Pressemitteilung -
Ladepark für E-Lkw: Bayernwerk Netz investiert rund 1,5 Millionen Euro für Netzanschluss
Himmelkron. Die Bayernwerk Netz GmbH hat den ersten Bauabschnitt eines umfangreichen Infrastrukturprojekts zur Verstärkung des Mittelspannungsnetzes im Bereich Himmelkron erfolgreich abgeschlossen. Ziel ist die nachhaltige Verbesserung der Netzkapazität und die Entlastung des bestehenden Stromnetzes, insbesondere mit Blick auf die steigenden Anforderungen durch Elektromobilität und Energiewende. Insgesamt hat die Bayernwerk Netz für den ersten Bauabschnitt rund 1,5 Millionen Euro aufgewendet.
Die Netzverstärkung ist eine Reaktion auf die hohe Lastanfrage im Gewerbegebiet Himmelkron, die aktuell bei rund 20 Megawatt liegt. Wegen der verkehrsgünstigen Lage an den Autobahnen A 9 und A 70 sowie an der Bundesstraße 303 ist der Standort hoch interessant für die Ansiedelung von Ladeinfrastruktur, insbesondere für E-Lkw. Einer der ersten Ladeparks für E-Lkw hat bereits den Betrieb aufgenommen. Möglich war das nur mit einem neuen Netzanschluss. „Mit der Netzverstärkung in Himmelkron schaffen wir eine leistungsfähige Infrastruktur für den Verkehr von morgen“, sagt Michael Bauer, Leiter des Kundencenters Kulmbach der Bayernwerk Netz.
In den vergangenen sechs Monaten hat die Fränkische Baugesellschaft Freileitungsbau und Elektroinstallation GmbH (FBG) im Auftrag des Bayernwerks auf rund fünf Kilometern Leitungstrasse zwischen dem Umspannwerk Bad Berneck und dem Gewerbegebiet Himmelkron in Summe 20 Kilometer moderne Mittelspannungserdkabel verlegt.
Über den Standard hinaus – Technik auf höchstem Niveau
Ein technisches Highlight des Projekts ist der Einsatz von Mittelspannungskabeln mit Leitungsquerschnitten von 400 bis 800 Quadratmillimetern (mm²). „800 mm² Leitungsquerschnitt ist eine Dimension, die deutlich über dem Standard liegt. Damit wird die Grundlage für besonders leistungsstarke Netzanschlüsse geschaffen“, erklärt Simon Henke, Projektleiter der Bayernwerk Netz. Die Verlegung solcher großdimensionierten Kabel erfordere spezielles Werkzeug, erfahrene Fachkräfte und bauliches Geschick, insbesondere aufgrund der Biegeradien und des hohen Gewichts dieser Kabel.
Die Umsetzung des Projekts stellte das Team der Bayernwerk Netz vor besondere Herausforderungen: Die Trassierung durch dicht bebaute Bereiche erforderte umfangreiche Abstimmungen aufgrund zahlreicher Fremdleitungen. Zudem mussten Autobahn, Bundesstraße und stark frequentierte Ortsstraßen gequert werden – teilweise grabenlos mittels Spülbohrung, um Verkehrsbeeinträchtigungen zu minimieren.
Zwei Kilometer Mittelspannungsleitungen wurden mittels Grabenfräse in die Erde eingebracht. Diese Methode ermöglicht eine schnelle und ressourcenschonende Verlegung ohne umfangreiche Erdarbeiten. Zudem wurden zwei digitale Schaltstationen errichtet, die eine Steuerung und Überwachung des Netzes aus der Ferne möglich machen.
Ausblick: Zweiter Bauabschnitt startet im Frühjahr 2026
Trotz aller Herausforderungen: Der erste Bauabschnitt wurde termingerecht abgeschlossen. Im Frühjahr 2026 startet der zweite Teil des Projekts auf rund fünf Kilometern Trasse zur Verstärkung des Mittelspannungsnetzes (20 kV) in Himmelkron. „Dabei stellen wir mit einem zusätzlichen Stromkreis sicher, dass die hohen Leistungen auch im Falle von Störungen oder Wartungsarbeiten zuverlässig bereitgestellt werden können“, betont Thomas Balzar, Leiter Planung, Bauausführung und Netzkundenbetreuung der Bayernwerk Netz in Kulmbach. Die Fertigstellung ist für Ende 2026 vorgesehen. Das Investitionsvolumen beträgt rund zwei Millionen Euro.
Partnerschaftliche Versorgung für die Region
Die Bayernwerk Netz GmbH ist als Konzessionsnehmer gemäß Energiewirtschaftsgesetz für den Betrieb des Strom- und Gasnetzes in Himmelkron verantwortlich. Die Kommune überträgt diese Aufgabe über einen Konzessionsvertrag, um die gesetzlich geforderte Versorgung sicherzustellen. Die Bayernwerk Netz stellt wirtschaftliche und bezahlbare Netzanschlüsse bereit – eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Anwohnerinnen und Anwohnern ist dabei zentral, um Projekte effizient und im Sinne aller Beteiligten umzusetzen.
Themen
Kategorien
Regionen
Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. Bilanziell verteilt das Unternehmen in den Energienetzen zu 96 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 1 Million dezentrale Erzeugungsanlagen, die auf das Netz des Bayernwerks wirken und Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.
