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Die Lebenswelten von Kindern werden in der Ringvorlesung als zentraler Orientierungspunkt für den Sachunterricht betrachtet.  (AdobeStock/688152294)
Die Lebenswelten von Kindern werden in der Ringvorlesung als zentraler Orientierungspunkt für den Sachunterricht betrachtet. (AdobeStock/688152294)

Pressemitteilung -

Öffentliche Vorlesungsreihe „Kinder und Lebenswelten“ des Fachbereichs Didaktik des Sachunterrichts

Im Sommersemester 2025 lädt das Fach Sachunterricht der Universität Vechta zu einer umfassenden Ringvorlesung zum Thema „Kinder und Lebenswelten“ ein. Diese Veranstaltungsreihe – immer dienstags um 18 Uhr – bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Lebensweltorientierung im Sachunterricht und richtet sich an Studierende, Lehrkräfte sowie Interessierte. Der erste Vortrag am 8. April, lautet „Hast du nichts mitgebracht?“ – Die Positionierung im Sachunterricht im Kontext von Kindheit und Lebenswelten“. Referentin ist Prof.in Dr.in Nina Skorsetz-Gumprecht von der Universität Kassel, die eine Professur für Grundschulentwicklung und vielperspektivischen Sachunterricht innehat. Die meisten der Veranstaltungen finden im Q-Gebäude (Raum Q016) der Universität Vechta, Driverstraße 22, statt; einige Vorträge werden online gehalten. Nähere Infos dazu sind auf dem hier downloadbaren Plakat zu finden.

Das Konzept der Ringvorlesung basiere auf der Idee, die Lebenswelten von Kindern als zentralen Orientierungspunkt in der Didaktik des Sachunterrichts zu betrachten, führen die Organisatoren Prof. Dr. Steffen Wittkowske und Michael Otten aus. Sie haben dafür ausgewiesene Referent*innen aus der Didaktik des Sachunterrichts und der Grundschulpädagogik aus Deutschland und Österreich gewinnen können. Unterstützt wird die Vorlesung dankenswerterweise von der Bürgerstiftung Vechta und der Universitätsgesellschaft.

Lebensweltorientierung bedeutet, die subjektiven Erfahrungsräume der Schüler*innen zu adressieren und ihre Wirklichkeitswahrnehmung zu bereichern und zu erweitern. Dies stellt sicher, dass im Sachunterricht nicht nur fachliches Wissen vermittelt, sondern auch die individuellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Kinder berücksichtigt werden.

Prof. Dr. Steffen Wittkowske: „Kinder kommen nicht als unbeschriebene Blätter in die Schule – sie bringen Erfahrungen und Interessen mit. Wenn wir diese Lebenswelten im Unterricht berücksichtigen, schaffen wir Anknüpfungspunkte, die das Lernen bedeutungsvoller und nachhaltiger machen. Forschung zeigt, dass Schüler*innen motivierter sind und besser lernen, wenn sie sich im Unterricht wiederfinden. Deshalb ist es unerlässlich, Unterricht nicht nur an Lehrplänen, sondern auch an den Lebensrealitäten der Kinder auszurichten.“

Michael Otten: „Im Sachunterricht geht es nicht nur um Faktenwissen, sondern darum, wie Kinder ihre Welt verstehen und hinterfragen. Indem wir ihre Lebenswelten einbeziehen, können wir abstrakte Inhalte mit ihrer Lebenswirklichkeit verknüpfen. So lernen sie nicht nur das 'Was', sondern auch das 'Warum' besser zu begreifen. Ein solcher Unterricht fördert nicht nur Verständnis, sondern auch die kritische Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt.“

Die Ringvorlesung beginnt mit einer Einführung in die Grundlagen der Lebensweltorientierung. Es wird erläutert, wie sich das Konzept der Lebenswelt im Laufe der Zeit entwickelt und welche Bedeutung es für die Gestaltung von Lernprozessen hat. Dabei wird auch die historische Perspektive des Heimatkundeunterrichts und dessen Transformation zum modernen Sachunterricht beleuchtet.

