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Lehrkräftebildung | Barcamp zum Thema „Kinderschutz und Kindeswohl“

Pressemitteilung -

Lehrkräftebildung | Barcamp zum Thema „Kinderschutz und Kindeswohl“

Das Kompetenzzentrum für regionale Lehrkräftebildung an der Universität Vechta hat am Donnerstag, 29. September, zu einem Barcamp – einer offenen Tagung mit Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmenden zu Beginn der Veranstaltung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden – eingeladen. Das Thema lautete „Kinderschutz und Kindeswohl – zentrale Themen, nicht nur in Krisenzeiten“. Rund 90 Lehrkräfte nahmen teil und erarbeiteten sich miteinander das Feld des sexuellen Kindesmissbrauchs und der sexuellen Grenzverletzungen an Schulen. Das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung fördert mit Landesmitteln die Veranstaltung, welche Auftakt einer entsprechenden Reihe sein soll.

Veranstaltungsleiter Thomas Künne vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück, stellte die thematische Ausgangssituation für das Barcamp da: Die Themen Kinderschutz und Kindeswohl seien vor allem im Rahmen der Krisen, wie der Corona-Pandemie, in der Gesellschaft und somit auch in den Schulen ein hochaktuelles Thema. Insbesondere nach den Lockdowns seien Schulen sehr viel häufiger mit Fragestellungen zum Umgang mit Kindeswohlgefährdungen, sexuellen Grenzverletzungen und sexuellem Missbrauch konfrontiert; es würden sich „neue Fragen des Kinderschutzes stellen“, sagte der Schulpsychologe. Die Fallzahlen bei sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche gingen seit Jahren unverändert hoch. Im Rahmen von Prävention rücke somit der Aspekt der Verantwortung von Schulen als Schutz- und Kompetenzort für die Kinder und Jugendlichen, die außerhalb von Schule sexualisierte Gewalt oder Missbrauch erleben, in den Fokus, so Künne. Und so sei es nur richtig, dass nicht einzelne Personen versuchen herauszufinden, wie mit diesem Thema bestmöglich umgegangen werden solle, sondern sich viele Menschen aus der Praxis – darunter (Beratungs-)Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen, Studierende im Praktikum und Schulpsycholog*innen – gemeinsam beim Barcamp der Herausforderung stellen.

Veranstaltungsleiter Thomas Künne vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Osnabrück

Er sei froh, dass bei so einem wichtigen Thema ein solch hohes Interesse bestünde, sagte Dr. Niels Logemann bei seiner Begrüßung. Vertretende aller Schulformen und sogar von außerschulischen Institutionen würden teilnehmen und sich auf das Barcamp einlassen, fasste es der Leiter des Kompetenzzentrums für regionale Lehrkräftebildung an der Universität Vechta zusammen. Moderator Alexander Tscheulin führte durch die Veranstaltung: In einem ersten Schritt stellten sich alle Teilnehmenden kurz mit Namen und drei Schlagworten vor. Auf diese Weise wurden erste gemeinsame Interessengebiete sichtbar. Anschließend hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, ihr Thema einzubringen und damit – je nach Interessenslage – einen der vorgegebenen Zeitslots für die entsprechenden Workshops zu füllen. Unter anderem „Medienschutz für Kinder“, „Sexuelle Übergriffe unter Schüler*innen“, „Förderung der Psychischen Gesundheit“, „Übergang vom Kindergarten zur Schule“ oder die „Bedarfslage der Schulen“, stand auf dem gemeinsam genutzen Sessionplan, über welche die Teilnehmenden auch ihre Ergebnisse festgehalten haben.

Nachdem die Workshops festgelegt wurden, konnten sich die Teilnehmenden für die einzelnen Veranstaltungen entscheiden.

Für Prof. Dr. Peter Paulus steht die Förderung der psychosozialen Gesundheit in der Schule im Fokus. Der Wissenschaftler der Leuphana Universität Lüneburg hat am Barcamp teilgenommen und auch über seine Arbeit referiert. Für ihn – und seine derzeit laufenden Programme zum Thema – sei der Austausch mit der Praxis essentiell. Das Veranstaltungsthema müsse mit einem ganzheitlichen Konzept angegangen werden, damit Schülerinnen und Schüler eine Chance darauf hätten, ihr gesamtes Potenzial zu entfalten. So sehr das Barcamp für viele Teilnehmende bereichernd war, so sehr gebe es noch aktuelle Probleme im Schulsystem – wie zu viele Schüler*innen in den Klasse oder zu wenig Zeit für Lehrkräfte – als dass Wissenschaft und Praxis oft zusammenfinden können, lautete ein Feedback von den Teilnehmenden. Aber genau über diese Formate, wie das Barcamp, könne ein solcher Austausch stattfinden, argumentierte Veranstaltungsleiter Künne. Allein schon die erarbeiteten Ergebnisse könnten nun gesichtet und analysiert werden, sodass einerseits die Wissenschaft Ansatzpunkte habe oder dass ein passgenaues Fortbildungsangebot für Lehrkräfte geschaffen werden könnte. Die regionalen Kompetenzzentren für Lehrkräftebildung, wie das an der Universität Vechta, würden diesen Faden sehr gern aufgreifen, schloss Dr. Niels Logemann. Der Auftakt für weitere Veranstaltungen zum Thema sei mit dem Barcamp jedenfalls gelegt.

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