Pressemitteilung -
Weltweit tätige Sprachgesellschaft unter Vechtaer Führung
Der Vechtaer Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Jochen A. Bär ist neuer Vorsitzender der renommierten Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). Er wurde zum Nachfolger von Prof. Dr. Peter Schlobinski (Hannover) gewählt, der das Amt zehn Jahre lang bekleidete.
Die 1947 gegründete Gesellschaft für deutsche Sprache ist ein politisch unabhängiger, gemeinnütziger Verein. Ihr Ziel ist es, das Interesse für die deutsche Sprache bei allen zu fördern, die sie sprechen oder lernen. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Sprachauskunft und -beratung und die Vornamenberatung sowie die Herausgabe wissenschaftlicher Fachzeitschriften und Buchpublikationen. Bekannt ist die GfdS unter anderem durch die seit 1977 stattfindende Wahl der „Wörter des Jahres“ und die jährliche Bekanntgabe der beliebtesten Vornamen. Ebenso betreibt sie einen Redaktionsstab beim Deutschen Bundestag, der den Abgeordneten und der Verwaltung des Parlaments bei allen sprachlichen Fragestellungen zur Verfügung steht. In weltweit 100 Zweigen – unter anderem auch in Vechta – finden regelmäßig öffentliche Vorträge und Veranstaltungen zu unterschiedlichen Aspekten der deutschen Sprache statt.
Bär hat die Professur für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Vechta seit 2012 inne. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der theoretischen und empirischen Semantik, der Sprachgeschichte des Deutschen, der deutschen Grammatik sowie der Literaturlinguistik. Unter anderem ist er Herausgeber des begriffshistorischen Nachschlagewerks Zentralbegriffe der klassisch-romantischen „Kunstperiode“ (1760 – 1840) und Gründungsmitglied des Arbeitskreises Linguistische Sprachkritik. Dem Hauptvorstand der GfdS gehört er seit 2015 an, 2019 wurde er stellvertretender Vorsitzender. Die praktische Arbeit des Vereins kennt er von Grund auf, da er von 1998 bis 2001 hauptamtlicher wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Wiesbadener Geschäftsstelle war, wo er unter anderem den Sprachauskunfts- und Sprachberatungdienst leitete. Ebenso war er federführend mit der Auswahl der Wörter des Jahres betraut, zu denen er seitdem mehrfach publiziert hat.
„Die Herausforderungen in den nächsten Jahren sind vielfältig“, sagt der neue Vorsitzende: „Neben ihren klassischen Arbeitsfeldern werden für die GfdS Themen wie Sprache und Respekt, die Rolle der deutschen Sprache in einer zunehmend mehrsprachigen Gesellschaft sowie Sprachproduktion durch Künstliche Intelligenz immer wichtiger werden. Die Sprache ist beständig im Wandel; unsere Aufgabe besteht darin, diesen Wandel zu beobachten und auf wissenschaftlicher Grundlage kritisch zu begleiten.“