Pressemitteilung -
Selbstfahrende Busse: Sächsisches Innovationsprojekt ABSOLUT geht in die nächste Testphase
Der digitale Wandel samt Künstlicher Intelligenz zeigt sich nun auch in der Mobilität: mehr Klimaschutz, weniger Abhängigkeit von fossilen Energieträgern sowie neue Technologien sollen den Personennahverkehr revolutionieren. Was bis vor einigen Jahren noch wie die Inhalte aus einem Science-Fiction Film klangen, wird nun in Leipzig Realität.
Im Rahmen des Leipziger Nordraumprojektes ABSOLUT wird diese Entwicklung vorangetrieben. Der Name ist dabei Programm: „Automatischer Busshuttle selbstorganisierend zwischen Leipzig und BMW-Terminal“. Das Shuttle bewegt sich demnach autonom und ist nicht auf einen Fahrer angewiesen, sondern fügt sich in das Verkehrsbestehen ein.
Hinter dem Konzept steckt ein Team aus 14 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen. Gemeinsam wollen sie mit dem Shuttle den Ruf Sachsens als „Elektromobilitätsland Nummer 1“ weiter ausbauen. Die Kombination von Fahrzeugentwicklung, Vernetzung mit der Infrastruktur, Leitstellenentwicklung sowie die Zulassung für den öffentlichen Verkehr ist zusammen mit der Schaffung einer Kundenkommunikationsplattform ein komplexes Unterfangen, welches ausreichende Planungs- und Testphasen benötigt. Das Projekt kostet rund 15 Millionen Euro und wird größtenteils von Bundeswirtschaftsministerium gefördert.
In ganz Europa gibt es bereits weitere Vorhaben, in denen autonomes Fahren bei der Personenbeförderung im öffentlichen Raum im Mittelpunkt steht. Nur wenige adressieren jedoch die technologische Weiterentwicklung zu den im ÖPNV üblichen Geschwindigkeiten. ABSOLUT hingegen wurde ganzheitlich aus Kundensicht gedacht, sodass letztlich eine vergleichbare Verkehrsdienstleistung entsteht, die mit den üblichen Fortbewegungsmitteln wie Autos konkurrieren kann.
Das erste Testfahrzeug der „Generation ABSOLUT“ ist ein VW e-Crafter. Er ist ab sofort auf einer Teststrecke im Leipziger Nordraum unterwegs. Nach Abschluss aller Arbeiten an dem Versuchsfahrzeug erteilte das Landesamt für Straßenbau und Verkehr Sachsen eine Erprobungsgenehmigung für die automatisierten Fahrfunktionen im öffentlichen Straßenraum. Im Januar 2022 folgte schließlich die Freigabe seitens der DEKRA für den planungsgemäßen Applikationsstart der Fahrautomatisierung. Das Testgebiet beschränkt sich vorerst auf die sieben Kilometer lange Strecke zwischen dem S-Bahnhof „Messe“ und dem BMW-Werk. Mit vielfältigen Verkehrssituationen von langsamen Fußgängern bis hin zu mehrspurigem Stadtverkehr bietet der Weg eine optimale Möglichkeit für Testläufe. Bis zum Sommer sollen weitere Anwendungstests absolviert werden, bis schließlich der Pilottest mit echten Fahrgästen in Angriff genommen wird. Am gesamten Fahrzeug befinden sich mehr als 20 Sensoren und Kameras, die lernen sollen, allein auf alle Situationen im Straßenverkehr zu reagieren.
„Entwicklungsgegenstand ist neben der Erprobung und Zulassung der Fahrzeuge auch der Pilotbetrieb im öffentlichen Raum zum Testen verschiedener Einsatzkonzepte. Dies beinhaltet ein flexibel verfügbares Angebot, ein mit den Nutzern entwickeltes Buchungs- und Informationsinterface sowie den Aufbau und die Vernetzung mit einer Leitstelle“, so Mario Nowack, LVB-Projektleiter.
Ab Ende des zweiten Quartals 2022 soll das Fahrzeug das automatisierte Fahren auf der gesamten Strecke erlernt haben. Begleitend dazu findet zudem eine Untersuchung der Nutzerakzeptanz statt. Beim erfolgreichen Einsatz des Shuttles können perspektivisch tausende Arbeitnehmer und Kunden profitieren, die im Norden Leipzigs arbeiten, so u.a. bei Porsche, BMW, DHL/Deutsche Post oder DB Schenker. Nach Ende der Testphase sollen die Shuttles mit ortsüblicher Geschwindigkeit in das Nahverkehrsangebot integriert werden und eine flexible 24/7-Verfügbarkeit bieten.
Weitere Informationen: www.projekt-absolut.de und www.l.de
Redaktion: Karolin Kelm
Links
Themen
Kategorien
Exklusive Nachrichten - aktuelle Pressetexte - attraktive Fotos - soziale Netzwerke: NEWSROOM
Folgen Sie uns hier: www.leipzig.travel/NEWSROOM