Pressemitteilung -
Student André Busker hält besten Vortrag bei internationaler Konferenz
Die Teilnahme an internationalen Konferenzen gehört für Wissenschaftler*innen zum Berufsalltag – für Studierende ist eine solche oftmals etwas Besonders. Im Dezember hat André Busker – Masterstudierender im Fachbereich Soziale Arbeit – an der digitalen "International & Domestic Law”-Tagung (Jekaterinburg, Russland) teilgenommen und dabei unter anderen einen Vortrag zum Thema Punitivität – dem Wunsch, Normabweichungen hart zu bestrafen – gehalten.
„Im Zuge meines Vortrages habe ich die theoretische Basis vorgestellt, auf welcher die von mir und meiner Forschungspartnerin Frau Valeria Anastasiu durchgeführte Studie aufbaut. In meinem Vortrag ging es um eine Erläuterung des theoretischen Konstruktes der Punitivität sowie ihre Bedeutung für die Soziale Arbeit als Disziplin und Profession“, sagt André Busker. Darüber hinaus habe er eine Diskussion geleitet, „ob eine sogenannte punitive Wende in Gesellschaft und Sozialer Arbeit als empirisch belegt gelten kann“. Im Kontext dieser Diskussion kristallisierte sich heraus, dass eine punitive Wende an sich nicht vom aktuellen Forschungsstand empirisch gestützt wird, aber dennoch punitive Tendenzen in der Sozialen Arbeit unter Praktiker*innen und Studierenden vorzufinden sind. Diese Tendenzen stünden demnach dem Hilfsaspekt der Sozialen Arbeit gegenüber und würden einen Risikofaktor für eine wirksame Soziale Arbeit darstellen.
In Bezug auf den Inhalt ihres Studienforschungsprojekts könne gesagt werden, "dass Untersuchungen bezüglich punitiver Einstellungen bei Studierenden der Sozialen Arbeit in Hinblick auf den Studienverlauf in der Forschungslandschaft nicht vorzufinden sind. Da die Theorie behauptet, dass ein Erwerb sozialarbeiterischen Wissens im Rahmen des Studiums den oben genannten Hilfsaspekt in der professionellen Haltung angehender Sozialarbeiter*innen fördert, haben wir untersucht, ob Bachelorstudierende der Sozialen Arbeit die bereits Credit Points im Studium gesammelt haben, weniger punitive Tendenzen aufweisen, als Bachelorstudierende der Sozialen Arbeit die noch keine Credit Points sammeln konnten.“ Hierfür führten die Studierenden eine Online-Befragung an der Universität Vechta im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit bezüglich Einstellungen zu Strafe durch. Die Ergebnisse zeigten, dass Studierende ohne Credit Points tatsächlich punitiver waren. „Die Befunde verdeutlichen die große Relevanz der Theorien die im Rahmen des Studiums erworben werden für die professionelle Haltung angehender Sozialarbeiter*innen“, sagt Busker.
Für ihn sei die Teilnahme an der Tagung „ein großartiges Erlebnis“ gewesen, sagt der Student. Die Einladung dazu erfolgte durch Frau Dr.in Olga Siegmunt, die seit zwei Semestern das Studienforschungsprojekt von André Busker und Valeria Anastasiu im Rahmen des Masterstudiums Soziale Arbeite wissenschaftlich begleitet. „Neben meinem derzeitigen Studium im Master of Arts Soziale Arbeit an der Universität Vechta und meiner Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, bin ich seit 2020 als saisonaler Gastdozent an meiner ehemaligen Partneruniversität, der Universitat de Lleida in Spanien tätig“, sagt Busker. „Tagungen wie die ,International & Domestic Law‘ geben mir die Möglichkeit, mich mit tollen Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen zu vernetzen und auszutauschen.“

„Ich wünsche mir, dass mit der Zeit mehr Studierende die Gelegenheit ergreifen, ihre Ergebnisse auf solchen Veranstaltungen zu präsentieren. Denn solcher Austausch ist ein Qualitätsmerkmal des universitären Studiums", sagte Dr.in Olga Siegmunt, „Nach der Entscheidung des Tagungscommittees erhielt der Vortrag von Herrn Busker den ersten Platz in der Sektion ,Law in English‘. Das ist ein toller Start! Ich wünsche Herrn André Busker alles erdenklich Gute für seine berufliche Zukunft!"
Die Tagung „International & Domestic Law“ wurde von der Ural State Law University (Dr. Danil Sergeev, Institute of State and International Law) in Kooperation mit der Universität Vechta (Dr.in Olga Siegmunt, Fachbereich Soziale Arbeit) organisiert. Hierbei handelt es sich um eine Veranstaltung, die jährlich von russischen Studierenden für internationale Kommiliton*innen vorbereitet wird. Junge Menschen bekommen dabei die Möglichkeit, sich zu aktuellen Themen ihrer Bachelor- oder Masterarbeiten oder sogar erster eigener Forschungsprojekte auszutauschen.
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