Faszinierende Wespen! Alles über die staatenbildenden und stechenden Hautflügler

"Ich liebe dich, heiße, zornige, viel verleumdete wilde Wespe. Denn ich weiß, dass nur wer so groß und heiß lebt, auch froh zu sterben vermag. ... Die Biene opfert das Leben dem Werk; die Wespe opfert alles Werk dem Leben." Theodor Lessing

2018 ist ein Superjahr für Wespen, denn die Tiere lieben es heiß und trocken. Im August bis September erreicht ein Wespenvolk seinen jahreszeitlichen Höhepunkt mit der größten Anzahl an Arbeiterinnen. Auch das noch, mögen manche nun stöhnen, denn die stechenden Insekten haben keine große Lobby. Dabei sind es faszinierende Tiere.

Wussten Sie, dass Männliche Wespen keinen Stachel haben?. Der Stachel des Weibchens hat sich vor 150 Millionen Jahren aus dem Eilegeapparat der Insekten entwickelt. Mit dem bloßen Auge lassen sich allerdings männliche und weibliche Exemplare nicht unterscheiden.

Wussten Sie, dass es in Deutschland über 100 Wespenarten gibt? 16 davon sind Staaten bildend. Die deutsche Wespe, Paravespula germanica, stellt eine der häufigsten Wespenarten Mitteleuropas dar. Ein genauer Anhaltspunkt für ihre Bestimmung dürfen die drei schwarzen Punkte auf dem Kopfschild sein.

Wussten Sie, dass sich Wespen hauptsächlich von Pflanzensäften und Obst ernähren? Aber sie sind auch Räuber, jagen andere Insekten, weil die eigene Brut tierisches Eiweiß zur Entwicklung braucht.

Wussten Sie, dass ein einzelner Wespenstich in der Regel ungefährlich ist, insofern er nicht die Atemwege zuschwellen lässt oder bei Allergikern einen Schock auslöst? Im Normalfall zeigten sich schwere klinische Symptome erst ab etwa 50 Stichen. Lebensbedrohlich sind die Stiche ab einer Zahl von 100 bis 500. Übrigens: Die Wespenkönigin sticht fast nie.

Wussten Sie, dass die größte und schmerzhafteste Wespe die Pepsis formosa ist? Das Gift des bis zu 5 Zentimeter großen Insekts, das seinen Namen übrigens der Vorliebe Vogelspinnen zu jagen verdankt, verursacht Schmerzen, deren Auswirkung von massiven Kreislaufbeschwerden, völliger Orientierungslosigkeit bis hin zu Ohnmacht reichen. Auf dem sogenannten Schmidt-Stichschmerz-Index rangiert sie auf Platz 2 der schmerzhaftesten Insektenstiche der Welt und wird nur getoppt vom Biss der 24-Stunden-Ameise.

Wussten Sie, dass Sie nicht einfach ein Wespennest zerstören dürfen? Alle wild lebenden Tiere stehen unter Naturschutz und dürfen ohne triftigen Grund nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Sonst muss man mit hohen Bußgeldern rechnen.

Wussten Sie, dass man Wespen verscheuchen kann, wenn man sie mit Wasser besprüht? Anpusten sollen Sie sie keineswegs. Wespen registrieren Atemluft und nehmen CO2 und Wärme als Signal für unmittelbare Gefahr.

Michael Ohl, Biologe am Museum für Naturkunde in Berlin und Wespenexperte, erzählt in dem mit vielen historischen Illustrationen und brillanten Makrofotografien ausgestattetem Buch alles über Wespen, aber auch Bienen und Ameisen. Sie erfahren, wie und warum der Stachel eingesetzt wird, welche Rolle der Schmerz für die Evolution dieser Insekten spielt und wie die komplexen Staaten der stechenden Hautflügler entstanden sind.

Gerne schicke ich Ihnen ein Rezensionsexemplar und stelle den Kontakt zu Michael Ohl her. 

Dr. Esther von Bruchhausen, 089-9271-333, esther.bruchhausen@droemer-knaur.de