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Patrick Owomoyela diskutiert im Deutschen Fußballmuseum beim 21Talk
Patrick Owomoyela diskutiert im Deutschen Fußballmuseum beim 21Talk

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Bei Rassismus gibt es nur eine Toleranz: die Null-Toleranz!


Spannende Diskussion mit Patrick Owomoyela und Daniel Lörcher beim 21-Talk im Deutschen Fußballmuseum

Rund 100 Gäste auf der Tribüne der Arena im Deutschen Fußballmuseum. Die Eröffnung der Sonderausstellung »Kick racism out« des BVB-Fanprojekts als würdiger Rahmen. Mit dem ehemaligen BVB-Profi und Nationalspieler Patrick Owomoyela und Borussias Antidiskriminierungsbeauftragtem Daniel Lörcher zwei pointierte und reflektierte Gesprächspartner. Der zweite 21-Talk in der Reihe »Die 4. Halbzeit« am Montagabend entwickelte sich zu einer Diskussionsveranstaltung mit inhaltlichem Tiefgang. Das Thema »Rassismus in Fußball & Alltag«, vor allem die zahlreichen Schilderungen aus persönlichem Erleben, sorgten ein ums andere Mal für Fassungslosigkeit und Wut – nicht aber für Sprachlosigkeit.

Schade, dass Fußballspielerin Gizem Kilic krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste. Moderator Gregor Schnittker hatte mit Owomoyela und Lörcher aber zwei Talk-Gäste, von denen jeder alleine abendfüllend erzählen kann. »Owo« etwa über seine Kindheit im Hamburger Kiez und seine ersten Jahre als Fußballer.

Ja, berichtete der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Mutter, er habe häufig mit Anspielungen auf und auch offenen Beleidigungen und Provokationen wegen seiner dunklen Hautfarbe zu kämpfen gehabt. „Ich habe dann immer versucht, solche verbalen Entgleisungen auf dem Fußballplatz damit zu entschuldigen, dass sie im Eifer des Gefechts gefallen sind. Augen zu und durch. Das alles nicht an mich heranlassen – das war lange Zeit mein Weg.“ Umso mehr Respekt habe er heute „für jede und jeden, die zum Schiedsrichter gehen und sagen: Ich bin rassistisch beleidigt worden. So mache ich nicht weiter. Unternehmen Sie etwas – oder ich verlasse den Platz“!

Dass auch er sich wehren muss, wurde Owomoyela klar, als die NPD vor der WM 2006 die offen rassistische Kampagne „Weiß ist nicht nur eine Trikotfarbe“ startete. Spieler mit dunkler Hautfarbe und/oder Migrationshintergrund hatten nach Ansicht der rechtsextremen Partei keine Berechtigung, in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen. „Das hat für mich vieles verändert“, so Owomoyela. „Plötzlich stand ich öffentlich am Pranger. Damit war die rote Linie überschritten.“

Daniel Lörcher nahm Bezug zur Ausstellung »Kick racism out«, die das Fanprojekt mit Unterstützung vieler BVB-Anhänger und der BVB-Fanabteilung komplett in Eigenregie konzipiert, gestaltet und umgesetzt hat. Lörcher, der selbst aus der aktiven Fanszene stammt, betonte, diese habe „maßgeblich zum Kampf gegen Nazis und rechte Tendenzen in den Stadien beigetragen“. Dieser Kampf sei aber nicht zu Ende, sondern eine Daueraufgabe. Deshalb engagiere sich Borussia Dortmund auch seit vielen Jahren für Vielfalt, Toleranz und Offenheit und habe eine klare Haltung gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus. Auch dafür habe es einen konkreten Auslöser gegeben. „Als die engen Vernetzungen zwischen der Dortmunder Neonazi-Szene und bestimmten Gruppierungen auf der Südtribüne offensichtlich und damit zu einem Problem wurden, hat sich der BVB des Themas angenommen – und zwar mit aller Konsequenz!“

Als die BVB-Profis erstmals mit »Borussia verbindet« auf dem Trikot aufliefen und der Klub erste Fan-Artikel auflegte, die klare Kante gegen Rassismus zeigten, seien das für ihn, so Lörcher „Magic Moments“ gewesen.

Die Diskussion schwappte schließlich mehr und mehr ins Publikum über. Tribüne und Podium spielten verbal Doppelpass. So schilderte der aus Mauretanien stammende Dortmunder Amateurfußballer Amer Anne, inzwischen 33 Jahre alt, wie er in jüngeren Jahren übelste Sprüche einstecken musste. „Ein Zuschauer hat mal einem Gegenspieler zugerufen: Den Schwatten kannst du ruhig treten – der kriegt ja keine blauen Flecken.“ Und Asir Tekeli, Busfahrer bei DSW21 berichtete, wie er mit Fahrgästen umgeht, wenn er mitbekommt, dass sie andere rassistisch beleidigen. „Dann kommen sie entweder gar nicht erst in den Bus. Und wenn sie schon drin sind, bleibt der Bus stehen und ich informiere unverzüglich die Leitstelle. Zur Not wird auch dann die Polizei hinzubestellt.“ Denn darin waren sich an diesem Abend alle einig: Bei Rassismus gibt es nur eine Toleranz – die Null-Toleranz!

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