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Autorin Annette Hug (r.) liest aus ihrem Roman "Tiefenlager". Daran schließt sich eine Diskussion mit Dr.in Claudia Priebe (l.) und Prof.in Dr.in Gabriele Dürbeck von der Universität Vechta an.
Autorin Annette Hug (r.) liest aus ihrem Roman "Tiefenlager". Daran schließt sich eine Diskussion mit Dr.in Claudia Priebe (l.) und Prof.in Dr.in Gabriele Dürbeck von der Universität Vechta an.

Pressemitteilung -

„Eine Uni – ein Buch“ | Auftaktveranstaltung mit der Autorin Annette Hug

Es war der Auftakt für die öffentliche Veranstaltungsreihe: Annette Hug hat nun ihren Roman „Tiefenlager“ an der Universität Vechta vorgestellt. Die Autorin folgte einer Einladung der Hochschule im Rahmen des Projekts „Eine Uni – ein Buch“. Dabei beschäftigt sich die Universität Vechta im Wintersemester 2022/23 in Kooperation mit der Kirche am Campus in unterschiedlichen Foren, Lehrveranstaltungen und Aktionen mit dem Werk. Der Stifterverband und die Klaus Tschira Stiftung hatten den entsprechenden Wettbewerb ausgeschriebenen. Auf Initiative des Zentrums für Lehrer*innenbildung hat sich die Universität Vechta beworben und ist dabei unter der Leitung von Prof. Dr. Marco Rieckmann für ihre Umsetzungsvorhaben ausgezeichnet sowie mit 10.000 Euro gefördert worden.

Das detaillierte Programm mit allen Veranstaltungen ist hier zu finden: https://www.uni-vechta.de/zentrum-fuer-lehrerbildung/forschung/buchprojekt

Der Inhalt des Buches: Fünf Menschen aus verschiedenen Nationen – eine Krankenpflegerin, ein Kraftwerkarbeiter, ein Nuklearphysiker, eine Finanzberaterin und eine Linguistin – gründen einen Orden und entwickeln Methoden, um das Wissen über die Gefahren des Atommülls verlässlich zu dokumentieren und von Generation zu Generation weiterzugeben. Deren Vision: Kein Mensch soll durch die Strahlung eines Endlagers für nukleare Abfälle getötet werden.

Warum sich Hug für einen Orden entschieden habe, fragte Prof.in Dr.in Gabriele Dürbeck in der Diskussion nach der Lesung. Ihr sei eine langlebige Institution mit einer Struktur wichtig gewesen, die es erlaube, in Ruhe zu arbeiten, erklärt die Autorin. Auch das Thema Glauben in einen neuen Kontext zu setzen, sei ausschlaggebend gewesen. Dabei habe der Ich-Erzähler des Werks aus der Gemeinschaft heraus – allwissend im Orden – sprechen können.

Und wie kam es zu der Figurenkonstellation, fragte Dr.in Claudia Priebe? Es seien allesamt Figuren, mit denen sie persönlich etwas verbinde, erklärt Hug – ein Alter Ego trete beispielsweise ebenso auf, wie die Charakterzüge von einer Freundin der Autorin. Dabei ließe sie die Figuren im Roman zufällig zusammenkommen – wie es in einem realen Orden eben auch geschehe. In der Handlung zweifelt Hug an der Möglichkeit von festen Plänen: „Wir können nicht alles planen!“, sagte sie. „Aber bei den entsprechenden rahmenden Strukturen, würde der Orden durch die gemeinsame Sprache – dabei sei auch die Linguistin ausschlaggebend – und den gemeinsamen Bezugsrahmen helfen. Hier müssten die Charaktere einen Mittelweg finden. Es sei nicht alles planbar, aber man müsse nicht völlig kopflos handeln.“

Im Gespräch mit der Autorin: Prof. Dr. Marco Rieckmann (l.)

In „Tiefenlager“ spricht die Autorin Annette Hug gesellschaftlich relevante, politisch aktuelle und zukunftsgerichtete Fragestellungen zu Atomkraft und alternativen Energiequellen an. „Dies sei auch der Grund, warum wir die Veranstaltung neben „Eine Uni – Ein Buch“ im Rahmen der Aktionswoche Bildung für Nachhaltige Entwicklung verortet haben“, erörterte Rieckmann.

Eine nachhaltige Entwicklung gilt gemeinhin als ein Prozess, an dem sich möglichst Viele beteiligen sollten. „Warum ist es im Roman eine kleine Gruppe von Akteuren“, fragte Projektleiter Prof. Dr. Marco Rieckmann. Die Autorin erläuterte, dass die Ordensmitglieder etwas ausprobieren und den Weg für etwas bereiten würden, was nach und nach von einer größeren Anzahl an Personen weitergeführt werden könne.

Auf die Frage, ob es sich bei dem Roman eher um eine Dystopie – also eine in der Zukunft spielende Erzählung, in der eine erschreckende oder nicht wünschenswerte Gesellschaftsordnung dargestellt wird – oder ein Gedankenexperiment handle, antwortet Hug: es sei eher Letztgenanntes. Sie hätte die „Endlager-Thematik“ als eine Möglichkeit gesehen, über vieles – auch über alltägliche Dinge – intensiver nachzudenken und darüber zu schreiben. Ihr Ziel sei es, dass Lesende nach der Lektüre den Dialog suchen und über ihr Leben nachdenken würden.

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