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Im Rahmen der Bauarbeiten erneuert LVN zwei Ortsnetzstationen – so wie hier am Sommerkeller.
Im Rahmen der Bauarbeiten erneuert LVN zwei Ortsnetzstationen – so wie hier am Sommerkeller.

Pressemitteilung -

Mehr Kapazität für erneuerbare Energie: LEW Verteilnetz verlegt neues 20-kV-Erdkabel bei Igling

  • Neue, digitale Ortsnetzstationen vereinfachen Netzbetrieb
  • LVN investiert 500.000 Euro

LEW Verteilnetz (LVN), Betreiber des regionalen Stromnetzes, hat Mitte Februar mit der Verlegung eines neuen 20-kV-Erdkabels bei Igling begonnen. Das neue Erdkabel verbindet künftig zwei lokale Ortsnetzstationen. Im regionalen Stromnetz verbessert es so die Verbindung zwischen den Umspannwerken in den anliegenden Ortschaften Kaufering und Landsberg. Mit dem neuen Kabel stärkt LVN die Versorgungssicherheit der Region, entlastet das regionale Mittelspannungsnetz und stellt die Netzinfrastruktur für die zusätzliche Einspeisung erneuerbarer Energien zukunftssicher auf.

Neues Kabel und moderne Ortsnetzstationen

Das neue Erdkabel ist 1,5 Kilometer lang und verläuft von einer Ortsnetzstation am “Sommerkeller”, einer Diskothek, Richtung Westen. Es kreuzt dann unterirdisch die Landsberger Straße und folgt anschließend dem Verlauf eines Feldwegs. An einer Wegkreuzung biegt es dann in nördlicher Richtung ab, unterquert die Grünflächen des ansässigen Golfclubs und endet in einer Ortsnetzstation am Schloss Igling.

Im Zuge der Kabelverlegung erneuert LVN auch die beiden Ortsnetzstationen, die wie kleine Umspannwerke funktionieren: Sie wandeln die 20-kV-Mittelspannung, die die Erdkabel transportieren, in 0,4-kV Niederspannung um. Strom dieser Spannungsebene versorgt wiederum Straßenzüge und Haushalte. LVN rüstet die Stationen mit neuen, leistungsstärkeren Transformatoren und digitalen Mess- und Schaltanlagen aus. Damit kann LVN Daten über den Netzbetrieb in Echtzeit einsehen und bei Störungen schnell eingreifen, um Fehler zu beheben.

„Schon heute produzieren in der Region zahlreiche Erzeugungsanlagen, wie etwa der nahe gelegene Photovoltaikpark bei Lahmerdingen, grünen Strom und speisen diesen in die lokalen Stromnetze ein“, erklärt Sebastian Holzer, Projektleiter von LVN. „Das neue Kabel und die modernisierten Ortsnetzstationen erhöhen die Kapazität unserer Netze und ermöglichen so, noch mehr Strom aus erneuerbaren Energien aufzunehmen und zu verteilen.

Fertigstellung Mitte des Jahres

In den nächsten Monaten wird LVN zunächst die Ortsnetzstation am Sommerkeller erneuern und dann die Leitung in Richtung Golfplatz verlegen. Bis Ende März soll die Verlegung über den Golfplatz abgeschlossen sein. Im Sommer soll die Leitung dann fertiggestellt sein. LVN investiert rund 500.000 Euro in das Projekt.

Verschiedene Verfahren der Kabelverlegung im Einsatz

Entsprechend den örtlichen Gegebenheiten verwendet LVN verschiedene Verfahren zur Erdkabelverlegung. Bei Igling wird ein Großteil des Kabels im Kabelgraben verlegt.

Bei der Verlegung im Kabelgraben werden Kabelschutzrohre in einen etwa einen Meter tiefen Graben gelegt. Sie verhindern, dass das Kabel der 20-kV-Leitung im Boden beschädigt wird.

Anschließend wird der Kabelgraben verfüllt und das Kabel mithilfe einer Kabelzugwinde in das Schutzrohr eingezogen. Wenn die Verlegung im offenen Graben nicht möglich ist, zum Beispiel wenn das Erdkabel Straßen oder Bäche unterqueren muss, kommt das Spülbohrverfahren zum Einsatz. Ein Bohrkopf mittels Gestänge bohrt dabei einen Schacht zwischen Start- und Zielgrube, in den anschließend das Kabelschutzrohr eingezogen wird.

Starker Netzausbau für Transformation des Energiesystems

Um die klimapolitischen Ziele zu erreichen, muss die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren weiter schnell und stark ansteigen. Schon heute zählt das Netzgebiet von LEW zu denen mit der höchsten Anlagendichte in Deutschland. Dennoch muss die Leistung der angeschlossenen Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien weiter massiv steigen – allein bis Ende des Jahrzehnts um mehr als das Doppelte. Damit der regional erzeugte Strom aufgenommen und verteilt werden kann, müssen auch die Stromnetze konsequent aus- und umgebaut werden. Gleichzeitig arbeitet LVN an der weiteren Digitalisierung und Smartifizierung des Netzes. Insgesamt investiert die LEW-Gruppe deshalb rund eine Milliarde Euro in den nächsten fünf Jahren, den Großteil davon in das regionale Stromverteilnetz.


Zusatzinfo: So funktioniert das Stromnetz in Deutschland

Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.

Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.

Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.

Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.

Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.

Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.

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Über LEW Verteilnetz

Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW).
Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de

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Dr. Thomas Renz

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Pressekontakt Leiter Kommunikation +49 821 328-1862
Ingo Butters

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Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger im Südwesten Bayerns tätig und beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter. Wir setzen auf regionale Identität, Klima- und Umweltschutz sowie wirtschaftliche Entwicklung.