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Teile des Monuments „102000 Stenen“, initiiert durch Angehörige der 102.000 ermordeten Opfer im Lager Westerbork. Foto: pixabay.com/MrsBrown
Teile des Monuments „102000 Stenen“, initiiert durch Angehörige der 102.000 ermordeten Opfer im Lager Westerbork. Foto: pixabay.com/MrsBrown

Pressemitteilung -

Geschichtsstudierende der Uni Vechta besuchen Gedenkstätten im deutsch-niederländischen Grenzgebiet

Im Wintersemester 2023/24 findet an der Universität Vechta im Fachgebiet Neuere und Neueste Geschichte unter der Leitung von Prof. Dr. Eugen Kotte und in Verbindung mit dem Kreis- und Kommunalarchiv der Grafschaft Bentheim in Nordhorn eine Veranstaltung unter dem Titel „Gedenken in Grenzräumen“ statt. Nun haben Studierenden zusammen mit Dozierenden die Gedenkstätte Kamp Westerbork in den Niederlanden besucht.

„Der Veranstaltung intendiert einen vergleichenden Blick auf Motive, Konzepte und Zielrichtungen des Gedenkens in den Niederlanden und in Deutschland“, beschreibt Kotte. „Dies soll in die Frage einmünden, inwiefern das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus – die weit über die Grenzen des Deutschen Reiches an zahlreichen Orten verübt wurden und deren Opfer aus den unterschiedlichsten Ländern stammten – durch internationale Perspektiven und grenzüberschreitende Kooperationen intensiviert und belebt werden kann.“ So könnten sich bei den Teilnehmenden größere Wirksamkeit in der Wahrnehmung und Beurteilung aktueller Entwicklungen und Ereignisse entfalten, meint der Professor für die Didaktik der Geschichte mit dem fachlichen Schwerpunkt Neuere und Neueste deutsche und europäische Geschichte.

Neben der Gedenkstätte Kamp Westerbork wird im kommenden Jahr die Gedenkstätte Esterwegen, ebenfalls im niederländisch-deutschen Grenzgebiet besucht. „Gerade hinsichtlich jüngster terroristischer Untaten und kriegerischer Auseinandersetzungen sowie erneut aufflammender und artikulierter Aversion gegen Menschen anderer religiöser Überzeugung, aber auch differenter sexueller Orientierung, unterscheidender Hautfarbe oder abweichender nationaler Herkunft kann und sollte diese Gedenkarbeit mahnend und bewusstseinsbeeinflussend wirken“, so Kotte. „Die beiden Gedenkstätten haben für die Studierenden aus Vechta Programme mit unterschiedlichen Versatzstücken entwickelt, die eine tätige Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nationalsozialisten nicht einfach nur in geschichtskulturellen Institutionen, sondern an den historischen Orten des Geschehens ermöglichen.“

Die Veranstaltung „Gedenken in Grenzgebieten“ steht in Verbindung mit dem Forschungsprojekt „Die Bentheimer Eisenbahn im Dritten Reich“, an dem als Autor*innen auch José Martin vom „Herinneringscentrum Kamp Westerbork“ und Martin Koers, Leiter der Gedenkstätte Esterwegen, beteiligt sind.

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