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Die Beteiligten der trafo:agrar-Jahrestagung 2023.
Die Beteiligten der trafo:agrar-Jahrestagung 2023.

Pressemitteilung -

Das Agrarsystem der Zukunft im Mittelpunkt der Jahrestagung des Verbunds trafo:agrar

Wege hin zu einem nachhaltigen, klimaverträglichen und ressourcenschonenden Agrarsystem der Zukunft war das Thema der 4. Jahrestagung des Verbunds Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) in Hannover-Ahlem. Gastgeber und Mitveranstalter der Veranstaltung mit rund 130 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Beratung und landwirtschaftlicher Praxis war die Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Eine Bedingung für das Gelingen des Transformationsprozesses sei die aktive Einbeziehung aller Stakeholder, führte die Leiterin der Koordinationsstelle trafo:agrar an der Universität Vechta, Dr.in Barbara Grabkowsky, aus. Mit diesem transdisziplinären Ansatz schaffe der Verbund Visionen und Leitbilder für die Landwirtschaft von morgen sowie Kenntnisse von Prozessen und Abläufen im aktuellen Wertschöpfungssystem. Darüber hinaus werde mit Praxis und Wissenschaft daran gearbeitet, wie ein nachhaltiger Wandel in ländlichen Räumen und auf verschiedenen Höfen Niedersachsens bewerkstelligt werden kann.

Neben Impulsvorträgen von Prof. Dr. Achim Spiller, Universität Göttingen, über den Einfluss der Europäischen und deutschen Ernährungsstrategie auf die Transformation des Agrarsektors, und von Prof.in Dr.in Stefanie Bröring, Ruhr-Universität Bochum, über mögliche Herausforderungen für Transformation und Geschäftsmodellinnovationen, diskutierten Dr.in Grabkowsky (trafo:agrar), Miriam Staudte (niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), Gerhard Schwetje (Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen) sowie Hans-Joachim Harms (Fachbeiratsvorsitzender von trafo:agrar) die Zielbilder der Landwirtschaft in Niedersachsen. Staudte: „Die Klimakrise betrifft uns alle. Nachhaltige und ökologisch sinnvolle Geschäftsmodelle sind wichtig, damit die landwirtschaftlichen Betriebe wirtschaftlich tragfähig bleiben", so Staudte. "Auch die Ernährungsbildung der Verbraucherinnen und Verbraucher trägt dazu bei, dass unser Planet nicht weiter überlastet wird. Die Niedersächsische Ernährungsstrategie zielt auf fünf Handlungsfelder ab: Gemeinschaftsverpflegung, Ernährungsbildung, Regionalität und Saisonalität, Lebensmittelverschwendung und Lebensmittelwertschätzung. Schulmensen wollen wir beispielsweise zu Lernorten weiterentwickeln“.

Gerhard Schwetje betont die Notwendigkeit, den Weg der Transformation gemeinsam zu beschreiten. „Für den Wandel braucht es betriebsspezifische und an die regionalen Spezifika angepasste Konzepte sowie eine Wissenschaft, die an der Seite der landwirtschaftlichen Praxis vorausdenkt“, führte der Kammerpräsident aus. „Wir engagieren uns im Verbund trafo:agrar, da die Transformation der Agrar- und Ernährungswirtschaft mit allen Akteuren gemeinsam angegangen werden muss. Neben passenden rechtlichen Produktionsbedingungen sei zudem die Ernährungsbildung sehr wichtig, „weil wir den Verbraucher mitnehmen müssen. Wertschätzung für die heimische Landwirtschaft muss sich direkt an der Ladentheke zeigen und das geht nur mit umfassenden Wissen.“

„Transformation erfasst alle Lebens- und Gesellschaftsbereiche, die wir haben. Und Transformation ist eine Aufgabe, für die wir nicht mehr viel Zeit haben. Sie ist sehr drängend“, ermahnte Hans-Joachim Harms, Fachbeiratsvorsitzender von trafo:agrar. „Wichtig ist, dass Impulse von Wirtschaft und Beratung in die Wissenschaft und Impulse von der Wissenschaft zurück in die Beratung und in die Praxis getragen werden“, formuliert er.

In anschließenden „Wissenschaft-Praxis-Dialogen“ sprachen Teilnehmende über Themen wie Tierhaltung, praktische Arbeit auf den Betrieben, Pflanzenbau und weitere Verarbeitung. Politisch wurde das Themenfeld von Landtagsabgeordneten aufgegriffen; aus der Wissenschaft äußerte Prof. Dr. Bernhard Brümmer, Vizepräsident der Georg-August-Universität Göttingen, den Wunsch, dass im Transformationsprozess der globalen Verantwortung nachgekommen und die Entrepreneurship-Education mehr in den Fokus gerückt werde. Dr. Torsten Slink, Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer führte aus, dass die Landwirtschaft der Zukunft uns auch morgen noch ernähren können müsse, der stete Wandel jedoch schon immer Fakt und die Landwirtschaft Basis für eine sehr erfolgreiche vor- und nachgelagerte Industrie sei. Sven Guericke, Vorsitzender des Agrar- und Ernährungsforums OM e.V. wünschte ein Umdenken von Quantität hin zu Qualität, intelligente, umsetzbare Lösungen und zielgerichtete Folgenabschätzungen im Vorfeld.

Im Anschluss wurden zum zweiten Mal die "trafo:nachwuchspreise" vergeben. Diese zeichnen innovative Konzepte, Technologien, Produkte und Lösungen aus, die zu einer nachhaltigkeitsorientierten Transformation der Agrar- und Ernährungswirtschaft beitragen.

In ihrem Schlusswort zog die Ministerin Staudte eine positive Bilanz der Veranstaltung und dankte dem ausrichtenden Verbund trafo:agrar sowie der Landwirtschaftskammer für die Organisation.

Ein ausführlicher Beitrag sowie entsprechende Videos sind online zu finden: https://www.uni-vechta.de/koordinierungsstelle-transformationsforschung-agrar/news/details/agrarwandel-managen-nachhaltigkeit-gemeinsam-umsetzen

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