Pressemitteilung -
Was Frauen selbst tun können: Brustkrebs: Prävention, Früherkennung, Selbstabtastung
München, 09. Oktober 2025: Brustkrebs ist mit rund 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland die häufigste Krebserkrankung der Frau. Gerade weil sich das Brustdrüsengewebe nicht nur zyklusbedingt, sondern auch im Laufe der Jahre verändert, sind Frauen oft verunsichert und fragen sich: Welche Rolle spielt die Mammographie? Woran erkenne ich einen Knoten? Welche Anzeichen für Brustkrebs gibt es noch? Die Bayerische Krebsgesellschaft e.V. (BKG) nimmt den Brustkrebs-Aktionsmonat Oktober zum Anlass, um über Brustkrebs aufzuklären.
„Die gute Nachricht ist: Wer sein persönliches Risiko kennt, Prävention ernst nimmt und die Früherkennung nutzt, verbessert seine Heilungschancen. Wir können heute nahezu 85 Prozent aller Frauen mit Brustkrebs heilen“, sagt Brustkrebsexpertin Prof. Dr. med. Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM).
Prävention wirkt
Der Lebensstil hat großen Einfluss auf das persönliche Krebsrisiko. „Übergewicht ist ein starker Risikofaktor für Brustkrebs“, so Prof. Kiechle. „Man schätzt, dass 30 Prozent aller Krebserkrankungen vermieden werden könnten, wenn Menschen sich gesund ernähren und nicht übergewichtig sind.“
Früherkennung: Mammographie bleibt Standard
Das gesetzliche Mammographie-Screening in Deutschland lädt aktuell Frauen im Alter von 50 bis 75 Jahren im zweijährigen Abstand zur Untersuchung ein. „Nach wie vor ist die Mammographie nachgewiesenermaßen die beste Methode in der Früherkennung von Brustkrebs“, betont Prof. Kiechle.
Familiäres und erbliches Risiko – was tun?
Rund 30 Prozent der Frauen mit Brustkrebs haben eine familiäre Belastung, also weitere Fälle von Brust- und/oder Eierstockkrebs in der Familie. Davon machen erblich bedingte Brustkrebsfälle mit nachweisbarer Genveränderung (z.B. BRCA1/2) etwa 5-10 Prozent aller Brustkrebsfälle aus.
Bei einer Häufung von Brust-/Eierstockkrebs in der Familie empfiehlt Prof. Kiechle eine Risikoberatung: „Bei Verdacht auf erbliche Belastung können sich betroffene Frauen in einem spezialisierten Zentrum beraten und einen individuellen Risikoscore berechnen lassen. Bei Bedarf kann ein Gentest auf Risiko-Genveränderungen durchgeführt werden. Frauen mit bestätigter genetischer Hochrisiko-Konstellation profitieren von einem engmaschigen, MRT-basierten Screening“, so Kiechle.
Selbstabtastung der Brust
Die monatliche Selbstuntersuchung ist eine sinnvolle Ergänzung zur Mammographie und hilft, Veränderungen der Brust früh zu erkennen. „Prüfen Sie Ihre Brust einmal im Monat, idealerweise zwischen Tag 7–10 des Zyklus, vor dem Spiegel, im Stehen und im Liegen auf Knoten, Verhärtungen, Einziehungen, Hautveränderungen oder austretende Flüssigkeit und lassen Sie Auffälligkeiten zügig ärztlich abklären“, empfiehlt Prof. Kiechle.
Unterstützung & Materialien der BKG
Die BKG beantwortet Fragen rund um das Thema Brustkrebs und bietet betroffenen Frauen und Angehörigen kostenfreie psychosoziale Krebsberatung durch erfahrene Psychoonkologen – persönlich vor Ort, telefonisch oder digital an.
Wer sich über Prävention, Früherkennung sowie die Selbstabtastung der Brust informieren möchte, findet auf der Website der BKG praxisnahe Empfehlungen und Broschüren.
Weitere Informationen: Ratgeber: Keine Angst vor Brustkrebs! Was Sie wissen sollten und selbst tun können
Bayerische Krebsgesellschaft e.V.: www.bayerische-krebsgesellscha...
Interview mit Prof. Dr. med. Marion Kiechle im ERCM Medizin Podcast:
Pressekontakt:
Cornelia Gilbert M.A., Pressereferentin,
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Tel. 089 - 54 88 40 -45, Fax 089 - 54 88 40 -40, E-Mail: gilbert@bayerische-krebsgesellschaft.de
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