Alles so schön gleich hier! Die Grenze von KI.

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Was ist eigentlich „berichtenswert“? Journalistendatenbank

Kreativität ist nicht die Stärke Künstlicher Intelligenz. Ganz im Gegenteil. Sie sorgt durch Wiederkäuen für Uniformität. Wer Künstliche Intelligenz einsetzt, muss ihre Stärken und Grenzen kennen. Sonst steht am Ende die DIN-genormte Standardmitteilung.

KI-gestützte Textgeneratoren sind wie Kühe: Sie fressen Unmengen in sich hinein – und käuen es dann wieder. Das kann durchaus seinen Charme haben – und Kommunikation unglaublich beschleunigen: Wer bloßes Weltwissen wiedergeben möchte, fährt mit der KI komfortabel. Sie schöpft in Sekundenschnelle aus einem Fundus, den zu durchforsten wir selbst nicht einmal in Tagen schaffen würden.

Jeder Text, jedes Bild, jedes andere Werk, das KI „erschafft, basiert auf Erkenntnissen, die zuvor aus dem Lernen von Millionen Vorlagen gewonnen wurden. Und darin liegt auch die inhärente Beschränkung des Systems: KI setzt Vorhandenes zusammen und kann Vorhandenes nachempfinden. Neues, Überraschendes und Reflektierendes entsteht so nicht, sondern nur eine durch Algorithmen kuratierte Wiedergabe vorhandener Inhalte. Kreativität? Fehlanzeige!

„Künstlicher Intelligenz fehlt die subjektive Erfahrung“

Der bekannteste Textgenerator, ChatGPT, formuliert es so: „Kreativität ist die Fähigkeit, neue und wertvolle Ideen zu entwickeln, die sowohl originell als auch nützlich sind. Sie setzt eine Kombination aus Intuition, Vorstellungskraft und Inspiration voraus, also subjektive Erfahrungen, die der Mensch besitzt, die aber von der Wissenschaft noch nicht vollständig verstanden werden. Die Künstliche Intelligenz kann zwar Aspekte der Kreativität simulieren, zum Beispiel die Entwicklung neuer Designs oder Musik, doch fehlt ihr die subjektive Erfahrung, die Menschen beim Schaffen machen.“

Das gilt auch für den neuen Textgenerator von Mynewsdesk: Hervorragend, um Kommunikatoren bei Routineaufgaben zu entlasten und ebenso leistungsfähig, um schnell Texte zu verfassen, die von vornherein wenig Raum für eine Differenzierung im Wettbewerb bieten. Etwa bei einer Personalie, bei der Mitteilung über ein Softwareupdate oder die Ankündigung der Betriebsferien. Aber unzureichend, wenn durch Assoziationen neue Inhalte oder Formate geschaffen werden sollen.

KI kann entlasten, aber nicht zur Markenbildung beitragen

Mit ähnlichen Anforderungen und ähnlichen Aufgabenstellungen, wie sie bei allen Unternehmen und Organisationen vorkommen, produziert KI nahezu identische Ergebnisse. Ein Horrorszenario für PR-Manager. Es ist das Gegenteil von Markenbildung, die gerade in der Kommunikation betrieben werden sollte.

Nun müssen nicht jeder Text und jede Pressemitteilung ein Feuerwerk an Kreativität und Innovation sein. Ein Mehrwert, der über die grammatisch fehlerfreie Aneinanderreihung von Worten, die sich gewöhnlich im Duden finden, hinausgeht, wäre aber hilfreich. Wer mit seiner Kommunikation auffallen und sich bei seinen Zielgruppen Gehör verschaffen will, dem gelingt das meist nicht durch Einheitsbrei. Eine augenzwinkernde Formulierung hier und ein überraschendes Detail dort können selbst mäßig spannenden Themen ein wenig Pepp verschaffen – und somit die Aufmerksamkeitsschwelle überspringen.

KI erledigt Routinejobs und schafft Raum für Kreativität

Dennoch: KI kann der Weg dahin sein. Wer von Routinejobs befreit ist und nicht die 600. Variante einer immerzu gleichen Pressemitteilung schreiben muss, hat Zeit, innovativ zu werden und neue Lösungen für alte Probleme zu entwickeln. Etwa Podcasts neu zu strukturieren, in Videos einen neuen visuellen Stil zu entwickeln und Themen durch eine neue Brille zu betrachten.

Theoretisch. Denn KI kann auch faul machen. Denn mit zunehmendem Umgang macht sich bei Nutzern der Eindruck breit: Die Qualität der KI-Ergebnisse reicht für die gestellte Aufgabe völlig aus – und lässt sich mit wenig Eigenaufwand erreichen. Warum also höher springen, wenn die „schnelle Nummer“ den Zweck erfüllt. Doch dann steht am Ende praktisch die DIN-genormte Einheitsmitteilung – mit definierter Länge, definiertem Aufbau und definierten Inhalten. Kommunikatoren werden sich also am Riemen reißen müssen.

AI PR

Die Reproduzierbarkeit ist auch der Grund, warum kein Urheberrecht an den KI-generierten Texten in Europa existiert: Sie sind das standardisierte Werk einer Maschine. Ganz im Gegenteil: KI-generierte Texte können vielmehr das Urheberrecht selbst verletzen, wenn sie vorhandenen Werken zu sehr ähneln. Schon ein Textauszug von nur elf Wörtern aus einem fremden Werk kann nach einem Urteil des EuGH von 2009 (AZ: C-5/08) rechtswidrig sein. Erst wenn ausreichender „Abstand“ besteht, wie die Juristen sagen, darf Bezug auf geschützte Werke genommen werden. Wir dürfen sicher sein: Die Diskussion darüber wird mit dem breiten Einsatz von KI in den kommenden Jahren noch zunehmen.

Jenseits aller praktischer Beschränkungen stellen sich auch medienethische Fragen. Müssen wir KI-generierte Texte künftig als solche kennzeichnen? „Textzutaten: 82 Prozent Mensch, 18 Prozent KI“? Printmedien hatten Ende der 90er-Jahre mit der Kennzeichnung „[M]“ für manipulierte Fotos experimentiert – und es nach kurzer Zeit überwiegend wieder gelassen. Auch, weil die Technik fortschreitet und sich die Frage, was eine Manipulation ist, einfacher stellen als beantworten lässt.

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