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Bild: Höegh Evi
Bild: Höegh Evi

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Drei Fragen an Erik Nyheim, Höegh Evi

  1. Welche Rolle spielt LNG (Flüssigerdgas) derzeit und welche Rolle wird es in den kommenden Jahren bei der Sicherstellung der globalen Energiesicherheit spielen?

    LNG spielt eine entscheidende Rolle für die globale Energiesicherheit, da es eine flexible und zuverlässige Energiequelle darstellt, die erneuerbare Energien ergänzt und die Versorgung in Krisenzeiten stabilisiert. Mit der beschleunigten Energiewende wird LNG weiterhin als Brücke zwischen konventionellen fossilen Brennstoffen und neuen sauberen Technologien wie Wasserstoff und Ammoniak dienen.

    Höegh Evi konzentriert sich darauf, anpassungsfähige Infrastrukturen bereitzustellen, die eine realistische Energiewende ermöglichen. Unsere FSRUs (Floating Storage and Regasification Units) gewährleisten heute Versorgungssicherheit durch LNG, sind jedoch mit ammoniakfähigen Tanks ausgestattet. In Kombination mit Höeghs Ammoniak-zu-Wasserstoff-Cracker können sie parallel sowohl LNG als auch Wasserstoff liefern. Mit steigender Nachfrage nach Wasserstoff kann das Terminal durch eine schwimmende Ammoniak-Anlage ersetzt werden – mit oder ohne Umwandlung in Wasserstoff. Der Schlüssel zu einer sicheren Energiewende liegt in Diversifizierung und Flexibilität – insbesondere in einer Phase, in der sich neue Energiemärkte erst entwickeln und die Pipeline-Infrastruktur noch im Aufbau ist.

  2. Wie plant Höegh Evi, die bestehende LNG-Infrastruktur zu nutzen oder anzupassen, um die Umstellung auf sauberere Energiequellen wie Wasserstoff oder Ammoniak zu unterstützen?

    Höegh Evi nutzt seine 50-jährige Erfahrung in der Regasifizierung und schwimmenden Infrastruktur, um konkrete Lösungen für die Energiewende zu entwickeln. In Europa entstehen schwimmende Terminals, die Ammoniak und Wasserstoff importieren sowie hybride Lösungen ermöglichen, bei denen LNG und Wasserstoff parallel verarbeitet werden können. Viele der für den LNG-Import genutzten Infrastrukturelemente lassen sich für den Transport sauberer Moleküle umrüsten, und Terminals können an bestehenden LNG-Standorten angesiedelt werden. Ein Beispiel ist unser Wasserstoff-Importterminal in Lubmin, Deutschland, das am selben Standort entsteht, an dem unsere FSRU Neptune zuvor LNG produziert hat.

  3. Welche Rolle spielt das Energie-Terminal in Lubmin in den langfristigen Plänen von Höegh Evi zur Integration von Wasserstoff und seinen Derivaten?

    Das Lubminer Wasserstoff-Importterminal wird der weltweit erste schwimmende grüne Ammoniak-Cracker sein und jährlich rund 30.000 Tonnen Wasserstoff erzeugen. Dieser wird über den bestehenden Einspeisepunkt des Deutsche ReGas-Terminals im Hafen von Lubmin in das Wasserstoff-Kernnetz eingespeist.

    In Zuammenarbeit mit Deutsche ReGas entwickelt Höegh Evi eine schwimmende Barge-Lösung, die Höeghs Ammoniak-zu-Wasserstoff-Cracking-Technologie mit der landseitigen Terminalinfrastruktur von Deutsche ReGas kombiniert. Dieses Terminal ist ein wichtiger erster Schritt zur Entwicklung großskaliger Lösungen, die den Zugang zu wettbewerbsfähigen sauberen Molekülen ermöglichen und so zur Dekarbonisierung der Industrie in Deutschland beitragen.

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