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Marktkommentar: "DAX spiegelt nicht Zustand der deutschen Regierung wider - solch eine Phase ist attraktive Einstiegsmöglichkeit"
Nach dem der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz im ersten Wahlgang gescheitert ist, verzeichnet der DAX hohe Verluste. Dazu teilt Reinhard Pfingsten, Chief Investment Officer der apoBank, mit:
Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ist der Ton in der Handelspolitik wieder deutlich rauer. Strafzölle, geopolitische Spannungen und protektionistische Tendenzen sorgen weltweit für Verunsicherung. Wenn dann noch innenpolitische Instabilität in Deutschland hinzukommt, wie mit der Nicht-Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler, reagieren die Märkte nervös.
Der DAX spiegelt aber nicht den Zustand der deutschen Regierung wider, sondern die Leistungsfähigkeit global agierender Konzerne zählt. Tatsächlich ist der DAX international geprägt – mehr als 70 Prozent der Umsätze der dort gelisteten Unternehmen werden im Ausland erwirtschaftet.
Wir gehen von einer zeitnahen Wiederholung der Wahl aus und auch von einer entsprechenden Kurserholung im DAX. Allerdings bleibt der Wermutstropfen, dass internationales Kapital gerade Deutschland und Europa wiederentdeckt hat - solche Vorgänge schrecken Investoren natürlich ab. Wer sich nicht von kurzfristiger Unsicherheit treiben lässt, erkennt in solchen Phasen attraktive Einstiegsmöglichkeiten.“