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Die Organisierenden der Tagung (v.l.): Prof. Dr. Matthias Nauerth, Prof.in Dr.in Walburga Hoff und Prof.in Dr.in Stefanie Duttweiler
Die Organisierenden der Tagung (v.l.): Prof. Dr. Matthias Nauerth, Prof.in Dr.in Walburga Hoff und Prof.in Dr.in Stefanie Duttweiler

Pressemitteilung -

Religion und Soziale Arbeit zusammen denken | Positionen, Fragestellungen, Dialog. Eine Tagung in Berlin

Wie kann das, was in modernen Gesellschaften üblicherweise getrennt ist, zusammen gedacht werden? Genauer gesagt, wie können Soziale Arbeit als Antwort auf soziale Probleme und Religion als Option, existentielle Fragen der Lebensführung zu bewältigen, in einen Dialog miteinander treten. Diese Frage, die seit einigen Jahren innerhalb der Disziplin virulent geworden ist, stand im Mittelpunkt einer Konferenz, die vom 01. bis zum 02. Februar 2024 in den Räumen der Berliner Stadtmission stattgefunden hat. Zu dieser Veranstaltung, die Prof.in Dr.in Walburga Hoff/Universität Vechta, Prof. Dr. Stefanie Duttweiler/Fachhochschule Bern und Prof. Dr. Matthias Nauerth/Evangelische Hochschule Hamburg organisiert hatten, trafen sich insgesamt rund dreißig Wissenschaftler*innen, Praktiker*innen sowie Vertreter*innen konfessioneller Wohlfahrts- und Bildungseinrichtungen.

Die Tagung zielte darauf, den bisherigen Diskurs voranzubringen und die Diskussion um die Kategorie der Religionssensibilität als Handlungskonzept zu erweitern und vergessene Perspektiven auf das Verhältnis von Religion und Sozialer Arbeit zu lenken. So rückte zum einen die Frage in den Mittelpunkt, inwieweit Soziale Arbeit in ihrer professionellen Praxis nicht nur die materiellen Bedingungen der Lebenswelt von Adressat*innen berücksichtigen müsste, sondern auch die religiöse Dimension bzw. die Ebene existenzieller Sinnorientierungen in einer weltanschaulich pluralen Gesellschaft. Und an welcher Stelle würden in diesem Fall Grenzlinien zwischen Sozialer Arbeit und Seelsorge gezogen werden? Daneben stand zur Debatte, inwiefern Religion neben ihrer instrumentellen Bedeutung für die Profession eine grundlegende substanzielle Relevanz innerhalb der Disziplin zukommt. Mit diesem Erkenntnisinteresse knüpfte die Konferenz unmittelbar an die Vechtaraner Religionstagung an, zu der Walburga Hoff und Stefanie Duttweiler im März 2023 an die Universität Vechta eingeladen hatte.

Vor diesem Hintergrund war der erste Teil der Veranstaltung auf eine disziplinäre und professionelle Selbstvergewisserung hinsichtlich des Stellenwertes der Religion für die Soziale Arbeit ausgerichtet Dazu dienten u. a. drei zentrale Vorträge, die die Thematik aus einer religionssoziologischen, theologischen, interkulturellen und einer sozialpädagogischen Betrachtungsweise beleuchteten. Prof. Dr. Dr. Michael Ebertz (Freiburg) entfaltete Überlegungen zum Zusammenspiel des spirituellen Augenblicks und des professionellen Handelns in der Praxis. Prof. Dr. Cornelia Füssenhäuser (Wiesbaden) skizzierte ausgehend von dem Ressourcenbegriff Anschlussstellen des Religiösen an den sozialpädagogischen Lebenswelt- und Bewältigungsansatz. Prof. Dr. Josef Freise (Neuwied) zeichnete Anforderungen nach, die sich für die Soziale Arbeit im Kontext religiöser und weltanschaulicher Heterogenität ergeben.

Der zweite Teil der Konferenz wurde durch einen offenen fachlichen Austausch in Arbeitsgruppen bestimmt, in den die Beteiligten ihre thematischen Zugänge, Schwerpunkte und Fragestellungen einbrachten. Außerdem wurden Forschungsfragen und Themenfelder identifiziert, die in diesem Zusammenhang auf eine weitere Bearbeitung warten.

Neben der angeregten inhaltlichen Debatte konnte im Abschlussplenum die Gründung einer Fachgruppe „Religion und Soziale Arbeit“ in der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit auf den Weg gebracht werden und damit ein erster wesentlicher Schritt zu einer Institutionalisierung des thematischen Schwerpunktes innerhalb von Disziplin und Profession. Außerdem ist für das Jahr 2025 die Organisation einer weiteren Tagung an der Evangelischen Hochschule Hamburg vereinbart worden.

Ermöglicht wurde die Konferenz u. a. durch die Berliner Stadtmission, die in ihrem Tagungshotel „Albrechtshof“ sowohl einen Konferenzraum und das Catering überaus großzügig zur Verfügung gestellt hatte. Darüber hinaus wurde die Tagung durch die Universität Vechta und die Stiftung Rauhes Haus in Hamburg gefördert.

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