Pressemitteilung -
Für Vielfalt und Sichtbarkeit – Vortrag zum Pride Month über LGBTQ+ Jugendliche im Bildungssystem
Im Rahmen der Internationalen Woche hat der Arbeitsbereich Entwicklungspsychologie im Handlungsfeld Schule an der Universität Vechta einen Online-Vortrag mit der international renommierten Wissenschaftlerin Prof. Dr. Laura Baams (University of Groningen) organisiert.
In ihrem Vortrag präsentierte Baams aktuelle Forschungsergebnisse zu den Herausforderungen und Bedürfnissen von LGBTQ+ Jugendlichen im schulischen Alltag – sowie konkrete Strategien, wie Schulen zu sicheren und unterstützenden Orten für alle Schüler*innen werden können.
„LGBTQ+ youth are not asking for special treatment – they are asking for safety, acceptance, and the chance to thrive like anyone else.“ – Prof. Dr. Laura Baams
Anlässlich des "Pride Month", der weltweit im Juni gefeiert wird, rückte der Vortrag ein hochaktuelles Thema in den Mittelpunkt: Studien zeigen, dass queere Kinder und Jugendliche überdurchschnittlich häufig von Mobbing, Ausgrenzung, psychischer Belastung und Suizidgedanken betroffen sind. Schulen spielen daher eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Wohlbefinden, Teilhabe und Schutz vor Diskriminierung aktiv zu fördern.
Prof. Baams ist Professorin für Pädagogik und Bildungswissenschaften an der Universität Groningen und hat zahlreiche Forschungsprojekte zu Schulsicherheit, Minderheitenstress und mentaler Gesundheit von LGBTQ+ Jugendlichen geleitet. Ihre Arbeit wurde mehrfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit einem NWO Vidi Grant.
Prof. Dr. Christopher Osterhaus, Gastgeber des Vortrags, leitet derzeit das Forschungsprojekt PROUD, gefördert von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Darin überträgt er Erkenntnisse aus seiner entwicklungspsychologischen Grundlagenforschung auf ein angewandtes Thema: die Erforschung von Ursachen und Schutzfaktoren homo- und transfeindlichen Mobbings an Sekundarschulen in Deutschland. Ziel ist es, Diskriminierungserfahrungen queerer Jugendlicher sichtbar zu machen, Schutz- und Resilienzfaktoren zu erfassen – und daraus konkrete Maßnahmen für mehr Inklusion im Schulalltag abzuleiten.
„In unseren Studien mit queeren Jugendlichen wird eines immer wieder deutlich: Die Schule ist oft der Ort, an dem sie sich am meisten verstecken – dabei sollte sie der Ort sein, an dem sie am meisten lernen und wachsen dürfen.“ – Prof. Dr. Christopher Osterhaus
Der Vortrag fand im Rahmen der Internationalen Woche, bei welcher internationale Gäste die Lehrveranstaltungen ihrer Vechtaer Kolleg*innen bereichern – und eines laufenden Seminars zur diagnostischen Kompetenz statt, das unter anderem von Jana Warnke, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin im Bereich Entwicklungspsychologie im Handlungsfeld Schule, gehalten wird.
„Mit der Seminarreihe möchten wir pädagogisch-psychologische Diagnostik und Forschung zu Schulerfolg mit aktuellen Herausforderungen der Bildungspraxis verbinden. Der Vortrag von Prof. Baams hat eindrucksvoll gezeigt, wie sehr schulisches Wohlbefinden und Akzeptanz zentrale Voraussetzungen für Lernerfolg sind.“ – Jana Warnke
Der Vortrag wurde aufgezeichnet und steht allen interessierten Hochschulangehörigen unter folgendem Link zur Verfügung: www.linktr.ee/psychologie.macht.schule
Kontakt
Prof. Dr. Christopher Osterhaus
Entwicklungspsychologie im Handlungsfeld Schule
christopher.osterhaus@uni-vechta.de