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Die Behandlung kranker Menschen darf nicht von der Kassenlage abhängen, sondern muss am medizinischen Bedarf orientiert sein.
Die Behandlung kranker Menschen darf nicht von der Kassenlage abhängen, sondern muss am medizinischen Bedarf orientiert sein.

Pressemitteilung -

Arztbehandlung nach Kassenlage - Wollen wir eine Schrumpfkur für das Gesundheitswesen?

Stellen Sie sich vor, Sie werden krank und Ihre Krankenkasse sagt: Tut uns leid, wir können uns Ihren Arzt zurzeit nicht leisten. Es gibt so viele Kranke, dass nicht mehr alle angemessen behandelt werden können. Unvorstellbar meinen Sie? Das kommt aber dabei raus, wenn Gesundheitsversorgung nach Kassenlage gemacht wird.

Die Krankenkassen wollen eine strikte Kopplung von Einnahmen und Ausgaben im Gesundheitswesen durchsetzen. Das bedeutet: Wenn der durch Inflation, Kostensteigerungen und Bedarfszuwachs jährlich hervorgerufene Anstieg der Ausgaben nicht durch entsprechende Zuwächse bei den Beitragseinnahmen gedeckt werden kann, soll bei den Versorgungsleistungen gespart werden.

„Solche Forderungen sind völlig inakzeptabel“, erklärt der Verbandsvorsitzende der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Dr. Ulrich Tappe. „Die Behandlung kranker Menschen darf nicht von der Kassenlage abhängen, sondern muss am medizinischen Bedarf orientiert sein. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, den Finanzierungsbedarf bei veränderten wirtschaftlichen oder demographischen Rahmenbedingungen in ausreichender Weise auszugleichen.“

Tatsächlich kommt der Staat hier seiner Aufgabe durchaus nach und subventioniert die Mehrausgaben im Gesundheitssystem Jahr für Jahr mit steigenden Zuschüssen. Allerdings stagniert der Anteil der Ausgaben des Bundes für das Gesundheitswesen gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) seit Jahren bei rund 0,2 Prozent.

„Da kann es nicht wirklich verwundern, dass hier angesichts der veränderten weltwirtschaftlichen Lage, neuer internationaler Krisen und des aufgrund der demographischen Entwicklung zunehmender Versorgungsbedarfs der Bevölkerung ein Defizit aufläuft“, stellt Dr. Tappe fest. „Dieses Defizit darf aber nicht auf dem Rücken kranker Menschen ausgeglichen werden!“

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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.

www.magen-darm-aerzte.de - Das Patientenportal der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte.

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