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Meilenstein für die Campus-Entwicklung | Innovativen Neubauten von Mensa, Bibliothek und N-Gebäude – eröffnet vor 40 Jahren

Pressemitteilung -

Meilenstein für die Campus-Entwicklung | Innovativen Neubauten von Mensa, Bibliothek und N-Gebäude – eröffnet vor 40 Jahren

Vor 40 Jahren weihte die Pädagogische Hochschule Vechta drei neue Gebäude ein. Innovative infrastrukturelle Ideen flossen damals in Mensa, Bibliothek und N-Gebäude ein.

1973 war die Pädagogische Hochschule Vechta (PH) der im selben Jahr neu gegründeten Universität Osnabrück zugeordnet worden“, erklärt Lars Hoffmeier vom Vechtaer Universitätsarchiv. „Seither liefen bauliche und organisatorische Prozesse in einem größeren Gesamtkontext ab.“ Die Bauten der früheren PH, welche der Universität Vechta vorausgegangen war, an der Driverstraße reichten dafür strukturell nicht mehr aus. „Weil die Platzreserven auf dem Grundstück an der Driverstraße erschöpft waren – die heutigen Gebäude A bis F –, musste man zum ,großen Sprung‘ über den Sonnenkamp – heutige Universitätsstraße – hinweg ansetzen, um die dort als Acker und Parkplatz genutzten Flächen zu erschließen, sagt der Archivar.


Keine Wissenschaft ohne Universitätsbibliothek und kein Studium ohne vernünftige Verpflegung; Beide Aspekte kommen in den im Juni 1983 eingeweihten Neubauten baulich zusammen: „Die räumlich beengt im Erd- und Kellergeschoss des A-Trakts untergebrachte Bibliothek sollte ebenso eine moderne und auf Zuwachs ausgelegte neue Heimat bekommen, wie endlich eine ,richtige‘ Mensa errichtet werden“, erklärt Hoffmeier. „Zuvor wurden Essen in den Räumen des Edith-Stein-Kollegs im heutigen R-Gebäude angeboten, an weiß eingedeckten Tischen, serviert von den Vorsehungsschwestern, die auch das damalige katholische Studentinnen-Wohnheim betreuten. Das heute noch für die Mensa verantwortliche Studentenwerk Osnabrück wurde in den Neubauten Betreiber.“ In der neuen Mensa sollte ein zu der Zeit hoch innovatives „free-flow“-Prinzip zur Selbstbedienung umgesetzt werden, was die Zusammenstellung individueller Menüs an einzelnen Essenausgaben und eine Salatbar vorsah, so der Archivar; erstmals überhaupt in Niedersachsen und im Gegensatz zum üblichen Fließbandsystem mit Fächertablett und „Stamm-Menü“ ohne Wahlmöglichkeiten.


Den Neubauten vorausgegangen war 1979 ein Architektenwettbewerb, woraus das Büro von Ruth Golan & Partner aus Berlin als Sieger hervorging. „Die 1944 in Israel geborene Architektin stand noch am Anfang ihrer Karriere und versuchte mit ihrem Entwurf einen spezifischen „Raum“ mit Gelegenheiten für den menschlichen Austausch in einer Universität zu schaffen“, erklärt Hoffmeier. „Dies zeigt sie in den Innen- wie Außenräumen.“ So gruppieren sich die, durch zahlreiche Erker geprägten drei Bauten L, M und N um einen zentralen Innenhof, der mit gestuften Sitzgelegenheiten, Bepflanzung und Wasserspiel als „Forum“ zum Treffen, Verweilen und Gespräch einlädt. Die Kleinteiligkeit sollte Räume für informelle Kleingruppenbildung ermöglichen. Eine leichte Brückenkonstruktion aus Metall verbindet die Neubauten über die Universitätsstraße hinweg mit den Trakten A bis F. „Die Trasse war damals noch zum Ausbau als Stadt-Tangente vorgesehen, daher rührt auch bis heute die etwas überdimensioniert wirkende Kreuzung Driverstraße-Windallee nahe der Aula“, fasst es Hoffmeier zusammen.

