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Vernetzt denken – regional inspiriert: Blended Intensive Programme (BIP) | Early Childhood Education

Pressemitteilung -

Vernetzt denken – regional inspiriert: Blended Intensive Programme (BIP) | Early Childhood Education

Blended Intensive Programmes (BIP) sind die kürzesten ERASMUS-Programme, die einen internationalen Austausch von Studierenden ermöglichen. In dem BIP „Early Childhood Education“ (Frühpädagogik) studieren und forschen Studierende aus vier unterschiedlichen Ländern unter dem Motto: Alltag in frühpädagogischen Einrichtungen. Ein Vergleich, irischer, deutscher, estnischer und finnischer Frühpädagogik. Vom 05. bis zum 10.05.2024 waren die internationalen Studierenden zu Gast in Vechta. Regionale Impulse zur frühkindlichen Bildung bereicherten den multiperspektivischen Austausch.

Im Rahmen der internationalen Lehrveranstaltung zur frühkindlichen Bildung begrüßte die Universität Vechta mehr als 30 internationale Studierende aus Finnland, Irland und Estland. Zu den Kooperationspartnern gehören die Atlantic Technological University Sligo (Irland), die Karelia University of Applied Sciences (Finnland) sowie die Universität Tallinn (Estland). Das BIP wird von der Europäischen Union im Rahmen des ERASMUS+-Programms gefördert.

Die Studierenden erlebten eine anregungsreiche Woche, um über das Aufwachsen von jungen Kindern zu reflektieren. Prof.in Dr.in Anke König arbeitete in Ihrem Eröffnungsvortrag die beeindruckende Geschichte der im 19. Jahrhundert gestarteten internationalen Kindergartenbewegung heraus. Es sei Glück im Unglück gewesen, dass die Kindergartenidee weltweit bekannt wurde, denn der Kindergarten sei mit der Demokratiebewegung unmittelbar verbunden, so die Universitätsprofessorin für Allgemeine Pädagogik und Frühpädagogik an der Universität Vechta. Nach der gescheiterten Revolution 1848 in Deutschland wurde der Kindergarten nach Friedrich Fröbel in Preußen verboten. Fröbels Bildungsidee für junge Kinder – nämlich Lernen im Spiel – setzte sich aber dennoch international durch. Dies war nur möglich durch das Engagement begeisterter Anhängerinnen der Kindergartenidee. Sie machten die Idee vom „Lernen im Spiel“ weltweit bekannt. Die Kindergartenidee zählt seit 2023 zum immateriellen Kulturerbe und steht auf der deutschen UNESCO Liste Fröbel und seine Ideen vom Lernen im Spiel prägen bis heute den Gedanken der frühkindlichen Bildung und inspirierten Reformpädagogiken und progressive Pädagogiken mit ihren handlungsorientierten Ansätzen.

Vor diesem Grundgedanken des kindlichen Lernens, spürten die Studierenden der Frage nach, wie junge Kinder im 21. Jahrhundert in einer digital geprägten Welt aufwachsen. Im Fokus der Veranstaltung von Prof. Dr. Franco Rau und Hiltrud Bellersen im Medienkompetenzzentrum Vechta (MKV) stand, wie Digitalität aktuell wissenschaftlich diskutiert wird und welchen Stellenwert Medien bei Kindern, in der Familie als auch in Einrichtungen frühkindlicher Bildung einnehmen. Ein Experimentierraum zum Thema „Aktive Medienarbeit mit Kindern“ lud zudem ein, um sich für gestaltungsorientierte Möglichkeiten in der frühkindlichen Bildung zu sensibilisieren.

Dank der Offenheit und dem Engagement der Praxispartner*innen konnte ein einmaliges Programm in Vechta für den internationalen Besuch entwickelt werden. Die Stadtkita Purzelbaum und das Mutter-Kind-Haus der Justizvollzugsanstalt für Frauen boten einen besonderen Einblick in die pädagogische Praxis und in institutionelle Lebenswelten von jungen Kindern. Das Team der Stadtkita Purzelbaum ermöglichte den Studierenden in Kleingruppen und zusammen mit Kindern ausgewählte konzeptionelle Elemente, wie die tiergestützte Pädagogik, die Gestaltung mit Legematerialien, dem Book-Buddy-Projekt sowie Bewegung im Kontext von Bildungsprozessen kennen zu lernen. Das Mutter-Kind-Haus der Justizvollzugsanstalt für Frauen beeindruckte Studierende aus Ländern ohne solche Einrichtungen, da dem Schutz der Mutter-Kind-Bindung eine hohe Priorität eingeräumt wird. Das multiprofessionelle Team bot einen Einblick in das Konzept der Einrichtung, wie sie die Frauen während ihrer gesamten Haftzeit unterstützen, um mit ihrem Kind positiv zu leben. Ein weiteres Highlight der Woche – war entsprechend der Universität im Grünen und in Verbindung mit der Region – ein pferdegestützer Workshop, durchgeführt von Kathmann Potenziale. Hierbei wurde ersichtlich, was durch die Begegnung mit Pferden für pädagogisches Handeln gelernt werden kann: Feinfühligkeit, Sensitivität und Empathie sind grundlegend für jede gelungene Interaktion. Darüber hinaus lud die lokale ERASMUS+-Initiative InterMento zum „Get-together“ ein und es stand ein Ausflug in die Hansestadt Bremen auf dem Programm.

Durchgeführt wird die Lehrveranstaltung von Magnus Frampton (Soziale Arbeit) sowie Dr.in Linda Wellmeyer (Arbeitsbereich Allgemeine Pädagogik / Frühpädagogik).

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