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Pressegespräch am Kundencenter Vilshofen – Zahlen, Daten, Fakten präsentierten (v.l.n.r.) Dr. André Zorger, Martin Schmah, Jü

Pressemitteilung -

Rekordbudgets für das Stromnetz der Zukunft

80 Mio. Euro für den Netzausbau in den Landkreisen Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen, Rottal-Inn und Straubing-Bogen ++ Vorstellung Bauprogramm der Bayernwerk Netz GmbH

Vilshofen/Regensburg. Das Kundencenter Vilshofen der Bayernwerk Netz GmbH versorgt etwa 370.000 Menschen in 80 Gemeinden in den Landkreisen Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen, Rottal-Inn und Straubing-Bogen mit Energie. Transportiert wird diese über ein 11.866 Kilometer langes Stromnetz (Nieder- und Mittelspannung), das über 22 Umspannwerke miteinander verbunden ist. „Mit Rekordbudgets setzen wir unseren Weg des ambitionierten Netzausbaus in der Region fort“, sagt Jürgen Heininger, Leiter des Kundencenters. Für die Energiezukunft in der Region nimmt der größte bayerische Verteilnetzbetreiber Rekordsummen in die Hand. Für 2025 liegt das Budget bei etwa 80 Mio. Euro allein für das Versorgungsgebiet des Kundencenters Vilshofen, 2026 wird es um mehrere Millionen weiter aufgestockt. Bei einem Pressegespräch am 29. Oktober informierten Jürgen Heininger und Simon Strasser, Leiter Planung, Bauausführung und Netzkundenbetreuung (Kundencenter Vilshofen), gemeinsam mit Peter Ketterl, Leiter Technik Ostbayern, Martin Schmah, Leiter Prozessdatentechnik, und Dr. André Zorger, Leiter Kommunalmanagement Ostbayern, über aktuelle und geplante Projekte in der Region.

Alle brauchen Netze und deren Kapazitäten

Die Anschlussanfragen sind in den letzten Jahren nach oben geschnellt, besonders stark im sonnenreichen Niederbayern. Von beinahe 2.900 im Jahr 2021 auf 6.200 im Jahr 2024 allein im Versorgungsgebiet des Kundencenters Vilshofen. Parallel steigen die angefragten Leistungen. „Allein bei der Erneuerbaren Erzeugung bewegen wir uns bei der angefragten Leistung immer häufiger im zweistelligen Megawatt-Bereich“, erklärt Jürgen Heininger. Bis 2030 rechnet der Verteilnetzbetreiber bayernweit mit einer Versechsfachung der PV-Freiflächenanlagen, bei den PV-Aufdachanlagen mit einem Faktor 1,6, bei Windanlagen mit einem Faktor 2,6. Alle brauchen die Netze und deren Kapazitäten.

Netzausbau mit Weitblick und Tempo

„Um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten, gehen wir unseren Weg des ambitionierten Netzausbaus konsequent weiter“, betont Peter Ketterl. „Beim Netzausbau geht es neben Weitblick um Verlässlichkeit, Sicherheit und Gerechtigkeit“, ergänzt Martin Schmah. Dr. André Zorger konkretisiert: „Netzanschlüsse müssen strategisch gesteuert werden. Das heißt, der Zubau von Einspeisern beziehungsweise Beziehern orientiert sich an den vorhandenen Netzkapazitäten und am geplanten Netzausbau.“ Darüber hinaus heißt es weiterhin Tempo, Tempo, Tempo beim Netzausbau. Gleichzeitig müssen, neben dem Bau von zentralen Kraftwerken, dezentrale Potentiale gehoben werden. Schließlich braucht es einen verlässlichen Regulierungsrahmen und Innovationen.

