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Greenpeace-Stellungnahme zu den Versuchen des Tiefseebergbauunternehmens The Metals Company, die Internationale Meeresbodenbehörde zu umgehen
Kingston/Hamburg, 28. 3. 25 – Das Tiefseebergbauunternehmen The Metals Company (TMC) hat angekündigt, die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) zu umgehen und eine Genehmigung für Tiefseebergbau auf Grundlage der US-amerikanischen Bergbauvorschriften aus den 1980er Jahren zu beantragen. Diese Entscheidung fiel einen Tag vor der geplanten Diskussion ihres kommerziellen Bergbauantrags bei der ISA, den TMC diesen Sommer einreichen wollte. Da TMC kaum Aussicht hat, ohne bestehendes ISA-Regelwerk eine Genehmigung zu erreichen, suchen sie nun über die USA nach einem Ausweg, um den Schaden für ihr Geschäft zu minimieren. Für Greenpeace-Meeresbiologin Franziska Saalmann ist dies ein Schlag ins Gesicht für die globale Zusammenarbeit:
“Jahrelang hat TMC Druck auf die Internationale Meeresbodenbehörde ausgeübt. Mit falschen Versprechungen hat das Unternehmen Regierungen manipuliert, um sich eine Abkürzung zum Tiefseebergbau zu verschaffen. Nachdem TMC damit gescheitert ist, greift es nun die internationale Zusammenarbeit an. Hinter dieser Eskalation steckt Verzweiflung und rücksichtslose Profitgier.
Dieses skrupellose Vorgehen verdeutlicht einmal mehr, wie dringend wir beim Tiefseebergbau ein globales Moratorium brauchen. Auch Deutschland fordert eine vorsorgliche Pause – doch darauf darf sich die kommende Bundesregierung nicht ausruhen. Sie muss entschieden für den letzten unberührten Lebensraum unseres Planeten eintreten und die Zerstörung durch Tiefseebergbau verhindern, bevor sie überhaupt beginnen kann.“
Rückfragen bitte an Greenpeace Meeresbiologin Franziska Saalmann Tel. 0170-7237313 oder franziska.saalmann@greenpeace.org, und Pressesprecherin Andi Nolte, Tel. 0175-2083755 oder andrea.nolte@greenpeace.org
Hintergrund: Die erste Verhandlungsrunde der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) in diesem Jahr endet heute Nacht (CET). The Metals Company (TMC) drängte auf ein Schnellverfahren für die Genehmigung ihres geplanten Abbauantrags – auch ohne verbindliche Regeln für den Tiefseebergbau. Doch Chile konterte mit einem Gegenantrag. Dieser strich alle Hinweise auf eine mögliche Genehmigung und forderte stattdessen eine grundsätzliche Debatte darüber, wie der ISA-Rat mit Anträgen verfährt, die vor der Verabschiedung verbindlicher Regeln und Vorschriften für den Tiefseebergbau eingereicht werden.