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Pressemitteilung -

Bundeswehr-Stiefel vor dem Bundestag – Greenpeace Jugend sagt Nein zur Wehrpflicht

Greenpeace-Hintergrundpapier zeigt Zustand der Bundeswehr: Marode Kasernen, mangelnde Digitalisierung und problematisches Arbeitsklima

Hamburg, 10. 11. 2025 – Vor der heutigen Sachverständigenanhörung zum Wehrdienstgesetz im Bundestag protestieren Jugendliche von Greenpeace vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin gegen die geplante Rückkehr zur Wehrpflicht. Auf den Treppen zur Spree vor dem Bundestag stellen sie 150 Paare Bundeswehr-Stiefel auf – symbolisch für Hunderttausende junge Menschen, die von einer Wiedereinführung der Wehrpflicht betroffen wären. Auf einem großen Banner fordern sie: „Diese Stiefel ziehen wir uns nicht an – Nein zur Wehrpflicht!“.

Gleichzeitig veröffentlicht Greenpeace ein Hintergrundpapier zum Zustand der Bundeswehr: Es zeigt erhebliche Mängel, darunter marode Kasernen, ausufernde Bürokratie und dadurch bedingt hohe Abbruchquoten im freiwilligen Wehrdienst. „Die Bundesregierung setzt auf Zwang statt auf moderne Strukturen“, sagt Oliver Salge, Greenpeace-Experte für Abrüstung und Frieden. „Junge Menschen brauchen keine Pflicht, sondern eine Bundeswehr, die als Arbeitgeber attraktiv ist und Perspektiven bietet.“

Bundeswehrreform könnte Pflichtdienst verhindern

Das Greenpeace-Hintergrundpapier analysiert den Zustand der Bundeswehr detailliert: Zahlreiche Kasernen sind sanierungsbedürftig, werden aber durch ausufernde Bürokratie nur schleppend instand gehalten. Auch sind die Standorte unzureichend digitalisiert. Die hierarchische Struktur erschwert eine flexible, zeitgemäße Ausbildung. Fälle von Rechtsextremismus, mangelnde Diversität und sexualisierte Gewalt belasten das Arbeitsklima. Zugleich gelingt es der Bundeswehr trotz hoher Investitionen in Werbung und Imagekampagnen nicht, junge Menschen langfristig zu binden – die Abbruchquoten im freiwilligen Wehrdienst bleiben hoch.

„Eine Pflicht kann die Probleme der Bundeswehr nicht lösen“, so Salge. „Wer die Bundeswehr stärken will, muss beim Zustand der Truppe ansetzen – durch Reformen, bessere Arbeitsbedingungen, Transparenz und eine offene Organisationskultur.“ Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, den §2a des Wehrpflichtgesetz-Entwurfs zu streichen und damit die Wiedereinführung der Wehrpflicht endgültig auszuschließen.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel. 0171-6035531 oder osalge@greenpeace.org, und Pressesprecherin Eva Schaper, Tel. 0170-2673574 oder eschaper@greenpeace.org.

Aktuelles Bildmaterial von der Aktion finden Sie zeitnah hier und das Greenpeace-Hintergrundpapier finden Sie hier.

Greenpeace-Pressestelle: Tel. 040/30618-340, presse@greenpeace.de, presseportal.greenpeace.de, www.greenpeace.de

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