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Die Energiewirtschaft fordert die zügige Umsetzung der hybriden Anbindung von Offshore-Elektrolyseuren
Führende Verbände und Organisationen der Energiewirtschaft fordern eine zügige Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten hybriden Anbindung von Offshore-Elektrolyseuren. In einem aktuellen Positionspapier warnt der „Wasserstoffachter“: Der aktuelle Flächenentwicklungsplan (FEP) steht im Widerspruch zu geplanten Änderungen des Windenergie-auf-See-Gesetzes. Während der FEP in den Zonen 4 und 5 der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) nur eine strombasierte Anbindung vorsieht, soll laut Koalitionsvertrag ein Teil des Offshore-Stroms direkt als Wasserstoff per Pipeline an Land transportiert werden. Ohne diese Option drohen rechtliche Unsicherheiten, aufwendige Nachplanungen und milliardenschwere Folgekosten.
HYPOS setzt sich als zentrales Netzwerk der Wasserstoffwirtschaft aktiv für die Offshore-Wasserstoffproduktion ein und hat das gemeinsame Positionspapier mitunterzeichnet. Der im mitteldeutschen Chemiedreieck verankerte Verbund sieht in der Offshore-Elektrolyse einen wichtigen Beitrag für eine sichere und wirtschaftliche Versorgung mit Grünem Wasserstoff.
„Die heimische Industrie ist dringend auf verlässliche Mengen Grünen Wasserstoffs angewiesen und zwar so früh und so effizient wie möglich. Die Offshore-Elektrolyse bietet dafür eine zentrale Lösung. Sie kann genau dann produzieren, wenn Strom besonders günstig ist, und hilft, Netzengpässe zu vermeiden. Für unsere Anwender ist die Integration hybrider Anschlusskonzepte in den FEP deshalb kein optionales Extra, sondern eine industriepolitische Notwendigkeit“, sagt Axel Klug, Geschäftsführer des HYPOS e.V.
Der Wasserstoffachter fordert somit eine integrierte Offshore-Strategie, die sowohl Windenergie als auch Wasserstofferzeugung berücksichtigt. Durch eine optimierte Kombination von Strom- und Wasserstoffinfrastruktur können Kosten gesenkt, Netzengpässe reduziert und die Effizienz der Offshore-Windenergie maximiert werden, fordern neben dem Initiator AquaVentus, weitere Verbände.
FEP braucht Planungssicherheit und Technologieoffenheit
Der Flächenentwicklungsplan, der turnusmäßig im Jahr 2026 in die weitere Konsultationsphase geht, müsse daher zwingend technologieoffen gestaltet werden, so die Forderung der Verbände. Der Vorstandsvorsitzende von AquaVentus Jörg Singer drückt es wie folgt aus: „Wir müssen ideologische Scheuklappen ablegen. Die Energieträger dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Weder durch vorschnelle Gesetzgebung noch durch einseitige Planungsprämissen dürfen Vorfestlegungen getroffen werden, die eine kosteneffiziente Umsetzung der Energiewende gefährden.“ Robert Seehawer als Geschäftsführer von AquaVentus ergänzt: „Der beste Business Case für Windkraft ist Wasserstoff – und umgekehrt. Wasserstoff aus den weit-entfernten Gebieten der Nordsee ist der Schlüssel für die vor uns liegende Vollendung der Energiewende. Mit dem Bau der Pipeline AquaDuctus ist der erste Schritt getan. Jetzt muss mit der Festlegung von Flächen in Pipeline sowie Offshore-Wasserstoff-Hubs der zweite Schritt folgen.“
Über den Wasserstoffachter
Als im Jahr 2021 gegründete Verbundinitiative setzt sich der Wasserstoffachter für eine verstärkte Integration von Offshore-Elektrolyse in die maritime Flächenentwicklungsplanung ein, um Netzengpässe zu minimieren, die Wirtschaftlichkeit und Kosteneffizienz zu steigern und den regulatorischen Rahmen entsprechend anzupassen. Neben dem Initiator AquaVentus, sind die Verbände BEE, BDEW, BWO, DWV, DVGW, FNB Gas sowie die Agenturen EEHH, EESH, Energieküste
SH, HYPOS, WAB sowie der Verband VDMA und die IG Metall Teil dieser Initiative.