Direkt zum Inhalt springen
Vorsicht bei Billigmedizin vom Apotheker.
Vorsicht bei Billigmedizin vom Apotheker.

Pressemitteilung -

Außer Kontrolle - Biosimilarabgabe in der Apotheke

Jetzt ist es amtlich: Apotheker sollen eigenmächtig ärztlich verordnete Medikamente durch Billigarzneien ersetzen dürfen. Damit wird die sorgfältig abgestimmte Therapie von chronisch kranken Menschen aus rein fiskalischen Gründen in Frage gestellt.

Am 4. Dezember hat der zuständige Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) im Auftrag des Gesetzgebers die Bedingungen festgelegt, unter welchen Bedingungen Apotheken ab 1.4.2026 ärztlich verordnete Biologika durch preisgünstigere Nachahmerpräparate (Biosimilars) bei der Abgabe an die gesetzlich Krankenversicherten austauschen können. In der begleitenden Pressemitteilung wird diese sogenannte Aut-idem-Regelung als ein „bewährtes Instrument für Kosteneinsparungen“ bewertet.

Die Wirtschaftlichkeit bei der Verschreibung von Medikamenten zu beachten, gehört zu den Pflichten jedes Arztes. Verstöße werden mit Regressen in zum Teil exorbitanten Ausmaßen geahndet. Im Rahmen der chronischen Darmerkrankungen sind Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa betroffen. Die abgewogene, individuell verträgliche und wirtschaftlich vertretbare Verordnung biologisch hergestellter Medikamente haben die Krankenkassen und der Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng) für die betroffenen Versicherten längst einvernehmlich in Sonderverträgen geregelt.

„Mit diesen Verträgen kommen Krankenkassen und Ärzte ihrer gemeinsamen Verantwortung für eine medizinisch angemessene und wirtschaftliche Verordnung nach“, betont der Berufsverbandsvorsitzende Dr. Ulrich Tappe. „Die Tatsache, dass die neuen Regelungen zunächst nur sehr restriktiv auf spezielle Umstände zugeschnitten sind, darf nicht darüber hinweg täuschen, dass hier ein fatales Signal für eine unsachgemäße, willkürliche Arzneimittelsubstitution gesetzt wird.“

Links

Themen

Kategorien


Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.

www.magen-darm-aerzte.de - Das Patientenportal der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte.

Kontakt

  • KW_44_2025_Wochenmeldung.png
    Lizenz:
    Nutzung in Medien
    Dateiformat:
    .png
    Dateigröße:
    1600 x 974, 2,24 MB
    Download

Zugehörige Meldungen

  • Das falsche Signal - Keine Medikamentenabgabe ohne Arztkontakt!

    Der Arzt wählt auf Basis der gesicherten Diagnose unter Berücksichtigung aller individuellen Umstände eine abgewogene und begründete Therapie. Der Apotheker berät und klärt auf über den richtigen Umgang mit Medikamenten. Wenn der Apotheker ohne umfassende Anamnese und gesicherte Diagnose in die Verordnung eingreifen dürfte, würde der Therapieerfolg auf unkontrollierbare Weise in Frage gestellt.

    Der Apotheker berät und klärt auf, aber kann nicht über Therapien entscheiden!