Netzbau in der Region – ein Ausschnitt

Auch 2026 nimmt die Bayernwerk Netz GmbH ein Rekordbudget für den Netzbau in den Landkreisen Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen, Rottal-Inn und Straubing-Bogen in die Hand. Simon Strasser und Martin Schmah stellten bei dem Pressegespräch ausgewählte Maßnahmen im regionalen Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetz vor:

Mehr Leistung für Irlbach und Straßkirchen

Die Bayerischen Motoren Werke AG (BMW) baut in der Gemeinde Straßkirchen ein neues Batteriemontagewerk für Elektromobilität. Das Werk benötigt aufgrund der hohen Bezugsleistung (68 MW) einen Anschluss an das in der Nachbargemeinde Irlbach verlaufende Hochspannungsnetz. In diesem Zuge erstellt die Bayernwerk Netz GmbH ein Umspannwerk am Verknüpfungspunkt, das auch zusätzliche freie Kapazitäten für die gesamte Region hinsichtlich dezentraler Energieerzeugung und Strombezug hat. Der Anschluss der BMW AG wird über drei 110 kV-Systeme mit einem Querschnitt von je 630 mm² realisiert. Die Planung der Trasse vom Verknüpfungspunkt zum Werk, die Baubegleitung der Umsetzung und die Planung der BMW-Energiezentrale werden durch die Bayernwerk Netz GmbH abgewickelt. Im gleichen Zuge werden zur Erweiterung der Kapazitäten im Verteilnetz acht 20 kV-Kabelsysteme auf derselben Trasse mitverlegt. Die Fertigstellung des gesamten Netzkonzepts ist für 2028 geplant.

Versorgungssicherheit für Winzer

Im Zuge einer Hochwasserschutzmaßnahme (Deichbau) an der Donau bei Winzer verlegt die Bayernwerk Netz GmbH 4,5 km leistungsstarke Erdkabel als Ersatz für die bestehende Freileitung (3,2 km) über der Donau. Für die Verlegung der Kabel unterhalb der Donau sind aufwändige Spülbohrungen notwendig. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im November 2025, die Fertigstellung ist für Mitte 2026 geplant. Das Budget liegt bei etwa 1,5 Mio. Euro inklusive Spülbohrung in Höhe von 700.000 Euro.

Kapazitätssprung zwischen Plattling und Sand

Um die steigenden Anforderungen an das Stromnetz zu bewältigen, investiert die Bayernwerk Netz GmbH etwa 2,6 Mio. Euro in die Hochspannungsleitung zwischen Plattling und Sand. Die bestehenden Leiterseile aus dem Jahr 2006 werden ersetzt. Durch die Masterhöhungen wird der zukünftige Betrieb der Leitung bei einer erhöhten Leiterseiltemperatur von 150 °C ermöglicht, was die Übertragungskapazität deutlich steigert. Das Projekt soll im 3. Quartal 2026 starten und voraussichtlich im 3. Quartal 2027 abgeschlossen werden.

Technologie-Upgrade Straubing – Sünching

Ein wichtiges Projekt zur Netzentlastung ist die Umbeseilung der Leitung zwischen Straubing und Sünching mit einem Investitionsvolumen von etwa 3,8 Mio. Euro. Dabei werden die bestehenden Seile getauscht. Die Maßnahme erfolgt in zwei Abschnitten: Ein Teil wird mit temperaturbeständigen Leiterseilen für einen Betrieb bis 150 °C ausgestattet, der andere Teil erhält Hochtemperaturleiterseile für eine Spitzenbetriebstemperatur von bis zu 210 °C. Dieses technologische Upgrade sorgt für maximale Übertragungssicherheit. Geplanter Start ist das 3. Quartal 2026, die Fertigstellung ist für das 2. Quartal 2027 vorgesehen.

Neubau Umspannwerk Wallersdorf

Mit einem Budget von etwa 9,63 Mio. Euro realisiert die Bayernwerk Netz GmbH den Neubau eines Umspannwerks in Wallersdorf. Die neue Anlage wird mit je zwei leistungsstarken 50-MVA- und 80-MVA-Transformatoren ausgestattet. Damit wird die notwendige Infrastruktur geschaffen, um signifikant mehr dezentral erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien aufnehmen und verteilen zu können. Der Projektstart war bereits im 1. Quartal 2025, die Fertigstellung ist für das 3. Quartal 2026 geplant.