Durch die Anhebung des Geländeniveaus konnte ein zusätzliches Geschoss integriert werden. Die Bauten behielten so trotz der circa 7000 Quadratmeter Flächen ein gut zu überblickendes Maß, das Areal bekam Kontur durch Treppen und Grünanlagen. Auch der „geowissenschaftliche Steingarten“ am Übergang zum W/K-Gebäude mit seinen eingewachsenen Findlingen gehört in dieses Konzept. Gerahmt wird der „geschützte Raum“ des zentralen Forums von den winkelförmigen Blöcken der Bibliothek und Mensa, die sich im Inneren wie Äußeren vor allem durch die Wirkung des regionsprägenden Backsteins auszeichnen, „schwer und erdnah“ schreibt dazu 1983 die Architektin. Sie hatte im ersten Entwurf noch einen weißen Stein vorgesehen, „mit Assoziation zu einer geistigen katholischen Universität“, die zahlreichen verglasten Erker aber blieben. „Insbesondere die Bibliothek bietet auch im Inneren eine transparente Erschließung mit versetzten Lese-Ebenen, die über teils begrünte Öffnungen zahlreiche Sichtbeziehungen untereinander ermöglichen und natürlich belichtet sind“. Innovativ damals schon eine integrierte „Mediothek“ für audio-visuelle Medien, meint Hoffmeier, der sein Studium 1992 in Vechta begann, als noch zahllose Karteikatalogschränke das Erdgeschoss der UB prägten. Durch Automatisierung und Digitalisierung von Leih- und Recherchevorgängen wurde im zentrale Bereich Platz für bequemen Sitzgelegenheiten. Trotz zunehmend digitaler Medien und Services ist die UB heute aber wieder in akuter Platznot.

Die für ihr vielfältiges Angebot beliebte Mensa konnte hingegen bereits 2019 umfangreich ausgebaut und modernisiert werden. „Der Optik und dem Charakter der 1983er-Bauten ist man dabei treu geblieben, auch wenn der dunklere Backstein und die geradlinige Kubatur ihre heutige Entstehungszeit nicht verleugnen“, meint Hoffmeier. „Am N-Gebäude, das als Seminargebäude für die Geisteswissenschaften das zentrale Forum zu den Parkplätzen abgrenzt, findet sich übrigens als historisches Relikt ein Portalstein des alten Lehrerseminars, der Keimzelle der Universität“. Versehen mit den Initialen von Friedrich August, Großherzog von Oldenburg. 1971 beim Abriss in der Marienstraße geborgen, wurden der Sandstein und zwei Vasen 1983 in die neue Campusgestaltung integriert. „Die drei prägenden Gebäude M, L und N sind heute selbst schon ein Stück identitätsstiftende Geschichte der Universität Vechta geworden, aber in ihrer Nutzung stets mit der Zeit gegangen“, so der Archivar.

Das Universitätsarchiv

Das Universitätsarchiv dokumentiert die Geschichte der Universität Vechta und ihrer Vorläufer seit 1830. Es übernimmt, bewertet, erschließt, verzeichnet und bewahrt Unterlagen (Schriftstücke, Akten, Karteien, Pläne, Bild-, Film-, Ton- und Datenträger sowie Objekte von dokumentarischem Wert) aus der Universität. Das reicht vom handschriftlichen Matrikelbuch von 1877 bis zum Plakat für studentische Veranstaltungen in jüngster Zeit. Im Rahmen des universitären Forschungsdatenmanagements erfolgt auch die Archivierung nicht-digitaler Unterlagen.

Das seit 2005 zusammengetragene Archiv hat seinen „Sitz“ im D-Gebäude und verfügt über einige Hundert laufende Meter Archivalien an verschiedenen Standorten. Nach den Aufbauleistungen des langjährigen Archivbeauftragten und Historikers Prof. Dr. Alwin Hanschmidt (+ 2020) sowie des Archivars Franz-Josef Luzak hat im Januar 2023 Lars Hoffmeier das Universitätsarchiv übernommen.

Er und Andree Wrobel sind für alle Hochschulangehörigen Ansprechpartner bei Fragen der Hochschulgeschichte und Schriftgutverwaltung, insbesondere in Bezug auf Aktenaussonderung bzw. Aufbewahrungsfristen, und nehmen jederzeit Unterlagen etc. an.

Darüber hinaus stellen sie Informationen sowie Archivgut zur Einsicht zur Verfügung. Das niedersachsenweite Archivinformationssystem Arcinsys erschließt auch Bestände des Universitätsarchivs Vechta. https://www.arcinsys.niedersachsen.de/
https://www.uni-vechta.de/archiv-und-sammlungen

Kontakt: Lars Hoffmeier, Raum D10, Tel- 499, lars.hoffmeier@uni-vechta.de

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