Pressemitteilung -
1,2 Mio. Euro für Forschung zur Einheitsamphore
Ein Trierer Althistoriker erforscht mit begehrter EU-Förderung, wie in der Antike Transportgefäße standardisiert wurden und welche Rolle das für den Fernhandel spielte.
Einer der renommierten ERC Starting Grants der Europäischen Union geht in diesem Jahr nach Trier für das Projekt NORMA von Mateo González Vázquez. Er erhält insgesamt 1,284,078.75 € über 5 Jahre, beginnend 2026.
Der Wissenschaftliche Mitarbeiter in der Alten Geschichte der Universität Trier erforscht, wie die Standardisierung von Amphoren Handelsnetze schneller, zuverlässiger und kosteneffizienter machte. „Die Normierung ist ein entscheidender Faktor in der Expansion der römischen Wirtschaft“, so Vazquez.
Bisher ging die Forschung davon aus, dass die Normierung der Transportgefäße auf staatliches Eingreifen zurückzuführen sei. Der Althistoriker will aufzeigen, dass vielmehr regionale Akteure die entscheidende Rolle spielten.
NORMA verknüpft dazu Netzwerkanalyse, räumliche Modellierung und groß angelegte archäologische Datensätze, um die Handelsnetze der römischen Welt zu kartieren, den Standardisierungsgrad von Transportamphoren festzustellen und die Auswirkungen auf Kosten und Verteilungseffizienz zu bewerten – konsequent aus der Perspektive dezentraler Akteure.
3. ERC Grant für das Fach Geschichte
Nur etwas über 12 Prozent der Bewerbung um einen ERC Starting Grant erhalten eine Förderung. Für die Universität Trier ist es bereits der 3. ERC Grant, der an das Fach Geschichte geht. Zuvor waren Prof. Dr. Damien Tricoire aus der Frühen Neuzeit und JProf. Dr. Pascal Warnking, Alte Geschichte, mit einem ERC Consilidator Grant erfolgreich
„Ich freue mich sehr für Mateo Gonzalez Vazquez über den mittlerweile dritten ERC Grant im Fach Geschichte der Universität Trier. Das spannende Projekt zur Transportgefäßnormung in der Antike beweist ein weiteres Mal, dass sich Überlegungen und Lösungsansätze in der antiken Welt oft gar nicht so sehr von unseren modernen Zugängen unterschieden. Davon abgesehen ist das Projekt ein tolles Beispiel dafür, was mit modernen digitalen Methoden in der historischen Forschung leistbar ist“, so Prof. Dr. Eva Martha Eckkrammer, Präsidentin der Universität Trier.