Pressemitteilung -
Vertrauen als entscheidender Baustein: Gymnasium Lohne und Universität Vechta erkunden gemeinsam den Umgang mit globalen Herausforderungen | "vechtaer psychology meets school no. 4"
Ende Oktober fand am Gymnasium Lohne eine weitere Veranstaltung der vom Zentrum für Vertrauensforschung (ZfV) unter der wissenschaftlichen Leitung, von Univ.-Prof. Dr. Martin K.W. Schweer verantworteten, Veranstaltungsreihe "vechtaer psychology meets school" statt.
Unter dem Motto „Vertrauen in einer bedrohlichen Welt“ integrierte sich die diesjährige Veranstaltung in die Nachhaltigkeitswoche des Lohner Gymnasiums im Rahmen eines Angebots zum Thema „Schulstress“, geleitet von den Lehrkräften Kerstin Sieve und Stefan Middendorf. Während der gemeinsamen Zeit gingen die Jugendlichen der zentralen Frage nach, wie sie konstruktiv mit den als bedrohlich wahrgenommenen globalen Herausforderungen, insbesondere dem Klimawandel, umgehen können.
Unter der Leitung von Eva Ruholl, wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem von der DBU geförderten Projekt NaHe – Nachhaltigkeitskomplexität verantwortungsvoll gestalten, beschäftigten sich die Schüler*innen aktiv mit ihren Klimagefühlen – den emotionalen Reaktionen auf den Klimawandel. Im Zentrum stand, die individuellen Bedürfnisse hinter diesen Gefühlen zu erkennen, sich dieser bewusst zu werden und deren Bedeutung zu verstehen.
„Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich überwiegend sorgenvoll, bedrückt und teils enttäuscht, teilweise aber auch verärgert – mit einem klaren Wunsch nach sichtbarer Veränderung und konkretem Engagement“, fasste es Ruholl zusammen. „Diese Emotionen deuten auf unerfüllte Bedürfnisse hin, wie das Verlangen nach Sicherheit, Veränderungen und Handlungsmöglichkeiten.“ Im Workshop konnten die Jugendlichen ihre Wahrnehmungen globaler Bedrohungen anhand aktueller Studienergebnisse mit Gleichaltrigen in Deutschland vergleichen und besser einordnen. „Zu wissen, dass ihre Sorgen und Ängste in der Peergroup geteilt werden, kann beruhigend wirken“, erklärte die wissenschaftliche Mitarbeiterin und geht auf Lösungsansätze ein: „Anstelle von Vermeidung, Ablenkung oder Verdrängung fördern aktive Ansätze wie gezielte Informationssuche, Engagement in Gruppen und der Austausch mit anderen einen bewussten Umgang mit den eigenen Gefühlen und stärken das Erleben von Selbstwirksamkeit in der Gemeinschaft.“
Die praxisnahe Kooperation ermöglichte den Jugendlichen einen tiefgehenden Einblick in die psychologischen Mechanismen, welche die Wahrnehmung und den Umgang mit komplexen Herausforderungen wie dem Klimawandel prägen. Zudem förderte die Zusammenarbeit das Bewusstsein für kollektive Verantwortung und Vertrauen als entscheidende Bausteine für ein konstruktives, zukunftsorientiertes Handeln in einer zunehmend als bedrohlich empfundenen Welt.
Die nächste Veranstaltung von „vechtaer psychology meets school“ befindet sich in der Planung. Schulen können mit Blick auf ihre Themenwünsche auf das Team der Arbeitsstelle Pädagogische Psychologie zukommen. Kontakt: eva.ruholl@uni-vechta.de.