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Pressemitteilung -

Der blinde Fleck im Gesundheitswesen: Was ist uns die ambulante Versorgung wert?

Es gibt auch in unserem hochgelobten Gesundheitswesen Defizite und Ineffizienzen. Die Gesellschaft hat das durchaus im Blick und die Politik versucht zurzeit mit so genannten "Stärkungsgesetzen" gegenzusteuern. Davon profitieren Kliniken und Apotheken. Doch die eigentliche Basis für die breite Diagnostik und Therapie bildet die ambulante Versorgung in den Praxen der niedergelassenen Ärzte, die zunehmend unter finanziellen Druck geraten und sich fragen: Wann kommt endlich ein "Praxis-vor-Ort-Stärkungsgesetz"?

"Ein wunder Punkt ist zum Beispiel die Verkennung der Leistungsfähigkeit von Medizinischen Fachangestellten in den Praxen", erklärt Dr. Ulrich Tappe vom Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte. "Viele unserer Mitarbeiter:innen verfügen über Zusatzausbildungen und Spezialisierungen. Sie übernehmen in großem Maß delegationsfähige Leistungen in der medizinischen Versorgung. Dadurch können ärztliche Ressourcen und Kapazitäten effizienter genutzt werden."

Anstatt diese Leistungen zu fördern und zu honorieren werden nunmehr Anreize im Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz geschaffen ,Heilkunde auch in Apotheken abzubilden! "Statt die hohen Qualifikationen unserer Medizinischen Fachangestellten verfügbar zu machen, geht die Tendenz eher dahin, originär medizinische Leistungen, der unterschiedlichen Ausbildung geschuldet, in die geringer qualifizierten Hände des Apothekenpersonals zu verschieben", kritisiert Dr. Tappe.

Viele Arztpraxen qualifizieren ihre Mitarbeiter über das vielfältige Angebot von der Bundesärztekammer anerkannter Zusatzausbildungen. "Ist es nicht längst überfällig, darüber nachzudenken delegationsfähige Leistungen in den Praxen zu fördern, anstatt andere Berufsgruppen undifferenziert in die Versorgung zu integrieren?" fragt Dr. Tappe. "In speziellen Vereinbarungen mit bestimmten Krankenkassen haben wir diese Wege längst gemeinsam und erfolgreich beschritten. Wir stellen uns dieser Diskussion und begrüßen eine Definition solcher Leistungen nach Inhalt, Merkmalen und Qualitätskriterien. Wenn die ambulante Versorgung durch Haus- und Facharztpraxen erfolgen soll brauchen wir ein Umdenken. Es ist Zeit ein Praxis-vor-Ort-Stärkungsgesetz zu fordern!"

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Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern (Stand 1. April 2021) mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.

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Dr. Petra Jessen

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Holdergärten 13
89081 Ulm
Deutschland