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Wasserstoff für Thüringen – Netzbetreiber stellen aktuellen Stand vor
Die Netzbetreiber GASCADE Gastransport, Ferngas und Thüringer Energienetze (TEN) haben in einer zweiten Wasserstoff-Konferenz den aktuellen Stand der Umstellung des Thüringer Energienetzes auf Wasserstoff vorgestellt. Bereits im März 2024 hatten die Netzbetreiber eine Grundsatzvereinbarung dazu geschossen.
Die Vereinbarung sieht einen engen Austausch zwischen den Unternehmen als Grundlage, um planen und festlegen zu können, wie Teile der Netzinfrastruktur von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt werden können. Neben der Leitungsumstellung erfordert dies teilweise auch den Neubau von Netzstrukturen. Die Zusammenarbeit betrifft dabei die Netzebene der Fernleitungen (Ferngas, GASCADE) sowie die Verteilernetzebene (Ferngas, TEN).
Im Rahmen der Umsetzung des deutschlandweiten Wasserstoff-Kernnetzes will GASCADE bis Jahresende 400 km bestehender Erdgasleitungen mit Wasserstoff befüllen. Innerhalb Thüringens sind mittlerweile erste Netzkopplungen und Netzanschlüsse zwischen den Gasnetzprojekten der Partner eng abgestimmt und teilweise bereits in die Planung gestartet.
So werden zwei Wasserstoff-Kernnetz Projekte von Ferngas und GASCADE bei Jena gekoppelt. Ferngas und TEN planen zudem weitere Netzkoppelpunkte vom zukünftigen Wasserstoff-Kernnetz in die nachgelagerte Netzebene. im nordthüringischen Marolterode soll beispielsweise ein zukünftig mit Wasserstoff betriebener Untergrundspeicher der Thüringer Energie Speichergesellschaft an das Wasserstoff-Kernnetz angeschlossen werden. Dieses und weitere Projekte dieser Art sollen damit sicherstellen, dass nicht nur überregionale Transportrouten, sondern auch eine regionale Wasserstoffinfrastruktur entsteht.
Mit der Fortsetzung der Veranstaltungsreihe „Wasserstoff für Thüringen“ möchten die Partner unterstreichen, dass Thüringen in Sachen Wasserstoffinfrastruktur gut aufgestellt ist. Die Planungen der Partner orientieren sich an den Bedarfen der potentiellen Wasserstoffkunden. Um die Infrastruktur bedarfsgerecht und effizient dimensionieren und realisieren zu können, benötigen die Netzbetreiber frühzeitige und verlässliche Meldungen der potentiellen Wasserstoffkunden und -erzeuger.
Energieminister Tilo Kummer hob auf der Konferenz die Bedeutung einer funktionierenden Wasserstoffinfrastruktur hervor. Thüringen sei auf einem sehr guten Wege, wichtigen Interessenten Wasserstoff bereitzustellen. Hier seien starke Partner für funktionsfähige Netze vereint. Wenn wir den Energiemix mit erneuerbaren Energien flexibel nutzen wollen, brauchen wir neben Wasserstoffspeichern
auch Wasserstoffverteilernetze, die die Versorgung für die Endkunden sicherstellen. Nachdem die Refinanzierung des Wasserstoff-Kernnetzes auf Bundesebene geregelt wird, braucht es auch für den Aufbau eines Verteilernetzes passende Rahmenbedingungen für die Refinanzierung, betonte er weiter.