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„Warum eigentlich nicht?“ | Wie Künstliche Intelligenz das Studieren unterstützen kann

Pressemitteilung -

„Warum eigentlich nicht?“ | Wie Künstliche Intelligenz das Studieren unterstützen kann

So vielfältig die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz sind, so breit werden sie auch diskutiert. An Hochschulen liegt beispielsweise der Fokus seit dem vermehrten Einsatz unter anderem von ChatGPT auf den Prüfungsformen. Die Bedenken: Studierende könnten sich unter anderem Hausarbeiten komplett von der Künstlichen Intelligenz schreiben lassen. Dass diese Technik aber auch unterstützende Funktionen für den eigentlichen Wissenserwerb haben kann, hat der Workshop „Virtuelle Begleitung des Selbststudiums mit KI“ am Medienkompetenzzentrum Vechta präsentiert. Prof. Dr. Franco Rau, Professor für Mediendidaktik und Lars Gerber, Projektmitarbeiter an der Universität Vechta, zeigten bei der Veranstaltung im Rahmen der ViBeS-Week (Infokasten) entsprechende Möglichkeiten für Studierende und Lehrende auf.

„Denken Sie an eine Klausur, bei welcher Sie in den vergangenen Semestern Schwierigkeiten hatten, sich darauf vorzubereiten oder diese gar zu bestehen“, leitet Rau eine der Übungen während des Workshops ein. Rasch waren sich die anwesenden Studierenden einig: „Grundlagen des Zivilrechts“ sei herausfordernd gewesen. Der Professor gibt bei ChatGPT ein: „Ich muss mich in meinem Bachelor-Studium mit dem Modul „Grundlagen des Zivilrechts“ beschäftigen und auf eine Klausur in 1,5 Monaten vorbereiten. Erstelle mir einen Plan, wie ich mich auf das Thema vorbereiten kann. Gib mir Zeitpläne für Wochen aus und Informationen, welche Themen ich behandeln sollte.“ Die KI antwortet: „Sicher, ich kann dir definitiv bei der Erstellung eines Studienplans helfen. Hier ein detaillierter 6-Wochen-Plan zur Verbreiterung auf deine Klausur. Bitte passe diesen Plan entsprechend deiner Bedürfnisse und deinem Verständnis der Themen an.“ Es folgten die Wochenpläne mit den entsprechend zu lernenden Themen; inklusive anberaumter Entspannungsphasen. „Das hätte mir damals geholfen“, lautet eine der ersten Reaktionen. Die KI greife auf riesige Datenmassen zurück, erklärt Rau. Aus den Muster, die sie zu erkennen glaubt, generiert sie Antworten. „Warum also nicht solche Angebote nutzen, welche beim eigenen Wissenserwerb unterstützen, indem sie organisatorische oder strukturierende Aufgaben übernehmen, die anhand von vorliegenden Daten erstellt worden sind?, fragte der Professor. Bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz müssten aber auch immer die Grenzen entsprechender Technologien bekannt sein: Wer sich beispielsweise wissenschaftliche Quellen zu einem zuvor erstellen Exposé anzeigen lässt, sollte genauer hinschauen. „Sobald die KI einen häufig auftretenden Namen in Verbindung mit einem Thema oder einem Buch bringt, können Fehler entstehen“, erklärt Rau, „So kann es durchaus vorkommen, dass ChatGPT Bezüge auf scheinbare Fachpublikationen generiert, obwohl es diese gar nicht gibt oder die Autor*innen völlig andere sind“. Die Antworten der KI beruhten nämlich auf Wahrscheinlichkeitsrechnungen; „Das System versucht Muster in Daten zu erkennen und auf dieser Basis Text zu generieren. Die Trainingsdaten werden aber nicht in Frage gestellt.“ Diese Fähigkeit liege noch bei den Menschen. Es gebe zwar eine breite Überschneidungsmasse von korrekten Aussagen und Wahrscheinlichkeiten, aber eben nicht alles entspreche auch der Realität. Und welche Anwendung der KI ist nun im Studium zulässig? „Das gilt es derzeit für die Hochschulen noch zu diskutieren. Mit unseren Workshops versuchen wir dazu beizutragen, diesen Diskussionsprozess an der Universität Vechta proaktiv mitzugestalten“, endet der Professor für Mediendidaktik. „So wird weiterhin intensiv daran gearbeitet, die Möglichkeiten und Grenzen von KI gemeinsam mit Studierenden und Lehrenden zu erkunden, um das Studium bestmöglich zu unterstützen.“

ViBeS-Week
„ViBeS“ – das steht für „Virtuell begleitetes Selbststudium im erweiterten Bildungsraum“. Bei der ViBeS-Week vom 5. bis zum 8. Juni hat das Projekt an der Universität Vechta - welches durch die "Stiftung Innovation in der Hochschullehre" gefördert wird - eine Woche lang über Themen wie Lern- und Arbeitsstrukturen, Workload oder Digitalisierung und Digitalität informiert. Der Fokus lag dabei auf dem direkten Austausch mit Studierenden; ein Livepodcast, Selbsttests zu studienrelevanten Kompetenzen und eine Schnitzeljagd über den Campus ergänzten das Programm.

www.uni-vechta.de/vibes

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