Wie sich Content im Kampf um die Aufmerksamkeit durchsetzt
Der Wettbewerb ist hart wie nie zuvor: Millionen von Posts buhlen jeden Tag um das Interesse der Nutzer. Niemand wäre in der Lage, alle diese Informationen zu verarbeiten. Es gilt, hervorzustechen mit Know-how, Kreativität und Nutzwert.
Wie wichtig die Qualität von Inhalten ist, kann man in Sozialen Medien beobachten, egal auf welcher Plattform. Die Timeline aktualisiert sich im Sekundentakt und ist stets gut gefüllt. Doch die meisten Posts werden gar nicht wahrgenommen, können es gar nicht, dafür ist die Aufmerksamkeitsspanne viel zu gering. Nur bei wenigen Veröffentlichungen erfolgt eine Interaktion mit dem Inhalt – und die ist meist niederschwellig, ein Like etwa. Noch viel weniger Posts werden aktiv kommentiert oder gar geteilt.
Dabei ist das die Währung aller sozialen Netze, die den Logarithmus dazu veranlasst, Ihren Content prominenter auszuspielen – die Interaktion. „Wie ist Eure Meinung zum Thema, schreibt es in die Kommentare“, hört man nicht ohne Grund in nahezu jedem Youtube-Video. Und eine hohe Interaktion sorgt so auch wieder für eine steigende Reichweite.
Relevanz zählt: Reichweite lässt sich nicht erschwindeln
Die Zeiten, in denen man versucht hat, das System Google mit technischen Tricks zu manipulieren, sind lange vorbei. Sie können sich eine gute Platzierung bei Google – und die damit verbundene Reichweite – nicht erschwindeln. Bestenfalls können Sie Google für eine gute Platzierung bezahlen, die dann aber als „Anzeige“ ausgewiesen wird.
Die gute Nachricht ist: Google tut dasselbe, was Sie auch tun sollten, wenn Sie über Content nachdenken und ihn vermarkten wollen. Google möchte seinen Nutzern gute und faire Ergebnisse liefern. Je attraktiver der jeweilige Content ist, desto besser und höher wird er gerankt. O-Ton Google dazu: „Die höchste Priorität solltest du immer darauf legen, den Nutzern deiner Website den bestmöglichen Service zu bieten. Überlege, was deine Website besonders, wertvoll oder attraktiv macht.“
Und was ist attraktiv? Unser Insight „Wie Sie Ihre Sichtbarkeit und Reichweite maximieren“ liefert dazu sechs einfache Grundsätze, die im Grunde genommen auch schon vor der Erfindung des Internets galten. Im Kern zahlen diese Grundsätze alle auf dasselbe ein: Relevanz für Ihre Zielgruppe.
Nun können Sie verzweifeln angesichts der Massen von Content, die jeden Tag ins Netz geschüttet werden. Absender sind zum Teil Profis, etablierte Medien, Institutionen, die das Storytelling und seine multimediale Umsetzung perfekt beherrschen. Denken Sie an den legendären Spot der Volvo-Lkw-Sparte. Kampfsportler und Schauspieler Jean-Claude Van Damme probt seinen filmerprobten Spagat zwischen zwei rückwärts dahin gleitenden Trucks. „The Epic Split feat. Van Damme (Live Test)“ begeistert bis heute 116 Millionen Menschen, die das Video aufgerufen haben – immerhin über 60.000 haben es auch kommentiert. Und: Der Stunt ist nicht einmal gefaked, sondern (weitgehend) echt.
Stimmige Story, authentisch, Wow-Effekt, Prominenz – auch das ist Relevanz. Aber: Selbst, wenn man das größte Budget aller Zeiten zur Verfügung hat – die Idee muss trotzdem stimmen und erst einmal geboren werden.
Exklusivität befördert Reichweite
Relevanz hängt nicht notgedrungen am Budget. Branchenverbände etwa haben zu allem eine Meinung. Davon ist nicht jede sonderlich knackig, schließlich wollen die Interessenvertreter zwar einerseits durchdringen, es sich andererseits aber auch nicht mit den politischen Entscheidungsträgern verscherzen. Häufig entsteht hier irrelevantes Gezwitscher – ohne Bedeutung für Branche, Adressat oder die Öffentlichkeit.
Was Verbände allerdings haben, sind Zahlen, und zwar exklusive Zahlen zur Entwicklung ihrer Branche und des Marktes. Relevanter geht es eigentlich nicht, für Wirtschafts-Journalisten, Politiker und die eigenen Mitgliedsunternehmen dieses Verbandes. Wie will sich der Marktführer einer Branche positionieren, vielleicht seine Investor Relations aufpolieren, wenn er sich nicht gegen die Zahlen der Branche benchmarken kann?
Nun kann man auch auf die Präsentation schnöder Marktzahlen viel Mühe und auch Budget verwenden: Animationen, Präsentationen, Videos, Poster produzieren – und sie stetig auf Social Media vermarkten. Insgesamt dürfte bei vernünftiger Vorausplanung der Aufwand aber noch überschaubar bleiben.
Lassen Sie Kommentare auf Ihren Social-Media-Kanälen zu. Diskutieren Sie die Entwicklung Ihrer Branche angesichts der großen Trends wie Inflation, Krieg in der Ukraine oder der Pandemie. Machen Sie eine Live-Übertragung – und so ein Event – aus Ihrer Jahres-Pressekonferenz. Vermarkten Sie die Zahlen auch in den Folgetagen immer wieder (anders) – indem Sie besondere Bereiche herauspicken. Legen Sie nach, statt es bei einer Veröffentlichung zu belassen. So steigt Ihre digitale Sichtbarkeit.
Sie brauchen keinen Spagat-trainierenden Karate-Champion zwischen zwei Lastern: Besinnen Sie sich auf Ihre Kompetenz und Relevanz. Fokussieren Sie sich – und liefern Sie diese Botschaften optimal und nachhaltig an Ihre Zielgruppen aus.
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