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Doktorvater Prof. Dr. Peter Nitschke, Dr. Amir Yahya Ayatollahi und Universitätspräsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner
Doktorvater Prof. Dr. Peter Nitschke, Dr. Amir Yahya Ayatollahi und Universitätspräsidentin Prof.in Dr.in Verena Pietzner

Pressemitteilung -

Promotion | Dr. Amir Yahya Ayatollahi | Mit Burke den modernen Iran denken – tiefe Einblicke in ein isoliertes Land

Amir Yahya Ayatollahi, geb. 1980 in Shiraz/Iran, beschäftigt sich schon länger mit der Gedankenwelt von Edmund Burke (1729-1797), jenem irisch-britischen Staatsphilosophen und Politiker, der als geistiger Vater des Konservatismus gilt. Der Absolvent des Faches Westliche Philosophie an der Nationaluniversität Teheran hatte sich bereits in seiner Master-Arbeit (2009) eingehend mit Burkes´ Werk beschäftigt. Weil Yahya Ayatollahi aus politischen Gründen eine akademische Karriere im Iran versagt blieb, er aber am Ziel einer Promotion festhielt, suchte und fand er Aufnahme bei Herrn Prof. Dr. Peter Nitschke und damit an der Universität Vechta. Als Schnittmenge erwies sich das gemeinsame Interesse an Edmund Burke, der somit auch den Bezugspunkt für das Promotionsvorhaben bildete, das Ayatollahi nun sehr erfolgreich (magna cum laude) abgeschlossen hat.

„Kein leichter Weg,“ so scherzt Ayatollahi im Rückblick, „wenn man am Anfang kein Wort Deutsch kann.“ Parallel zur akademischen Qualifizierung eignete er sich daher die deutsche Sprache an – „um Mitreden zu können“, wie er betont. Weil die Arbeit aber auf ein internationales Publikum zielt und weil mit Prof. Dr. Meir Litvak ein renommierter Fachmann von der Universität Tel Aviv als Zweitgutachter gewonnen werden konnte, liegt die Arbeit auf Englisch im Springer-Verlag vor. Es handelt sich um eine theoretische Untersuchung zur Beziehung zwischen dem, was der Politikwissenschaftler einen „politischen Körper“ nennt und den religiösen Bewegungen in der Zeit zwischen der Verfassungsrevolution und der Islamischen Revolution im Iran. Ayatollahi will so die Beziehungen zwischen Staat – Religion – Gesellschaft in der Zeit zwischen 1905 und 1979 herausarbeiten. Der Autor hinterfragt besonders, ob die Zeit des Schahs durch die Brille von Edmund Burke gelesen als eine gelten kann, die man als „konservativ“ bezeichnen würde. Denn dann müsste auch eine Neubewertung der Islamischen Revolution erfolgen, die den Iran seit 1979 ihren Stempel aufdrückt und u.a. junge Akademiker wie Ayatollahi zwingt, die Heimat zu verlassen. Ayatollahi verweist daher auf das Spannungsverhältnis zwischen der schiitischen Religion und dem vom Mullah-Regime propagierten Nationalismus. Dieses habe zwar eine Theokratie hervorgebracht, gleichzeitig sei die Erinnerung an den Schah aber noch sehr lebendig. Die Restriktionen im Alltag des heutigen Irans wären dann also Maßnahmen, die vor allem den eigenen Machterhalt dienen, weil es der Regierung nicht gelungen ist, die Revolution im Identitätskern des Irans zu verankern.

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