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Greenlyte und Eurowings vereinbaren Hochlauf von SAF am Flughafen Düsseldorf
Das Essener Start-up Greenlyte und die Lufthansa-Tochter Eurowings haben eine strategische Partnerschaft vereinbart, um die Produktion von strombasiertem Kerosin (SAF) voranzutreiben. Greenlyte, Mitglied im H2 Start-up Cluster bei DIE GAS- UND WASSERSTOFFWIRTSCHAFT, soll die SAF-Anlage errichten und betreiben. Im Rahmen eines Memorandum of Unterstanding erklärte Eurowings, exklusiver Abnehmer der gesamten Produktionsmenge für die ersten drei Jahre zu sein.
Greenlyte plant ein Reallabor am Flughafen Düsseldorf für die Erzeugung von strombasiertem Treibstoff, sogenanntem „Direct Air Capture to Sustainable Aviation Fuel". Diese Anlage soll nach Fertigstellung zu den weltweit größten Projekten in diesem Bereich zählen. Greenlyte setzt dabei auf eine Technologie, die CO2 direkt aus der Atmosphäre entnimmt, zugleich grünen Wasserstoff produziert und so synthetisches Kerosin herstellt. Ein Teil des Stroms für die Anlage wird durch eine Photovoltaikanlage am Flughafen selbst bereitgestellt. Mit einer geplanten Jahreskapazität von rund 150 Tonnen SAF könnten rechnerisch etwa 60 Flüge zwischen Düsseldorf und Palma de Mallorca durchgeführt werden – mit der derzeit erlaubten maximalen SAF-Beimischungsquote von 50 Prozent.
Eurowings verpflichtet sich dazu, die gesamte Menge aus der Anlage in den ersten drei Jahren exklusiv abzunehmen. „Die Zukunft des Fliegens muss gleichermaßen nachhaltiger und finanzierbar sein“, betont Eurowings-CEO Jens Bischof. Damit macht die Airline deutlich, dass es neben der technischen Machbarkeit vor allem auf die wirtschaftliche Skalierung ankommt.
Auch für den Flughafen Düsseldorf ist das Projekt von strategischer Bedeutung. „Damit strombasiertes SAF in Zukunft preiswerter angeboten werden kann, müssen der Produktionshochlauf gestärkt und Verbesserungen im Herstellungsprozess durch innovative Ansätze erzielt werden", so Lars Redeligx, CEO des Düsseldorfer Flughafens. Denn bislang sei SAF deutlich teurer als fossiles Kerosin und werde nur in sehr kleinen Mengen produziert. Erst mit steigenden Produktionskapazitäten und technologischem Fortschritt könnten die Kosten sinken und die politischen Beimischungsquoten erfüllt werden.
Florian Hildebrand, CEO und Mitgründer bei Greenlyte, zeigt sich überzeugt, dass das Projekt das Potenzial hat, die Luftfahrt wegweisend zu verändern: „Wir wollen beweisen, dass SAF kosteneffizient und skalierbar produziert werden kann – und dass unsere Technologie zum Katalysator für klimaneutrales Fliegen wird.“