Ein weiterer Schwerpunkt der Vorlesungsreihe liegt auf der Pluralisierung von Lebenswelten in der postmodernen Gesellschaft. Die Vorträge thematisieren die Herausforderungen, die sich aus der kulturellen und sozialen Vielfalt ergeben, und diskutieren die Notwendigkeit, diese Vielfalt im Unterricht zu reflektieren, um den Sachunterricht inklusiver und diversitätsbewusster zu gestalten.

Ein anderer wichtiger Aspekt der Ringvorlesung ist die Auseinandersetzung mit den digitalen Lebenswelten von Kindern. Ein Vortrag beleuchten, wie mobile Technologien und digitale Medien die Lebenswelten von Kindern prägen und welche Auswirkungen dies auf die Unterrichtsgestaltung haben kann.

Die Ringvorlesung schließt mit einer Diskussion über die Konsequenzen für die Didaktik des Sachunterrichts. Es wird erörtert, wie Lehrkräfte die Vielperspektivität im Unterricht integrieren und die Balance zwischen Individualisierung und Allgemeinbildung finden können.

Die ersten vier Vorträge

Am 8. April eröffnet Prof.in Dr.in Nina Skorsetz-Gumprecht (Universität Kassel) die Ringvorlesung mit einem Vortrag unter dem Titel "Hast du nichts mitgebracht? Positionierungen im Sachunterricht im Kontext von Kindheit und Lebenswelten". Zu Beginn der Veranstaltung werden Förderer der Ringvorlesung mit einführenden Grußworten das Publikum willkommen heißen. In dem Vortrag wird das didaktische Prinzip einer Lebensweltorientierung im Sachunterricht eingeführt und grundgelegt.

Am 15. April 2025 wird die Ringvorlesung mit einem weiteren spannenden Beitrag fortgesetzt. Prof. Dr. Steffen Wittkowske (Universität Vechta) spricht zum Thema „Lebenswelten – Zu Möglichkeiten und Deutungsmustern zwischen Tradition und Realität“. In seinem Vortrag geht es um das Konstrukt Lebenswelt in unterschiedlichen Konzeptionen des Sachunterrichts, von der Heimatkunde bis hin zu aktuellen kompetenzorientierten Ansätzen. Dabei steht insbesondere die Entwicklung didaktischer Ansätze im Mittelpunkt, die wertvolle Impulse für die Unterrichtspraxis liefern.

Unmittelbar nach Ostern wird die Ringvorlesung am 22. April 2025 durch einen Vortrag von Prof.in Dr.in Andrea Becher bereichert. Die Referentin hat eine Professur für Sachunterrichtsdidaktik mit dem Schwerpunkt Gesellschaftswissenschaften an der Universität Paderborn inne. Sie spricht zum Thema „Erinnerungskultur als Teil der Lebenswelt von Kindern: Die Zeit des Nationalsozialismus im Sachunterricht thematisieren“. Vor kurzem hat sie gemeinsam mit Michael Otten ein Themenheft für Lehrkräfte veröffentlicht, wie u. a. anhand von historischen Quellen, Lernen an Biografien und Kinder(bilder)büchern eine angemessene Thematisierung von Leben im Nationalsozialismus im Sachunterricht erfolgen kann.

Der erste ausschließlich digitale Vortrag innerhalb der Ringvorlesung (Meetingraum: https://webmeetings.uni-vechta.de/b/ott-aae-dot-khr) wird am 29. April 2025 angeboten. Prof.in Dr.in Stine Albers von der PH Heidelberg spricht zum Thema "Was wird zur Sache? Zum Kind in Schule und Sachunterricht". In ihrem Vortrag widmet sich die Referentin grundschulpädagogischen und sachunterrichtsdidaktischen Überlegungen zur Frage, was im Unterricht zur Sache wird und welche Auswahlkriterien dabei eine Rolle spielen. Dabei stehen insbesondere die Sichtweisen von Kindern im Mittelpunkt der Betrachtung. Der digitale Vortrag nutzt konkrete Beispiele, die mittels von Video- und Hörspielsequenzen veranschaulicht werden.

Mehr Informationen: https://www.uni-vechta.de/sachunterricht

Unter https://www.mynewsdesk.com/de/universitaet-vechta/events werden die weiteren Vorträge der Reihe angekündigt. Auf dem hier downloadbaren Plakat sind die weiteren Themen und Termine ebenfalls zu finden.

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