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Greenpeace-Stellungnahme zum Jahrestag des Atomausstiegs in Bayern

München, 12. 4. 2024 – Kommenden Montag jährt sich das Abschalten von Isar 2, dem letzten bayerischen Atomkraftwerk, zum ersten Mal. Energie-Expertin Saskia Reinbeck von Greenpeace in Bayern zieht eine Bilanz des ersten Jahrs ohne Atomstrom und fordert von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) einen zügigeren Ausbau der Windkraft:

„Ein Jahr nach dem Ende der teuren und riskanten Atomenergie in Bayern zeigt sich der Ausstieg als richtige Entscheidung. Inzwischen ist die Stromerzeugung in Deutschland rund ein Viertel weniger klimaschädlich als zuvor. Der Anteil der Erneuerbaren ist gestiegen, der Anteil klimaschädlicher Kohle im Strommix deutlich gesunken. Teurer Atomstrom wurde durch Strom aus erneuerbaren Energien - vor allem aus Windkraft und Photovoltaik - ersetzt.

Doch die guten Nachrichten gelten nur bundesweit und gerade nicht für Bayern. Wirtschaftsminister Aiwanger, in Bayern seit 2018 für Windkraft zuständig, ignoriert weiter, wie wichtig der schnelle Ausbau von Windenergie für eine günstige, unabhängige und saubere Stromversorgung ist. Seit dem Atomausstieg vor einem Jahr sind in Bayern gerade einmal fünf Windkraftanlagen mit zusammen nicht einmal 23 Megawatt Leistung ans Netz gegangen. Laut einer aktuellen Studie des bayerischen Wirtschaftsministeriums müssten jährlich 767 Megawatt Windenergie ans Netz gehen, damit Bayern wie geplant ab 2040 klimaneutral wird. Das entspricht gut 150 neuen Windrädern pro Jahr. Dieses von Ministerpräsident Markus Söder und seinem Koalitionspartner selbst gesteckte Ziel ist so nicht einmal ansatzweise zu erreichen. Bayern braucht mehr Windkraft und weniger heiße Luft!“

Achtung Redaktionen: Für die hier verwendeten Zahlen zur Windkraft hat Greenpeace in Bayern die offiziellen Angaben im sogenannten Stammdatenregister ausgewertet. Für Rückfragen erreichen Sie Saskia Reinbeck unter Tel. 0175-5946316 oder unter saskia.reinbeck@greenpeace.org. Internet: www.greenpeace.de

Hintergrund: Aktuelle bundesweite Zahlen finden Sie in “Ein Jahr Atomausstieg in Deutschland”, eine gemeinsame Studie von Greenpeace und der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy, die am 9. April veröffentlicht wurde. Die Pressemitteilung dazu finden Sie unter http://presseportal.greenpeace.de/236384-greenpeace-studie-belegt-im-jahr-nach-dem-atomausstieg-sinken-co2-ausstoss-und-strompreise. Die Studie können Sie unter https://act.gp/3vw8W9j herunterladen.

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  • Deckblatt der Studie

    Studie belegt: Im Jahr nach dem Atomausstieg sinken CO2-Ausstoß und Strompreise

    Die Stromerzeugung in Deutschland verursacht im ersten Jahr ohne Atomstrom weniger Treibhausgase und ist günstiger sowie sicherer geworden als im Vorjahreszeitraum. Dies belegt eine heute veröffentlichte gemeinsame Studie von Greenpeace und der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy. Insgesamt sank die Stromnachfrage im Vergleich zum Vorjahr lediglich um ein Prozent.