Pressemitteilung -
Spektakuläre Baumaßnahme vor dem Abschluss
Landau an der Isar. Das Energiesystem ist im Wandel. Zentrale Herausforderung ist die Synchronisierung von Stromerzeugung und -verbrauch. Damit das gelingt, braucht es ein sicheres, zuverlässiges und intelligentes Stromnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH investiert Rekordsummen in ihre Netze. Allein 2025 etwa 1,8 Milliarden Euro. Eine der vielen Baumaßnahmen findet nun in Landau an der Isar ihren Abschluss. „In einem herausfordernden Prozess haben wir 5,5 Kilometer Freileitung durch Erdkabel ersetzt. Der spannendste Bauabschnitt war die Verlegung der neuen Leitung unterhalb der Isar“, erklärt Michael Kollmeder, Leiter Kundencenter Altdorf der Bayernwerk Netz GmbH. Seit Mitte Mai sind alle Kabel, über die mehr Leistung übertragen werden kann, in Betrieb. Abschließend erfolgt nun der Rückbau der 44 Strommasten der ehemaligen Freileitung.
[Spektakuläre Baumaßnahme]
Etwa fünf Jahre lang beschäftigte die spektakuläre Baumaßnahme Michael Kollmeder und seinen technischen Leiter, Christoph Wagensoner. Zwei Jahre davon für Planung und Genehmigungsverfahren, drei Jahre für den Bau. Ziel der Baumaßnahme war die Verbesserung der Energieversorgung in der Region – primär vor dem Hintergrund steigender Energiebedarfe. „In den Freileitungen über der Isar konnte nicht so viel Energie transportiert werden wie nun in den neuen Erdleitungen“, fasst Christoph Wagensoner zusammen.
Neben der Kapazitätserhöhung spielte bei den Überlegungen für den Ersatzbau die Störanfälligkeit von Freileitungen, besonders in Gebieten mit vielen Bäumen, eine Rolle. „Bei Unwettern kam es immer wieder zu Zwischenfällen“, erinnert sich Wagensoner. Darüber hinaus sind Erdkabel weniger anfällig für äußere Beschädigungen. Kurzum: Die neue Trasse ist leistungsfähiger und weniger störanfällig. Darüber hinaus erfährt das Landschaftsbild eine positive Veränderung.
[Rückbau Freileitung]
Für den Rückbau der 44 Strommasten und Fundamente der ehemaligen Freileitung sind eine sorgfältige Planung und Durchführung das A und O. Neben der Abstimmung mit den Grundstückseigentümern und Behörden stellt die Witterung das Team um Kollmeder und Wagensoner immer wieder vor organisatorische Herausforderungen. Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist die Zugänglichkeit der Maste. Gibt es befahrbare Wege oder müssen Wiesen und Felder passiert werden?
Von den insgesamt 44 Masten auf einer Strecke von etwa 9 Kilometern sind bereits 10 rückgebaut. Der Rückbau der restlichen Masten wird bis voraussichtlich September abgeschlossen sein, inklusive Recycling und Entsorgung.
[8 Tunnel in 15 Metern unter der Isar]
Ein kurzer Blick zurück auf den Ersatzbau. Die Anforderung: Verlegung von acht Leerrohren unter der Isar und dem Dammbereich mit einer Gesamtlänge von mehr als 600 Metern. Den Zuschlag für die Unterbohrung bekam die Max Streicher GmbH in Deggendorf. „Eine spektakuläre Baustelle“, erinnert sich Jurek Schreiber, der für die Maßnahme zuständige Bauleiter. Warum? Auf einer Länge von 120 Metern musste zunächst schräg bergab gebohrt werden, bevor 15 Meter unter der Isar weiter gebohrt werden konnte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Isarufers ein beinahe identischer Bohrungsverlauf bergauf. „Tiefe, Richtung, Steigung und Neigung mussten stimmen“, fasst Jurek Schreiber zusammen. Deshalb kam bei der Isarunterquerung ein sogenannter Pilotbohrer mit Sensor zum Einsatz. Pro Loch wurden etwa 180 Kubikmeter Sand, Kies und felsenartiger Ton zutage gefördert. Bevor die in Summe 30 Tonnen schweren Leerrohre, zusammengeschweißt aus gut 30 jeweils 20 Meter langen PE-Rohren, und anschließend die 20-kV-Kabel durch den Tunnel gezogen werden konnten, wurden die Bohrungswände mit Bentonit verdichtet, damit unterhalb der Isar nicht Unvorhersehbares passieren kann. Die Unterbohrung erfolgte in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt.
Themen
Kategorien
Regionen
Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 550.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.