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Bild: Nadine Auras
Bild: Nadine Auras

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EWE steigert seine Investitionen in Wasserstoff und den Ausbau regionaler Energienetze deutlich

Der Oldenburger Energie- und Telekommunikationsdienstleister EWE hat seine Investitionen in den Aufbau eines zunehmend klimaneutralen und stärker digitalisierten Energiesystems im Geschäftsjahr 2024 wie angekündigt erneut deutlich gesteigert: Über 1,3 Milliarden Euro flossen in Wachstumsbereiche, wie Windenergie, Elektromobilität und Wasserstoff sowie in den nötigen Ausbau der regionalen Energienetze. Das überwiegend kommunale Unternehmen investierte damit 15,4 Prozent mehr als im Vorjahr (2023: 1,1 Mrd. Euro) – und mehr als doppelt so viel wie im langjährigen Mittel. „Wir lösen Schritt für Schritt ein, was wir zugesagt haben: Diese Region zu einem Kraftzentrum der Energiewende zu machen und im Verbund mit anderen die Grundlagen für Wachstum, Wertschöpfung und Wohlstand zu erneuern“, erläuterte Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG, bei der Bilanzvorstellung. „Gleichzeitig leisten wir unseren Beitrag dazu, Deutschland unabhängiger von fossilen Energieträgern und -importen zu machen. In Zeiten wie diesen ist dies sowohl mit Blick auf Fragen der nationalen Sicherheit als auch zur Begrenzung des Klimawandels dringend geboten.“

Großprojekte von EWE gut vorangekommen

Nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit für die Energiezukunft hat EWE im Dezember 2024 die Ergebnisse des Wasserstoff-Speicherprojektes HyCAVmobil vorgestellt. An seinem Gasspeicherstandort im brandenburgischen Rüdersdorf wies EWE nach, dass die unterirdische Speicherung von Wasserstoff funktioniert. Das ist von Bedeutung, weil mit Hilfe von Wasserstoff die Energie aus Sonne und Wind in großen Mengen vor allem für die industrielle Nutzung speicherbar wird.

Am Standort Emden baut der Energiekonzern eine Erzeugungsanlage für grünen Wasserstoff, die ab dem Jahr 2027 jährlich rund 27.000 Tonnen liefern soll. Das Vorhaben ist mit einem Investitionsvolumen von rund 800 Mio. Euro der zentrale Baustein des EWE-Wasserstoffprojektes „Clean Hydrogen Coastline“ und wurde im Jahr 2024 durch Vorstand und Aufsichtsrat freigegeben.

„Der nächste Schritt ist nun die Umrüstung einer großen Erdgaskaverne an unserem Speicherstandort in Huntorf im Landkreis Wesermarsch“, erläutert Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG.

Ab 2027 will EWE hier Wasserstoff einlagern. Weitere vorhandene Kavernen und Standorte könnten ebenfalls umgerüstet werden, sobald die norddeutsche Wasserstoffwirtschaft hochläuft.

Drei Bausteine für mehr Akzeptanz in Sachen Energiewende

„Wir sollten den in Deutschland und Europa eingeschlagenen Weg zu einer auf erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung konsequent weitergehen“, so Dohler. Für mehr Akzeptanz in Sachen Energiewende müssen aus Sicht des Energiekonzerns drei Bausteine gut ausbalanciert werden:

  1. Die Gesamtkosten des künftigen Energiesystems,
  2. Der Grad der Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie
  3. die Finanzierungsquellen für die Investitionen in den Umbau.

Ertrags-, statt Leistungsorientiert planen und an eine EU weite Lösung denken

„Wir können die Systemkosten vielfach senken, indem wir beispielsweise den Offshore-Windausbau ertrags- statt leistungsoptimiert planen oder die EU im Rahmen einer Wasserstoffallianz dazu bringen, die Kosten für die Erzeugung von grünem Wasserstoff durch weniger bürokratische Vorgaben, um ein Drittel zu reduzieren“, erläuterte Dohler. Angesichts des erhöhten Investitionsbedarfs bei gleichzeitig höherem Niveau der Energieimportpreise halte er zeitlich befristete staatliche Entlastungen für angemessen: „Die Stromsteuer auf ein europäisches Minimum zu senken und Zuschüsse zu den Netzentgelten zu gewähren würde insbesondere stromintensiven Anwendungen und Branchen helfen, durch diese Phase zu kommen.“

Finanzvorstand Dr. Frank Reiners ergänzt: „Ein großer Teil der Investitionen wird nicht aus staatlichen Mitteln kommen, sondern mit privatem Kapital umgesetzt werden müssen. Das ist auch sinnvoll. Die von der Bundesnetzagentur zugestandenen Renditen für den Ausbau der Netzinfrastruktur reichen derzeit aber nicht aus, um an den internationalen Finanzmärkten die nötige Attraktivität für Investoren zu entfalten. Hier braucht es insgesamt politische Rahmenbedingungen, die besser zu den sehr langfristigen Investitionszyklen in der Energiebranche passen.“

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