamen Spielen. Besonderes positiv nahmen die Schüler*innen wahr, dass einige der Studierenden selbst kürzlich zugewandert sind und entsprechende sprachliche Vielfalt mitbringen. Daneben kam bei Sprachbarrieren auch KI zum Einsatz. So waren die Schüler*innen erfreut, Erklärungen (auch) in ihrer Familiensprache zu hören.

An der KGS Rastede mussten Studierende – begleitet von Marieke Pannenborg – ihre geplanten Projekte dahingehend überprüfen, dass Schüler*innen in den Sprachlernklassen nach dem Deutschlernbedarf jahrgangsübergreifend lernen. Dies erforderte besondere Berücksichtigung bei der Auswahl altersgerechter Methoden. Im Projekt stand dann mit motivierten und begeisterten Schüler*innen die Erstellung eines Wörterbuchs mit alltagspraktischen Wörtern und Sätzen im Mittelpunkt, die individuell in die Familiensprache übersetzt und mit Bildern verknüpft wurden.

Seitens der beteiligten Schulen erhielten die Studierenden ein uneingeschränkt positives Feedback, sodass weitere Zusammenarbeiten möglich und geplant sind. Die Studierenden reflektierten im Nachgang, dass ihre Angebote mit Lebensweltbezug und der Berücksichtigung der individuellen Lernstände dem Konzept der Inklusion entsprachen. Wünschenswert sei im Bildungssystem insgesamt eine stärkere kulturelle und rassismuskritische Sensibilisierung, mehr Reflexionsarbeit sowie eine bessere personelle Ausstattung gerade im Kontext von Diversität und Inklusion. Mit Blick auf die universitäre Lehrer*innenbildung wünschten sich die Studierende mehr derartiger Projektseminare.

Kontakt:
kirsten.rusert@uni-vechta.de
rene.breiwe@uni-vechta.de

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