Aufwärtstrend im Tourismusland Sachsen – Die Halbjahresbilanz 2023

Der Tourismus im Freistaat Sachsen nimmt wieder Fahrt auf. Im ersten Halbjahr 2023 konnten die Gäste- und Übernachtungszahlen vom Vorjahr deutlich übertroffen werden. Die Branche erholt sich, doch regionale Unterschiede zeigen, dass einige Reisegebiete größere Schwierigkeiten haben, sich dem Niveau des Rekordjahres 2019 wieder anzunähern.

In den ersten sechs Monaten diesen Jahres buchten 3,56 Millionen Gäste insgesamt 8,95 Millionen Übernachtungen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte damit sowohl bei der Gästezahl (plus 25,6 Prozent) als auch bei den Übernachtungen (plus 19,6 Prozent) ein deutlicher Zuwachs erzielt werden.

Vor allem in Leipzig, Chemnitz und Dresden wurde dabei das stärkste Plus erreicht. Alle drei Städte konnten – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – über 30 Prozent mehr Ankünfte verzeichnen. Außerhalb der Großstädte konnten sich die Regionen Elbland Dresden und Vogtland über die größten Zuwächse freuen. Beide Reisegebiete liegen im Vergleich zum Vorjahr bei einer Steigerung der Ankünfte von ca. 25 Prozent sowie einer Steigerung der Übernachtungen von knapp 20 Prozent.

Verglichen mit dem Rekordjahr 2019 nähern sich die Gäste- und Übernachtungszahlen damit weiter dem hohen Niveau vor der Pandemie an. Die meisten Regionen erreichen die Werte aus 2019 bisher allerdings noch nicht. Die Ausnahme: Nur die Stadt Leipzig konnte die Zahlen von 2019 bei den Ankünften um 1,3 Prozent und bei den Übernachtungen um sechs Prozent steigern.

Die Zahlen des Statistischen Landesamtes zeigen letztlich noch deutliche Unterschiede in den verschiedenen Reisegebieten. Während die Region Oberlausitz/Niederschlesien nur noch 1,4 Prozent unter den Übernachtungszahlen des Vergleichszeitraumes in 2019 liegt, verzeichnet die Region Elbland Dresden trotz der Zugewinne immer noch fast 19 Prozent weniger Übernachtungen als im ersten Halbjahr 2019.

Auch das Gastgewerbe konnte im ersten Halbjahr 2023 mehr Umsatz erwirtschaften als im Vorjahreszeitraum. Das Niveau aus dem Jahr 2019 wird jedoch auch hier noch deutlich unterschritten. Laut Statistischem Bundesamt liegt der Umsatz des Gastgewerbes 10,4 Prozent unter dem Wert des Vergleichszeitraumes vor der Pandemie.

Jörg Markert MdL, Präsident des Landestourismusverbandes Sachsen e.V. (LTV SACHSEN), ist dennoch optimistisch: „Die Zahlen entwickeln sich in die richtige Richtung, doch die nach wie vor bestehenden Herausforderungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Deshalb unterstützen wir als LTV SACHSEN die Tourismusbetriebe in unserem Reiseland mit voller Kraft, zum Beispiel in den Bereichen Fachkräftegewinnung und Digitalisierung. Auch die Gastronomie benötigt weiterhin Unterstützung, weshalb wir es als unverzichtbar ansehen, die Sieben-Prozent-Mehrwertsteuer dauerhaft zu erhalten, damit ein breites Gastronomieangebot bestehen bleibt.“

Auch wenn der Fachkräftemangel und die Gewinnung von Nachwuchskräften weiterhin zu den größten Herausforderungen gehören, zeigt sich auch in diesen Bereichen ein Aufwärtstrend. Für das Jahr 2022 wurden sechs Prozent mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte gemeldet als im Vorjahr. Auch die Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit stimmt für die gastgewerblichen Berufsgruppen optimistisch: Der DEHOGA Bundesverband berichtet von einem Bewerberzuwachs von 10,8 Prozent.

Weitere Informationen: www.ltv-sachsen.de und www.statistik.sachsen.de

Redaktion: Andreas Schmidt