Ertüchtigung der Leitung Pleinting – Perlesreut

Die Erhöhung der Übertragungskapazität auf der Hochspannungsleitung zwischen Pleinting und Perlesreut ist in vollem Gange. Die Leitung wird ertüchtigt, um eine dauerhafte Betriebstemperatur von 80 °C sicherzustellen. Auch in diesem Fall bedeutet eine höhere Betriebstemperatur höhere Übertragungskapazitäten. Zu den Maßnahmen gehören der Tausch von Masten, die Optimierung von Abspannungen und Trassenpflegemaßnahmen. Das in der Umsetzung befindliche Projekt (Start war im 4. Quartal 2023) mit einem Volumen von etwa 5,43 Mio. Euro soll im 4. Quartal 2025 abgeschlossen werden.

Schlaues Netz für Ostbayern

Allein im Jahr 2025 investierte die Bayernwerk Netz GmbH in 155 digitale Ortsnetzstationen (digiONS) allein in den Landkreisen Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen, Rottal-Inn und Straubing-Bogen. Digitale Ortsnetzstationen sind mit moderner, digitaler Technologie ausgestattet, um die Fernüberwachung des Netzes und die Steuerung der Stromflüsse zu ermöglichen. Sie helfen dabei, Stromengpässe zu vermeiden, Lasten besser zu verteilen und erneuerbare Energien optimal zu nutzen. Sie sind eine Schlüsseltechnologie hin zu einem intelligenten Stromnetz.

Netzinnovationen in Ostbayern

Die Bayernwerk Netz GmbH gestaltet aktiv die Transformation des Energiesystems. „Mit neuen Ideen, Pioniergeist und intelligenten Lösungen“, erklärt Dr. André Zorger. Die Region Ostbayern ist Pilotregion des Bayernwerks, wenn es um Innovationen geht. Drei Beispiele für innovative Bausteine für das Energiesystem von morgen: die Einspeisesteckdose (1), der netzdienliche Speicher (2), die Überbauung (3).

(1) Bei der Einspeisesteckdose handelt es sich um einen Netzverknüpfungspunkt, der ausschließlich dazu dient, in der Region erzeugten, grünen Strom im Netz aufzunehmen. Spatenstich war am 19. März 2025 im Landkreis Dingolfing-Landau (Gemeinde Niederviehbach).

(2) Als erster Verteilnetzbetreiber in Deutschland wird die Bayernwerk Netz GmbH einen netzdienlichen Speicher mit einer Leistung von 5 MW in ihr Netz integrieren. Standort ist die Gemeinde Wald im Landkreis Cham.

(3) Beim Thema Überbauung geht es um die Optimierung von Netzanschlusspunkten für dezentrale Erzeugungsanlagen wie Photovoltaik und Windkraft, die sich künftig einen Netzanschluss teilen können. Mittels einer Online-Plattform können sich Interessierte unkompliziert und unverbindlich über potenzielle Einspeisepunkte im Bayernwerk-Netz informieren. Kick-off der Plattform SNAP Pro war Mitte August dieses Jahres.

    Bayernwerk Netz GmbH – zuverlässiger Partner der Regionen

    Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt etwa sieben Millionen Menschen in Bayern mit Energie. Ansprechpartner der Menschen vor Ort sind die Kolleginnen und Kollegen der bayernweit 19 Bayernwerk Netz-Kundencenter, sieben davon in Ostbayern. Ein Standort ist Vilshofen (Bahnhofst. 3, 94474 Vilshofen). Sie erreichen die Kolleginnen und Kollegen per Mail: Vilshofen@bayernwerk.de oder telefonisch unter 08541-916-0.

    www.bayernwerk-netz.de

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    Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

    Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 550.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

    Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

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